Wie das geht: mit Luft, Wasser und Sand ein Wohlfühlklima schaffen, das kann im „HD Beach Resort“ besichtigt werden. Eine Architektur im Kubus-Stil, viel Glas, polierter Stahl, schnörkellos und schlicht, hell-beige Farben (was den Vorteil hat, dass die Fassaden nicht blenden wie das Schneeweiß anderer Häuser); alles scheint - so wie die „schwebenden“ Glas-Wasser-Würfel in Lounge und Poolbereich - (Bau-)Kunst, die sich gegen das Spröde, das Urtümliche der Natur der Insel stellen will. Einerseits. Aber Natur wird nicht verdrängt. Keineswegs, kommt sie doch als Zitation der Schroffheit der Felsen und des Vulkangesteins in den dunkelrostbraunen Eisenpaneelen und Geländern im Haus selbst zur Geltung - und auch in den windschiefen Stelen als Allee vor dem Eingang, wodurch sich ein Durchgangsraum ergibt zwischen einem Draußen, wo bisweilen der Wind richtig rüttelt, und einem Drinnen, in dem der Gast angenehm in Fühlung mit den Elementen bleibt. Stilvoll und sehr geräumig sind die Zimmer. Wir hatten eine Juniorsuite in der dritten und damit höchsten Etage (Zi. 312, sicherlich eines der schönsten Zimmer, wie wir meinen: separater Schlafraum, großzügiges Bad; kleine Diele und Wohnzimmer mit Balkon und Blick über den gesamten Poolbereich hinweg aufs Meer; wunderbar die Balkoneinfassung aus Glas: so konnten auch die Augen „durchatmen“). WLan funktionierte einwandfrei. Die Begrenzung auf drei Stockwerke hat im Übrigen den schönen Effekt, dass von der Meerseite aus betrachtet die Vulkane im Hintergrund nicht verdeckt werden, sondern ihre Spitzen und Grate keck über die obere Kante des Gebäudes hinweg sich zeigen. Sehr schön sind die Pools: ein so genannter Ruhe-Pool befindet sich auf der oberen Ebene; Liegen und Sonnenschirme sind in ausreichender Zahl vorhanden. Der kleinere Aktiv-Pool eine Etage tiefer ist das Reich der Animateure und Kinder. Wer mag, findet dort auch „zwischen den Mahlzeiten“ Snacks und Getränke. Sehr einladend sind die Tennis-, Beachvolleyball-, Fuß- und Basketballfelder vor dem Haus. Angelegt wie kleine Arenen ähneln sie den Felsennestern, in denen man im Weinanbaugebiet La Geria die Weinreben einhegt, so dass die sich sportlich betätigenden Gäste vor dem Wind geschützt sind. Eine reichhaltige Auswahl an Speisen lockte morgens, mittags und abends zum Flanieren an den Büffets in das helle freundliche Hauptrestaurant. Stets gab es Gebratenes, das vor den Augen der Gäste zubereitet wurde. Längeres Anstehen oder gar Warten haben wir nicht erlebt. Wer wollte, konnte die Mahlzeiten in einem Atrium mit Sonnensegel als Dach genießen. Plätze in einem separaten kleinen Themenrestaurant waren jeweils am Tag zuvor zu reservieren. Familien mit Kindern dürfte interessieren, dass sich das Personal und das Animationsteam reizend um die Kleinen kümmerten – es gab sogar ein extra Kinderbüffet mit Lieblingsspeisen, natürlich in passender Höhe arrangiert. Für meinen Geschmack könnte alles mengenmäßig reduziert werden, vielleicht zugunsten stärker herausgearbeiteter landestypischer Menüs - aber das mögen andere Gäste anders sehen. Alles war bestens. Viel Lob für das Hotelpersonal; ausnahmslos alle (!) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren freundlich und sehr hilfsbereit. Wir haben einen Busausflug gebucht (Südtour in das Naturschutzgebiet Timanfaya). Er war eindrucksvoll und ist einfach nur empfehlenswert: so oder ähnlich wird sie wohl sein, eine Reise durch das „Meer der Ruhe“ auf dem Mond. Mit Taxi und Bus (beide direkt vor dem Hotel) kann man aber die Insel auch bequem eigenständig entdecken (Fahrt mit dem Bus nach Arrecife zum Bummeln und Shoppen dauert ca. ein halbe Stunde und kostet 1,30 Euro proPerson; ein Tipp: die phantastische Aussicht vom Café in 17. Etage des „Arrecife Gran Hotels“ – Kaffee und Kuchen gibt es zu sehr moderaten Preisen). Interessant war auch die vom Animationsteam durchgeführte Wanderung auf einen Vulkanberg am Freitagnachmittag: eine etwa 3stündige Tour leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrades, von der ca. 30 Gäste verschiedenen Alters sehr angetan waren (aber Obacht: wer Höhenangst hat, sollte vernünftig genug sein, nur einen Teil des Weges zu gehen) – von solchen Aktivitäten wünsche ich mir mehr. Leider konnten wir die von Harry angebotenen Mountainbike-Touren aus Zeitmangel nicht mitmachen: wir haben davon aber nur Gutes gehört. Sollten wir noch einmal nach Lanzarote fahren, wird es sicher wieder dieses Hotel werden. Ende Mai ideales Wetter zum Wandern.

Zimmer