- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Etwa 110 Bungalows des Hilton Labriz liegen auf Silhouette Island, etwa zwanzig Kilometer von der Hauptinsel der Seychellen –Mahe- entfernt. Auf 220 bis 250 Urlauber kommen 350 Hotelangestellte, die Hilton hier beschäftigt - die Ratio beträgt also grob 1,5 Angestellter zu einem Hotelgast. Hilton hat das Resort seit etwa anderthalb Jahren unter seiner Verantwortung, die malevidianischen Eigentümer hatten Auslastungsprobleme und gingen daher den Deal mit Hilton ein, die nochmals knapp sieben Millionen US$ in die Anlage investierten. Es gibt mehrere Arten von Villen – die Beachvillas an der Wasserseite und die Gardenvillas. Beachvilla heisst zwar kurzer Weg zum Strand, aber nicht notwendigerweise auch Blick aufs Wasser, denn die intensive Vegetation nimmt die Sicht. Die weiter nördlich gelegenen Strandvillen haben sogar einen kleinen privaten Pool, jedoch ist der auch nötig, da an dieser Stelle das Baden im Meer aufgrund des steinigen Strandes nur schwer möglich ist. Eine Gardenvilla reicht somit vollkommen aus, bei Bedarf und Verfügbarkeit kann man vor Ort für 125,--US$ pro Nacht auf eine Strandvilla aufbuchen. Inselurlaub auf einer Insel mit nur einem Resort ist auch immer ein wenig Gefangenschaft, der Gast ist eben auf die Nutzung der Infrastruktur des Hotels angewiesen und die hat ihren Preis, ist auch verständlich, denn fast alles muss natürlich herangeschafft werden. Dazu ist das Resort sehr ruhig. Das bedeutet sehr ruhig. Die Landschaft ist überwältigend schön, aber jeder Tag ist mehr oder weniger gleich: Die Äquatornähe bestimmt den Tagesablauf erst einmal auf zwölf Stunden Tag und zwölf Stunden Nacht. Gut so. Aber nach dem Abendessen ist wirklich nichts mehr los. Andererseits ist durch diese exklusive Ruhe auch sichergestellt, dass nur Hotelgäste Strand, Infrastruktur und Restaurants nutzen, was wiederum zu einem guten Sicherheitsgefühl führt. Internet funktioniert nur ganz langsam, die Erklärung ist einfach: Es gibt eine zwei MB Satellitenverbindung, die zwar das Abrufen von Mails möglich macht, nicht aber das streamen von Videos oder das Herunterladen von Büchern auf meinen Kindle. Die Anlage selber liegt überwiegend im Schatten der Bäume. Zwischen den Strandvillen hindurch gelangt man dann aber zu einem der schönsten Strände, die ich je gesehen habe. Gäste kommen überwiegend aus Europa mit Schwerpunkten aus Italien, Frankreich, Russland und Deutschland. Es sind trotz der nicht ganz schnellen Anreise mit Flug-, Bus-, und Schiffstransfer recht viele Kinder auf der Insel – zumindest, als ich dort war.. Lange Bewertung, kurzes Fazit: Halbpension buchen, ansonsten Top Feriendomizil und einfach geniessen. Strand ist ein Traum, Bücher mitnehmen, Seele baumeln und sich verwöhnen lassen.
Die Zimmer sind Villen und die Quadratmeterangaben beinhalten wohl den jeweiligen kleinen Garten. Aber die Villen sind toll geschnitten, wohnlich und wenn man nicht den ganzen Tag am Strand liegen kann, dann kann man sich auch gut einige Zeit in der Villa aufhalten. Betten sind sehr bequem, das Kissenmenue folgt nun marriottschen Qualitätsrezepten. Das Bad ist schön geschnitten, mit einer grossen Badewanne, einer begehbaren Dusche und einem getrennten WC. Üppig ausgestattet ist die Schrankzeile mit aufwändig von innen beleuchteten Einzelkomponenten. Alles ist gefliest, was durch den Sand auch sehr gut so ist. Minibar ist ausgestattet, aber so sündhaft teuer, dass man lieber die Finger davon lässt. Insgesamt sind aber die Villas so schön geschnitten und ausgestattet, dass ein Aufenthalt eine grosse Freude ist.
Frühstück und Dinnerbuffet werden im Café Dauban neben dem Pool serviert. Weitere Möglichkeiten zu dinieren gibt es im italienischen, asiatischen, sowie kreolischen Restaurant, die in der zu empfehlenden Halbpension inbegriffen sind. Nicht im Preis inbegriffen ist das japanische Showcooking-Restaurant, das aber einen 25%igen Rabatt auf die Preise für HP-Gäste anbietet. Das Frühstück ist reichhaltig und wirklich gut. Kaffee ist stramm und stark. Es gibt eine besetzte Eierstation und eine exzellent besetzte Fruchtstation, die Früchte mundgerecht zuschneidet. Drei frische Fruchtsäfte sind jeden Morgen im Angebot. Brotangebot ist vielseitig, zwei Sorten Toast laufen durch den Supertoaster. Jeden Morgen werden andere Smoothies geboten, dazu Cereals und allerlei warme Gemüse, Chicken Stew, baked beans und Würstchen. In der ersten Woche des Stays ging es zudem im Café gediegen und ruhig zu, danach stieg Auslastung und der Kinderanteil, was in einem kantinös wirkenden Trubel endete. Dazu wurde auch der Service gestresster. Zu den Themenrestaurants: Aus den Menues durften in der Regel drei Gänge gewählt werden, die Speisekarten hatten pro Gang in der Regel drei Auswahlmöglichkeiten. Bei allen Restaurant gleichermassen hochpreisig sind die Getränke. Ein Glas offenen Weins kostet 190,--Rupien, also etwa 14,--€. Flaschenweine starten ab 50,--€, akzeptable Flaschen schlagen auch mit über 100,--€ (wir sprechen hier über gute Nederburg oder AllesVerloren-Weine mit Flaschenpreisen in Deutschland um die 10,--€) zu Buche. Ein Seybrew Lager Bier kostet knapp 10,--€. Sicher müssen diese Getränke alle nach Silhouette gebracht werden, aber das ist zu heftig und hier fühlt sich der Gast unwohl. Das italienische Restaurant mit Namen Portobello bot gute mittelmässige Küchenqualität, aber ich sehe es auch nicht ein notwendigerweise um die halbe Welt zu jetten, um dann italienisch zu essen. Das Ossobuccco war O.K., die Hühnerröllchen waren etwas fest gerollt und hätten hervorragend Salbei vertragen. Aber insgesamt war es doch schmackhaft, der devote indische Service traf nicht unbedingt meinen Geschmack und mein mediterranes Gefühl. Das nachhaltigste kulinarische Erlebnis aller Abende aber war ein Rindersteak gegen Aufpreis, das aber so sensationell gut gebraten war, dass es mein Highlight war. Das asiatische Sakura Restaurant liegt direkt am Strand und weiss mit ein paar Gerichten geschmacklich echt zu überzeugen. So gibt es einige gute Nudelvariationen, nette Geschmacksvariationen zwischen süss und herzhaft. Der Service allerdings hatte so seine Hänger. Grann Kazz ist der Kreole, der ausserhalb des eigentlichen Hotelareals nahe am Jetty liegt. Nach der kreolischen Themennacht im Café Dauban waren meine Erwartungen hoch und konnten leider nicht erfüllt werden. Geschmackserlebnis blieb so mittelmässig, dass ich mich jetzt an nichts mehr erinnern kann. Das japanische Showcooking wurde nicht probiert, Preise starten ab umgerechnet etwa 65,--€ pro Person ohne besondere kulinarische Besonderheiten. Für das mittlere Menue müssen bereits mehr als 100,--€ (wohlgemerkt zusätzlich zur gebuchten Halbpension) auf die Bratplatte des Hauses gelegt werden, das ist dann doch zu heftig. Bleibt als abendliche Alternative jeweils das Café Dauban mit seinem Buffet, das geschmacklich sowohl vielfältig, wie auch hochwertig ist. Die wechselnden Themen (kreolisch, provinzial, Fisherman´s, asiatisch, international z.B.) werden konsequent durchgehalten und liefern gutes Essen. Immer eine sehr gute Alternative zu den Themenrestaurants, wenngleich bei steigender Auslastung auch hier wieder Kantinenatmosphäre aufkommt. Fazit zum gastronomischen Angebot: Es gibt absolute Highlights in dem ansonsten manchmal durchschnittlichen Angebot. Die Getränke sind hoffnungslos überteuert.
Einfach gut und aufmerksam, aber auch professionell und profitorientiert, vom Chef bis zum Room Service. Dazu sehr international und aus Deutschland, der Ukraine, Marokko, Sri Lanka, Mauritius, der Türkei, den Niederlanden und, und, und. Claus S. ist seit einem halben Jahr der Chef von Hilton auf den Seychellen – was neben dem Labriz noch zwei weitere Häuser auf Mahé umfasst. Er mag offensichtlich den netten Umgang mit den Gästen. Bei der Manager´s Night am Freitag gibt er sich die Mühe mit den Gästen zu plaudern. Und eine Menge weiterer Hilton-Angestellter machten uns den Aufenthalt angenehm. Frank, der niederländische F&B-Co-Manager zeigte immer wieder, dass es ihm um die Gäste – und damit auch um uns - ging. Der Bespassungs- und Eventmanager half uns reizend bei Reservierungen, die Frontoffice-Damen scheuten keine Mühe sich um uns und unsere reisenden Koffer zu kümmern. Dazu kam unser Zimmerboy, der es uns wirklich nett machte und unser Zimmer tiptop in Schuss hielt.
Hilton betreibt zwei Bootsanlegestellen – eine auf Silhouette, die andere auf Mahe. Die Bootsflotte wird ebenso durch Hilton gemanagt, wie das ganze Inselleben inklusive der Community vor Ort. Boote zwischen Mahe und Silhouette verkehren zwei bis dreimal am Tag. Von Silhouette kommt man mit dem frühen Boot um fünf Uhr morgens, um elf Uhr mittags und um vier Uhr nachmittags. Jeweils eine Stunde später geht es von Mahe auf die einsame Insel zurück, die Überfahrt (circa 10 nautische Meilen) dauert eine gute halbe Stunde. Für einen Besuch in Victoria, der seychellischen Hauptstadt (kleinste Hauptstadt eines bei der UN registrierten unabhängigen Landes) bietet sich die Fähre um elf Uhr an,von dort dann der Bus in die Stadt (fünf Rupien und vollkommen problemlos) oder ein Taxi (zwanzig Euro, was etwa 280 Rupien entspricht). Hier hat man dann etwa drei Stunden Zeit zum Shoppen, Bummeln und Schauen – bevor man zum Mahe Jetty zurück muss, denn wer mit zurück will, der muss um halb fünf beim CheckIn am Jetty sein. Diese knappen Fahrpläne machen den Besuch von Praslin oder La Digue schwierig. Entweder man bucht im Hotel den Hilton Service auf die traumhaften Inseln, was aber eine Buchung von mindestens sechs zahlenden Passagieren als Voraussetzung hat – oder man bucht über den Incoming Agent, der dann einen etwas gequetschten Tag zusammenstellt, den man nur sinnvoll durch einen Helikoptertransfer zurück nach Silhouette beenden kann – das kostet dann alles zusammen etwas mehr als 750,--€ - pro Person wohlgemerkt. Da kann man auch auf der traumhaften Insel Silhouette bleiben und einen geführten Dschungelspaziergang machen oder an dem traumhaften Hammerstrand liegen. Der Beach hat im Wasser seine steinigen Tücken – Badeschuhe sind schon wegen der wenigen, aber beim Antreffen dann schmerzhaften Seeigel ratsam. Fahrräder kann man an der Bude gegenüber des Pools mieten, die auch Reservierungen für die Restaurants entgegennimmt oder über das Resortleben informiert. Dazu gehört auch ein Besuch der Schildkrötenstation, die nicht sehr schön ist, aber bald gemeinsam mit dem Hilton modernisiert werden soll. Achtung jedoch bei der Sonne: Äquatornähe bedeutet hier hohes Grillrisiko, die Sonne ist gerade für Europäer sehr intensiv. Anfangs sollte man die Sonnenanbeterei auf zweimal eine Stunde pro Tag beschränken.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist schön zentral gelegen, aber für ein Hotel der Grösse etwas klein geraten - wobei der schönste Pool eh etwas weiter am Strand liegt. Ich fand den Pool sehr warm, das bedeutet er war nicht gekühlt. Daher hat er mich nicht sehr überzeugen können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 370 |