Hammamet Regency

Das Hotel hat mit Sicherheit seine besten Tage hinter sich. Der Aufbau der Anlage ist sicher nicht schlecht, allerdings müßte in fast allen Bereichen dringend renoviert werden!! Die Fußbodenplatten im Gartenrestaurantbereich stehen teilweise gefährlich nach oben, so dass man auf seine Zehen achten sollte! Der parkähnliche Garten welchen man durchquert wenn man zum Strand möchte, ist teilweise ein kleiner Dschungel.Der Gärtner ist sicher mit der Größe überfordert! Die Sauberkeit ist im Haupthaus so weit ok. Allerdings sind die Putzfrauen mit ihren Tüchern gegen die eingetrockneten Mörtelreste der letzten Ausbesserungsarbeiten machtlos. Wir hatten AI gebucht (zu den Speisen später), was so weit auch einigermaßen in Ordnung ging. Die Gäste sind bunt gemischt:Deutsche, Holländer, Italiener, Franzosen und ganz wenig Russen. Das Preis-Leistungsverhältnis möchte ich nicht beurteilen. Für mich kann ich sagen, dass ich in Tunesien schon für weniger Geld in einem besseren Hotel mit weniger Sternen gewohnt habe.

Unser Zimmer befand sich in der 4.Etage an der Vorderseite des Hotels, genau über dem Eingang. Der Geräuschpegel in der Nacht war enorm!! Mit der irgendwo vorbeiführenden Autobahn hätte man ja vielleicht noch leben können. Aber jede Nacht kamen mehrer Reisbusse und brachten neue Urlauber bzw. holten welche ab. Damit die Klimaanlage in den Bussen liefen, hat keiner der Fahrer während der Wartezeit den Motor abgestellt. Neben der Geräuschbelästigung kamen die Dieselabgase ins Zimmer. Hinzu kam eine benachbarte Discothek, welche gegen 24:00 Uhr so richtig loslegte. Ruhe (abgesehen von den Bussen) kehrte täglich erst mit der aufgehenden Sonne ein. Das Zimmer selber war für 2 Personen von ausreichender Größe. Die Möbel sind zweckmäßig und ganz schön betagt. Einen Kleidehaken suchten wir vergeblich. Der "Schrank" war eine verkleidete dreieckige Wandniesche. Jeder "Schrankboden" hatte die Form eines spitzwinkligen Dreiecks! Unmöglich, Hemden oder T-Shirts da abzulegen!! An den Nachttischen gab es keinerlei Staufächer und auch sonst war der Stauraum sehr begrenzt. Am ersten Tag stellten wir 4 Mängel fest: Klimaanlage def., der Fernseher zeigte nur einen tiefblauen Bildschirm (und die Fernbedienung fehlte auch), das Radio war gänzlich ohne Funktion und der elektrische Abzug im Bad war auch zu nichts zu gebrauchen. Um die Sache abzukürzen: der Fernseher wurde sofort in Ordnung gebracht (allerdings eine Fernbedienung gab es auch auf mehrmalige Anfrage nicht), mit der Klimaanlage mussten wir 2 mal nachhaken und die übrigen Mängel bestehen wohl heute noch!!! Das Bad war recht groß und mit einer neuen Badewanne versehen. Es gab auch keine Spuren von Schimmel, dafür war das Waschbecken eine Zumutung. Es fehlte die Abdeckung über dem Abfluss und man hatte beim Zähneputzen direkten Blickkontakt mit dem Siphon! Unser Magen wurde jedesmal auf eine harte Probe gestellt! Der im Katalog angepriesene Fön fehlte gänzlich. Der Balkon war sehr groß. Es hätte genügend Platz für einen Tisch und einen kleinen Wäschetrockner gegeben - aber leider Fehlanzeige. Eine Lampe gab es ebenfalls nicht.

Das Hotel verfügt über einen Speisesaal mit einem Bereich, wo man auch im Freien sitzen kann. Dazu kommt eine seperate Bar und eine Art Innenhof, in welchem es sich auch recht schön sitzen läßt, weil durch die Pflanzen und Bäume eine angenehme Kühle verströmt wird. Die angebotenen Speisen zu den Mahlzeiten waren sehr überschaubar. Neben je einem landestypischen Gericht gab es jeweils ca. 3-4 verschiedene Fleischvariationen, welche sich am Mittags- und Abendbuffet sehr ähnelten und auch in den folgenden Tagen nicht durch übermäßige Abwechslung geprägt wurden. Dominant war Hühnchenfleisch (wir haben in 7 Tagen 9 verschiedene Zubereitungsarten und Geschmacksrichtungen kennengelernt), aber es gab auch Fisch und eine italienisch Ecke, wo Pasta und Pizza frisch zubereitet wurde. Der Fairness wegen muss ich aber sagen, dass die Speisen von guter Qualität waren und nicht alles von Knoblauch beherrscht wurde. Wenn man im Reisegepäck eine Dose Würzsalz mitführt, kann man das eine oder andere Gericht noch etwas aufpeppen - gerade Suppen sind mitunter etws fad - aber nachwürzen kann man ja immer. Die Atmosphäre im Speisesaal erinnerte allerdings sehr an frühere "Mitropa"-Gaststätten. Von anderen Hotels in Tunesien kannten wir, dass beim Gastwechsel zu den Mahlzeiten an den Tischen die Tischdecken gewechselt wurden. Hier wurden sie lediglich umgedreht . . . ! War man der erst oder zweite Gast am Tisch ging das ja noch, aber dann! Befremdlich war das Angebot an Obst. Egal ob Frühstück, Mittag oder Abendessen: mehr als eine Aluminiumschüssel voller Melonenecken haben wir nicht gefunden. Keine Datteln, Erdbeeren oder sonst etwas. Das Kuchen- und Eisangebot hielt sich auch sehr in Grenzen, aber das Wenige hat uns wenigstens lecker geschmeckt. Ein Wort noch zum Frühstück: Eine Abwechslung im Frühstücksangebot war über unsere gesamte Aufenthaltsdauer nicht zu erkennen. 2 Sorten Käse, eine Sorte Wurst (immer die selbe!!!), gekochte Eier sowie diverse Marmeladen. Keine Würstchen, kein Rührei kein gebratener Frühstücksspeck - und das in einem 4-Sterne-Hotel! Mit viel Geduld konnte man sich zu einer Reihe Wartender gesellen, um sich dann ein Omlett oder Pfannkuchen backen zu lassen. Aber man brauchte wirklich viel Geduld! Dazu kam es öfter vor, dass im Speisesaal während der Frühstückszeit der Strom ausfiel. Das wiederum hatte sehr negative Auswirkung auf die Saftkühler und den Kaffeeautomaten!

Das Personal im Hotel ist durchweg sehr freundlich und hilfsbereit, was aber über einiges nicht hinweg helfen konnte. Für die Verständigung findet man einen Weg. Viele sprechen deutsch aber auch mit englisch u. - so man kann - französisch kommt man weiter. Die Reinigung der Zimmer war in Ordnung. Aber auch hier waren die Putzlappen gegen die Reste der letzten Fliesenausbesserung machtlos. Allerdings vermißten wir so kleine Auflockerungen wie gefaltete Handtuchfiguren oder ein paar Blüten auf dem Bett. Am mangelden Trinkgeld kann es aber nicht gelegen haben . . . ! Der Umgang mit Beschwerden ist unterschiedlich zu bewerten. Kleiner Anliegen wurden schneller erledigt - größere dauerten etwas länger.

Unangenehm lang empfanden wir die Transferzeit vom Flughafen Monastir bis zum Hotel. Obwohl wir in einem Kleinbus fuhren und der Fahrer nicht zimperlich war bei der Wahl der Geschwindigkeit, sind wir gut 2 Stunden unterwegs gewesen. Das Hotel liegt genau in der Mitte zwischen dem neuen Hammamet-Yasmine und dem alten Hammamet. Beide Orte sind mit dem Taxi oder "TukTuk" jeweils in ca. 10 min zu erreichen. Preis pro Fahrt zwischen 7 und 10 Dinar. Irgenwo in der Nähe führt eine Autobahn vorbei, was besonders an den frontseitigen Zimmern in der Nacht zu einem ordentlichem Geräuschpegel führt. Verläßt man das Hotel zu Fuß erreicht man nach ca. 10 min eine lange Straße mit vielen kleinen Restaurants und Geschäften, welche aber zum überwiegenden Teil ausschließlich von Einheimischen bevölkert werden. In unmittelbarer Nähe des Hotels sind aber auch Restaurants und Bars für Touristen. Im Hotel werden diverse Ausflüge angeboten. Das obligatorische Piratenschiff, Kamelreiten usw. Allerdings sind die Aushänge sehr versteckt neben der Rezeption in Richtung Internetraum angebracht, so dass man schon sehr gezielt danach suchen muss! Um an den Strand zu gelangen muss man nur den bereits erwähnten parkähnlichen Garten durchqueren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animateure beschränkten ihre Aktivitäten ehr auf den Poolbereich. Jeden Abend gab es Kinderdisco und ein Animationsprogramm in dem bereits erwähnten Innenhof. Hier war man doch um Abwechslung bemüht. Schlangenbeschwörer, Bauchtänzerinnen und Fakire boten allabendlich eine kurzweilige Show. Einen Internetzugang gibt es im Rezeptionsbereich. Ich hätte ihn wirlich nur einmal dringenst benutzen müssen! Freundliche Auskunft: leider gestört - wie lange?? Achselzucken. Ich gab dann auf! Der Strand: Der Hotelstrand ist ziemlich breit, in der Mitte ist die Strandbar angesiedelt. Wir hatten ja AI gebucht, also ging ich am ersten Tag los, um etwas zum Trinken zu holen. Erste Auskunft: AI erst ab 11:00 Uhr und 17:00 Uhr ist an der Strandbar Schluss. OK und akzeptiert. Zweiter Anlauf 11:00 Uhr: 2 Rotwein bitte! Zweite Auskunft: es gibt ausschließlich Bier und diverse alkoholfreie Getränke (so war das in keinem Katalog vermerkt!). Kein Wein, keine Drinks kein Obst - nix!! Hätte man alles in der Hotelbar holen müssen! Sonnenschirme und Liegen sind ausreichend vorhanden, Auflieger bekommt man beim "Lifeguard" für 3 Dinar. Für ein kleines Trinkgeld hatte er dann auch jeden Morgen unsere Liegen bereits vorbereitet, wenn wir an den Strand kamen. Die sanitären Anlagen am Strand sind allerdings ein weiteres Manko. Um diese zu erreichen musste man an einem seperaten Küchentrakt vorbei. Schade, dass man hier keine Gerüche darstellen kann! Mit Ruhe war es auch nicht zum Besten bestellt. In dieser Hinsicht kommt der Ärger allerdings auch vom Nachbarhotel. Ab ca. 11 Uhr werden die dortigen (wahrscheinlcih sehr jungen) Gäste mit sehr leistungsstarken Bassboxen beschallt. Dem Gedröhne und Gewummer kann man sich in keinem Teil der Hotelanlage entziehen. Beschwerden der Urlauber wurden nur mit einem Achselzucken beantwortet, da man in dem Nachbarhotel wohl keinen Einfluss hat. Das Meer ist einmalig schön. Die Farbe hat was von Karibik und es ist kristallklar. Allerdings ist der Weg dorthin mitunter etwas heikel. Am Strand patroullieren regelmäßig Polizisten auf Pferden und auch Kamelreiter. Wenn den Tieren dann so ist (sie können ja auch nichts dafür), verrichten sie ihr "Geschäft" am Strand zwischen den Urlaubern, so dass man dem Dung dann geschickt ausweichen muss!! Ist man mit kleineren Kindern am Strand sollte man doch sehr darauf achten, was diese so in die Hand nehmen!