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David (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • März 2017 • 1 Woche • Winter
Zentrales Skihotel überteuert
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel ist in einem eiförmigen bzw. schneckenförmigen 18-stöckigen Hochausbau, wobei der vierte Stock fehlt und das Erdgeschoß bereits als 1. Stock mitgezählt wird, so daß es faktisch ein 16-stöckiger Bau ist, untergebracht, der im in der Höhe hohlen Kern ein Schrägdach aufweist. Die Lobby ist groß und repräsentativ mit vielen Sitzgruppen und einer langen Rezeption vor einer stylischen Natursteinwand. Allerdings ist die Lobby sehr duster, ohne wirkliche Fenster oder sonstigen Lichteinfall und zudem in dunklen Braun- und Rottönen gehalten. Mehrere massive Säulen tragen die Konstruktion und geben ihr etwas den Anschein einer ägyptischen Grabanlage. Die Lobby ist relativ kühl, trotz der vereinzelten Heizstrahler dort, weil es von den Außentüren her zieht. Hier fehlt eine ordentliche Luftabscheidung. Selbst das Personal in der Lobbybar trägt mitunter Winterkleidung beim Bedienen. Von der Lobby aus ist auch ein kleiner Laden mit sehr begrenztem Angebot an Waren, Speisen und Postkarten betretbar. Letztlich gibt es keine wirklichen Einkaufsmöglichkeiten in und um das Hotel. Außentüren führen auf die Vorfahrt des Hotels sowie hinaus an den Rand der Skipiste. Fünf Aufzüge führen in die Etagen mit den zahlreichen Zimmern, die im Dreiviertelrund um den besagten hohlen Kern des Hauses angeordnet sind. Die Aufzugtüren sind eine Falle und schließen ohne Vorwarnung, viel zu schnell und augenscheinlich ohne funktionierende Lichtschranke. Ich wurde eingeklemmt und hatte deshalb anschließend tagelang Knieschmerzen und sogar mehrere Wochen lang Schmerzen im Handgelenk. Die Flure des Hotels sind mit Teppichboden ausgelegt. Die Gänge waren etwas altertümlich mit einer hellen Rauhfasertapete tapeziert. Die Tagungsräume liegen im dritten Stock, sind komfortabel, mit Drehstühlen um die Tische herum und Blick auf die Skipiste. Der Raum war jedoch zu kalt. Er wurde nicht richtig geheizt. Im Zentrum des Hotels im dritten Stock war ein riesiger Ballraum.


Zimmer
  • Eher gut
  • Mein Zimmer war im 17. Stockwerk und bot einen Blick auf den Anapuri-Skiberg. Die Fenster ließen sich nicht wirklich öffnen: das zentrale große Fenster war komplett verschlossen, zwei kleinere Seitenfenster, mit Moskitonetzen, ließen sich je einen Spalt weit nach außen öffnen. Die Fenster hatten nur eine Einfachverglasung, so daß diese im Winter empfindlich Kälte von draußen an das Zimmer abgaben. Es gab keine Rolläden, Jalousien und auch keine dicht schließenden abdunkelnden Vorhänge; nur lichtdurchlässige Vorhänge, so daß ich regelmäßig gegen 5.45 Uhr wach wurde. Es gab unter dem Fenster eine Heizung, die aber nur lauwarm wurde und sich nicht temperaturregeln ließ. Ich habe mit meinem mitgebrachten Heizlüfter geheizt, ansonsten das Zimmer zu kalt gewesen wäre. Klimaanlage und Lüftung ließen sich abschalten. Das Zimmer war geräumig mit zwei Betten, Teppichboden, einem kleinen Tisch mit zwei Sesseln und einem recht schmalen Schreibtisch, an dem allerdings ein Stuhl fehlte und einer der Sessel als Sitz verwendet werden mußte. Der Teppichboden und auch die Bezüge der Sessel wiesen zahlreiche Flecken auf. Das Zimmer war insgesamt in einem Holz-Braun-Beige-Ton gehalten. Die Wände waren mit einer hellbeigen Rauhfasertapete verkleidet, was einen etwas altertümlichen Eindruck hinterließ. Das Bad war winzig: es war so klein, daß nicht einmal das Waschbecken darin Platz hatte: dieses war daher im Eingangsbereich neben der Gardarobe angebracht. Für ein Hotel dieser Kategorie ein No-Go! Zudem war vor dem Waschbecken der Türstopper für die Zimmertür angebracht, an dem man sich beim Waschen die Füße stieß. Im Bad selbst war eine Dusche gleichwohl mit Wanne, ein japanisches High-Tech-Klo, ein Miniwaschbecken hinter dem Klo mit kaltem Wasser. Das Bad machte den Eindruck eines Schiffsbades: die Wände waren mit Plastik ausgekleidet und alles war sehr eng. Am Waschbecken gab es zusätzliche Pflegeprodukte in großer Zahl; in der Wanne gab es keinen Seifenspender. Im Zimmer gab es einen Wasserkocher, Teebeutel, Kaffeepulver, Zucker, Löffel, japanisches Teeset mit drei Tassen, Gläser. Zudem standen zwei 0,5-L-Flaschen stilles Wasser bereit und es gab bei Bedarf Nachschub. Weiter gab es einen breiten Flachbildfernseher, einen kleinen Kühlschrank, keine Minibar, zwei Bademäntel mit Schlappen, zwei Kimonos, eine Steuerkonsole am Kopfende der Betten mit Radio, Lichtregulation, (störender) Zeitanzeige u.a. WLAN war mitunter etwas langsam auf dem Zimmer, indes auch im Tagungsraum erreichbar. Das Zimmer war absolut ruhig.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Hotel hat zahlreiche Restaurants: Im Erdgeschoß, in der Lobby, befindet sich die Flame-Bar, ebf. vor einer stylischen Natursteinwand. Im ersten (2.) Stock befinden sich drei Abendrestaurants hoher Kategorie, mit teils gesalzenen Preisen (Menüs von Yen 8.000,00 bis Yen 18.000,00) und ein vergleichsweise günstiges Mittagsrestaurant (Menüs bereits für Yen 2.500,00). Das Mittagsrestaurant Melt bietet einen schönen Ausblick auf die verschneiten Bäume. Die Bedienung war vornehm. Das bestellte Mittagsmenü war portionsmäßig sehr übersichtlich. Ich bin nicht wirklich davon satt geworden. Es gibt auch ein Buffet-Lunch, das aber teurer ist. Die Auswahl an Speisen à la Carte ist zur Mittagszeit stark reduziert. Es gab nur vier Speisen bzw. Menüs zur Auswahl. Man wollte mir keinen heißen Sake servieren. Zudem sind die Preise für Sake überhöht und übertreffen die für ein Mittagsmenü. Fruchtsaft wurde mit Eiswürfeln gebracht obgleich nicht so bestellt. Teils war die Verständigung mit dem Personal des Restaurants schwierig, da dieses nicht immer ausreichende Englisch-Kenntnisse hat. Im Melt wird auch Frühstück angeboten, mit einer breiten Auswahl an asiatischen Speisen, allerdings nur einem begrenzten Angebot an europäischen Speisen. So sucht man vergeblich nach Spiegeleiern und süßem Gebäck. Es gab Türsteher, die Plätze zuwiesen, was ich störend fand und ignoriert habe. Zudem befindet sich im zweiten Stock die Ezo-Bar, die ebf. kleine Speisen, wie Burger sowie Getränke anbietet. Bier ist happig, außerhalb der Happy-Hour kostet eine Halbe rund Yen 1.000, während der Happy-Hour vor 20.00 Uhr weniger als die Hälfte. Die Bedienung war zeitverzögert und bediente eine Seite unseres Tisches (wir waren zu sechst) erst sehr viel später als die andere, obwohl wir alle zeitgleich dasselbe Gericht bestellt hatten. Im dritten Stock befindet sich das Restaurant Yotei, in dem ebenfalls ein Frühstücksbuffet angeboten wird. Es bietet ebenfalls einen schönen Ausblick auf die – im Winter – verschneiten Bäume. Das Frühstücksrestaurant war zwischen 7 und 8 Uhr sehr voll, so daß sich vor dem Restaurant Warteschlangen bildeten. Eine Türsteherin hinderte nämlich die Leute daran, einfach einzutreten. Das war ziemlich daneben, da ich selbst mit Kollegen frühstücken wollte, an deren Tisch noch ein Platz frei war. Das Frühstücksbuffet war sehr reichhaltig mit asiatischen und europäischen Speisen. Wir konnten Frühstück auch in unserem Tagungsraum einnehmen. Dieses war jedoch sehr viel bescheidener als das offizielle Frühstücksbuffet. Für alle Frühstücke gilt: die Rühreier waren viel zu weich. Lobenswert ist jeweils die reichhaltige Auswahl an frischen Früchten. Im Melt gab es einen sehr leckeren frisch gepressten Saft. Im Tagungsraum gab es zudem einen sehr guten Five-o-Clock-Tea mit leckeren Happen, die an Stehtischen oder dem Konferenztisch eingenommen werden konnten.


    Service
  • Eher gut
  • Der Check-in war recht langwierig und dauerte 15 Minuten. Der Boy konnte nicht übermäßig gut Englisch, aber es ging. Er entschuldigte sich für den langen Check-in; er sei erst wenige Tage in dem Hotel beschäftigt. Der Check-out war prompt und unproblematisch. Es gab eigentlich keine Treuepunkte für das wiewohl teure Hotelzimmer, da ich es direkt beim Hotel reserviert hatte. Erst nach einer Beschwerde bei Hilton Honors erhielt ich kulanzweise Treuepunkte gutgeschrieben.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt in den Bergen oberhalb des Skiortes Niseko, insofern zum Ort recht dezentral. Zum Niseko Village Ski Ressort liegt es allerdings optimal, nämlich mitten drin. Vom Hotel aus führen direkt ein kleiner Sessellift und eine Kabinenbahn sowie unweit des Hotels eine weitere, kombinierte, Sessel-Kabinenbahn auf den Mount Niseko Annupuri, mit zahlreichen Pisten. Nächster Ort ist Hirafu. Nächste Bahnstation ist ebenfalls Hirafu, allerdings gibt es von dort keine Shuttle-Services. Um zum Hotel zu gelangen sollte man daher an der Station Kutchan (von Sapporo/Otaru kommend eine vor Hirafu) aussteigen. Von dort fährt ein Shuttle-Bus drei Hotels an, zuletzt das Hilton Niseko. Der Bus fuhr vom Bahnhof Kutchan nicht am angegebenen Ort vor der Dogan-Busverwaltung ab, sondern vis-à-vis zum Bahnhofsgebäude, was mir aber niemand gesagt hat, vielmehr mir der Stationsvorsteher sogar eine Falschauskunft gegeben hat. Ich habe den Bus dann gerade noch rechtzeitig als Shuttle-Bus identifizieren können. Der Fahrer verstand meine Frage, ob er zum Hilton Niseko fährt, allerdings auch nicht recht. Es ist empfehlenswert, am Bahnhofsvorplatz in Kutchan Ausschau nach einem Bus zu halten und einfach versuchen, die Fahrer und ggf. Fahrgäste nach dem Ziel zu fragen. Im Prinzip sind die Busse auf die Ankunftszeiten der Züge aus Richtung Sapporo abgestimmt. In Kutchan halten die Züge in Richtung Otaru, mit Anschluß nach Sapporo und zum New Chitose Airport und umgekehrt in Richtung Ohamambe mit Anschluß nach Hakkodate. Manche Züge fahren von Kutchan auch durch bis Sapporo Terminal. Die Fahrt nach Sapporo dauert ca. zwei Stunden, zum Flughafen New Chitose ca. 2,5 Stunden. Es gibt auch einen Shuttle-Bus-Service vom Hotel direkt zum New Chitose Airport, der von verschiedenen Busgesellschaften bedient wird. Der schnellste Bus ist der Hilton Express, der offiziell knapp 2,5 Stunden für die Fahrt braucht. Die anderen Busse fahren noch andere Hotels an und brauchen etwa 3 Stunden. Die Buchung gelang mir erst auf den zweiten Anhieb hin: beim ersten Mal verstand der Herr an der Rezeption kein Englisch. Die Fahrt war aber äußerst komfortabel. Da nur zwei Gäste auf meine Uhrzeit gebucht hatten, fuhr uns ein Taxi die gesamte Strecke, ohne Aufpreis. Das Taxi brauchte für die Fahrt zum Flughafen rund 1 Stunde und 40 Minuten. Ansonsten liegt das Hotel ziemlich ab vom Schuß: der Name „Hilton Niseko Village“ ist irreführend, denn es gibt gar kein richtiges „Niseko Village“. Neben dem Hotel gab es eine Gruppierung von kleineren Holzhäusern mit Geschäften und – durchaus empfehlenswerten – Restaurants. Die Geschäfte boten aber im wesentlichen Souvenirs an, keine praktischen Dinge und keine Lebensmittel. Diese Ansammlung von Häusern sollte wohl das „Niseko Village“ darstellen. Die einzigen richtigen Orte rund um das Hotel sind Kutchan und Hirafu. Theoretisch gibt es Shuttle-Services vom Hotel nach Kutchan und Hirafu, aber die Bestellung ist schwierig und man ist jedenfalls nicht flexibel. Ausflüge werden vom Hotel aus nicht angeboten. Diese müßten auf eigene Faust per Taxi organisiert werden. Die Taxikosten in Japan sind hoch.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Im Erdgeschoß, nominell dem ersten Stock, befinden sich zwei Onsen-Abteilungen, nach Geschlechtern getrennt, was ich nicht gut fand, wenngleich in Japan üblich. Der Onsen war ansonsten ganz schön, mit einem Innen- und einem Außenbecken, Letzteres mit Blick auf den erloschenen Vulkan Mt. Yotei. Es gab keinen Wellnessbereich im eigentlichen Sinne, es fehlten mir extrem eine Sauna und ein Dampfbad. Auch fehlte auch ein Schwimmbad, was für ein Fünf-Sterne-Hotel aus meiner Sicht Pflichtprogramm ist. Es gab im Erdgeschoß einen kleinen Fitnessraum mit einigen Geräten. Zudem gab es im Erdgeschoß einen Aufbewahrungsraum für Ski-/Snowboard-Equipment. Hauptpluspunkt was sicherlich die Lage direkt an der Skipiste.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1 Woche im März 2017
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:46-50
    Bewertungen:672