- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Modernes, im Jahr 2010 eröffnetes Kettenhotel im ehemaligen Hauptsitz der niederländischen Post. Das ansehnliche Gebäude verfügt über 195 Zimmer und Suiten, verteilt auf fünf Stockwerke. Alle Bereiche sind sauber und gepflegt. Abgesehen von der schönen Loungeterrasse verfügt das Haus über keinerlei Highlights, es wird jedoch solider Komfort geboten. Die Atmosphäre ist leger, die Gäste hinsichtlich Alter und Herkunft bunt gemischt. Im Frühjahr ist der ca. 30 Autominuten entfernte Keukenhof -selbst für Leute mit braunem Daumen- ein touristisches Muss. Die gleich weit entfernte Stadt Delft erinnert mit ihrem großen historischen Stadtkern und ihren Grachten an Amsterdam und ist ebenfalls einen Besuch wert.
Wir bewohnten ein ruhiges -und leider trotz großer Fenster ein etwas dunkles- Executive-Zimmer von durchschnittlicher Größe mit Blick in den begrünten Innenhof. Der Farb- und Stilmix der Zimmer ist gewöhnungsbedürftig und trifft u. U. nicht den Geschmack eines jeden Gastes. Zwar zeigte ein Teil der Möbel bereits leichte Abnutzungserscheinungen, gesamt gesehen war das Zimmer aber sauber und gepflegt. Die Breite der Twin-Betten entsprach leider nicht dem bei US-Hotelketten üblichen Standard, sie war jedoch ausreichend. Den größten Kritikpunkt stellten die unsäglich unbequemen Matratzen dar. Sicher gibt es hierbei unterschiedliche Vorlieben, jedoch kann ich mich nicht erinnern, schon einmal in einem Hotel auf derart festen Matratzen gelegen zu haben. Eine Housekeepingmitarbeiterin belegte diese netterweise mit einem zweiten Topper, welcher die Schlafsituation aber nur geringfügig verbesserte. Die Bettdecke wie auch die Kissen rochen unangenehm muffig, sie hätten vor der Weiterverwendung gewaschen werden müssen. Die sonstige Ausstattung entspricht dem Standard der Kategorie. Die Getränke aus der Minibar sind kostenpflichtig, das W-LAN unverständlicherweise auch. Das in Naturstein ausgekleidete Bad war ansprechend gestaltet und mit einer nicht abschließbaren Glastür/-wand vom Zimmer getrennt. Die separate Dusche und das bereitgestellte Duschgel haben uns gut gefallen, alternativ gab es eine Badewanne. Die Hand- und Badetücher waren viel zu hart. Das Bad verfügte leider über zu wenige Abstellmöglichkeiten, zudem vermissten wir eine Abluftanlage und eine Heizung. Das Hotel verfügt über Eckzimmer mit nahezu bodentiefen Fenstern auf zwei Seiten, diese gehören jedoch der Studio-Kategorie an und sind wesentlich teurer. Es gibt darüber hinaus auch normale Doppelzimmer die in den Ecken der einzelnen Etagen liegen. Diese verfügen jedoch nur über eine einseitige Fensterfront, bei der eine unmittelbar davorliegende Brüstung knapp die Hälfte dieser Fensterfront verdeckt. Diese Zimmer sind zudem deutlich kleiner als solche, die sich nicht in der Ecke des Gebäudes befinden. Um einem klaustrophobischen Anfall zuvorzukommen, haben wir das Zimmer unmittelbar nach Anreise gewechselt.
Das Frühstück im Hauptrestaurant wurde dem Anspruch an ein Hotel der oberen Kategorie nur bedingt gerecht. Es ging hier äußerst hektisch und laut zu. Auswahl und Darbietung beschränkten sich auf das Wesentliche, von einem ansprechenden Buffet kann hier nicht die Rede sein. Das am nächsten Tag alternativ genutzte Frühstück in der Executivelounge bot eine ähnlich Auswahl wie am Hauptbuffet, jedoch in einer wesentlich ruhigeren und angenehmeren Atmosphäre. Die übrigen Angebote in der Lounge beschränken sich hauptsächlich auf eine gute Getränkeauswahl. Die gebotenen Speisen waren einen Besuch der Lounge nicht wert und enttäuschten auf ganzer Linie.
Einen recht einfachen Wunsch bzgl. des Zimmers richteten wir vor Anreise per email an das Hilton Den Haag. Leider erhielten wir keine Rückmeldung, so dass wir telefonisch nach einer alternativen email-Adresse fragten. Auch auf das zweite Schreiben reagierte das Hotel nicht. Dieses Verhalten war uns bereits aus anderen Hilton Hotels bekannt. Offensichtlich agiert die Kette zwecks Aufwandsreduzierung hier einheitlich ignorant. Für Hotels dieser Klasse ist dies aus meiner Sicht ein kundenunfreundliches und nicht hinnehmbares Verhalten. Die An- und Abreise vollzogen sich freundlich und zügig. Am Empfang sind einige Mitarbeiter deutschsprachig. Zwischenzeitliche Anliegen wurden zügig und professionell bearbeitet. Weniger professionell hingegen zeigte sich die Servicemannschaft beim Frühstück im Restaurant. Trotz offensichtlich ausreichender Personaldecke schien es fast unmachbar die Tische abzuräumen oder eine Bestellung aufzunehmen. Als sehr gästeorientiert und kommunikativ haben wir die Mitarbeiter in der Executivelounge empfunden. Fragen wurden ausführlich und freundlich beantwortet und hilfreiche Tipps zum Erkunden der Stadt gegeben. Das Hotel bietet einen offiziellen Check in bereits ab 14 Uhr an.
Zentral gelegen im Botschaftsviertel an der Zeestraat und somit am Beginn der Einkaufsstraßen, in deren Mitte sich der Palast Noordeinde, der offiziellen Amtssitz der Königsfamilie, befindet. Zahlreiche kleine Geschäfte und Restaurants befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die direkte Umgebung ist gepflegt und besteht hauptsächlich aus schönen historischen Wohn- und Geschäftshäusern. Die nahe Hauptstraße Mauritskade führt nicht direkt am Hotel vorbei, Beeinträchtigungen durch Verkehrslärm sind somit nicht zu erwarten. Parken in der hoteleigenen Tiefgarage wird mit 25 € pro Nacht berechnet. Eine Alternative zum Hilton stellt das ebenfalls in der Zeestraat gelegene Hotel Carlton Ambassador dar. Das Seebad Scheveningen mit seiner grausig verbauten Strandpromenade befindet sich nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Es gibt einen gut ausgestatteten Fitnessraum mittlerer Größe im ersten Stock. Saunen und Pool nicht vorhanden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2014 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thorsten |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 99 |