Ich besuchte Ende April 2012 unter der Woche das Boogie-Hostel mit einem sehr günstigen Flash-Deal von Booking.com für 49,50 PLN pro Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad und bekam das Zimmer 19 im 1. Obergeschoss mit Blick nach Süden auf die vielbefahrene Einbahnstaßen-Einfallstraße ul. Ruska (früher: Reuschenstraße). POSITIV: + verkehrsgünstig und zentral gelegenes Hostel (seit März 2008) in sanierter Altbausubstanz 500 m westlich des Rynek-Marktplatzes mit sehr schön geschwungener Backsteintreppe und stylischer Lounge im Rezeptionsbereich mit kostenfreien Stadtplänen und Prospekten + unkomplizierter Check-In (auch englischsprachig; Deutschkenntnisse wurden nicht getestet) + viersprachiger Internetauftritt des Hostels informiert umfassend über Preise, Sehenswürdigkeiten und Ausstattungsdetails +10 % Studentenrabatt möglich bei den Standard-Zimmerraten + 24-h-Rezeption + kostenfreies und zuverlässiges WLAN auf allen Zimmern (Zugangscode liegt an der Rezeption aus) + Frühstück zur Selbstbedienung ist generell kostenfrei und inklusive (7-10 Uhr im Erdgeschoss mit hellen Sitzplätzen zur Straßen-Schaufensterseite hin) + für Hostelverhältnisse sehr komfortable Check-Out-Zeit um 11 Uhr (danach wird jede Stunde Verzug wird mit 10 PLN berechnet) + kostenloser Fahrradverleih (leider nur 3 Bikes vorhanden laut Front-Desk) + der Gang zu den Zimmern im 1. Obergeschoss ist von der Treppe aus durch eine Glastür schallsicher abgetrennt und nur per Schlüssel erreichbar (Zimmer 18/19/20 bieten somit vollen Diebstahlschutz) + 30–Zoll-Samsung-Flat-Screen-TV auf dem Zimmer mit umfangreicher Sender-Auswahl + geräumiges Gemeinschaftsbad (Dusche, WC und Waschbecken im Ganzen abschließbar, somit Privatsphäre gewährleistet), das sich auf dem 1. OG lediglich 3 Zimmer miteinander teilen (es kam nie zu Engpässen) + Nachschub an WC-Papier auch im eigenen Zimmer im Schrank vorrätig + keine versteckten Zusatzkosten für Bettwäsche, WLAN, Frühstück + von 23:30 bis 4:30 Uhr wird der Tram-Betrieb vor der Haustür auf die halbstündlich verkehrenden 200er-Nachtbuslinien umgestellt, in diesem Zeitraum ist ein ruhiger Schlaf bis zu Beginn des Berufsverkehrs gewährleistet + Bezahlung auch per Visa und MasterCard möglich + fast alle Straßenbahnlinien der Stadt sind an der zentralen Haltestelle „Rynek“ (zu Fuß ca. 200 m in Richtung Osten) oder am Plac Jana Pawla II (zu Fuß ca. 150 m in Richtung Westen) schnell und bequem zu erreichen + Tram-Linie 10 fährt direkt bis zur Jahrhunderthalle (Hst. Hala Stulecia) + Magnolia-Park (stilvoll und weitläufig gestaltete Shopping-Mall mit Multiplex-Kino und großem Food-Court) ist vom Plac Jana Pawla II (ehem. Königsplatz) in Richtung Westen nur vier Straßenbahnhaltestellen vom Hostel entfernt + günstige ÖPNV-24h-Tickets für ganz Wroclaw für 11 PLN (unter 3 €) NEGATIV: - von der Straße aus ist der Eingang nicht sofort zu erkennen (Hostel-Hinweisschild teilt sich die Fläche mit der Werbung für ein Thai-Massage-Studio und einem Pub) -> auf das Fledermaus-Symbol an der nördlichen Häuserzeile achten! - Zimmerschlüssel sollen laut Hostel-Richtlinie immer bei Verlassen des Hauses an der Rezeption abgegeben werden (Sicherheit fraglich) - sehr niedriges Doppelbett (1,60 x 2,00 m) mit teilweise durchdrückenden Stahl-Matratzenfedern, man schläft quasi 30 cm über dem Laminat - sehr kleiner Tisch im Zimmer (0,55x0,55 m) - nach einem Barfußgang über das Laminat im Zimmer hatte man schnell das Gefühl, dass einige kleinere Steinchen und Staubfussel an der Fußsohle kleben (Sauberkeit des Bodens also verbesserungswürdig) - relativ kleine und flache Kissen – leider ein paar sich entwickelnde Schimmelränder an den Siilkon-Abdichtungen in der Duschkabine, die durch die Stufe im Gemeinschafts-Badezimmer auch nicht barrierefrei erreichbar ist – trotz Schallschutzfenster sind die Erschütterungen durch die Straßenbahnen auf den verschlissenen Gleisen erheblich (fünf Linien rollen direkt vor dem Fenster vorbei) – kein Handtuch auf dem Zimmer vorhanden (Verleih an der Rezeption für 5 PLN pro Person) – lediglich eine freie Steckdose auf dem Zimmer – die Mehrbettzimmer im zweiten und dritten Obergeschoss sind frei zugänglich, das Treppenhaus kann direkt von der Hofdurchfahrt aus erreicht werden ohne die Rezeption passieren zu müssen (Sicherheitsdefizit) – bei geöffneten Fenster kein Schlaf bei den Zimmern zur Straßenseite hin möglich (1. OG: Zimmer 19 und 20; 2. OG: Zimmer 3 bis 5) Bei der Buchung habe ich extra den Wunsch der Vorreservierung eines Fahrrades angegeben, dieser wurde bei Ankunft mit Schulterzucken von dem frisch eingestellten Aushilfs-Rezeptionisten („Sorry, das ist heut mein erster Tag hier“) und dem Verweis auf andere Nutzer quittiert, die die Räder wohl gleich für mehrere Tage für sich in Beschlag genommen haben. Die Möglichkeit der Fahrradnutzung war dabei ausschlaggebend, dass die Wahl auf das Boogie-Hostel fiel. Hier sollte zukünftig eine gerechtere und bessere Organisation zwischen den verschiedenen Gästen vermitteln und für Verlässlichkeit sorgen. Die ruhigen Zimmer zur Innenhofseite müssen bis ca. 22-24 Uhr mit Beschallung aus dem dort angesiedelten hauseigenen Pub rechnen, trotzdem sind die Zimmer 18 auf dem 1. OG und die Zimmer 1 und 2 im 2. OG mit Fenster zur Hofseite für Gäste mit leichtem Schlaf noch am ehesten zu empfehlen. FAZIT: Hinter dem Boogie Hostel steckt definitiv ein gutes Konzept mit viel Engagement, allerdings sollte verstärkt auf die essentiellen Dinge, also die drei großen S (Sicherheit, Sauberkeit, Schlafkomfort) geachtet werden. Die beste Lage und der schönste Altbau nutzen nichts, wenn die Matratzen nicht mehr ein Mindestmaß an Schlafkomfort bieten. Für junges Publikum, das bis spät in die Nacht hinein feiern gehen will und danach tot ins Bett fällt, sicherlich in Ordnung. Für Leute mit Rückenproblemen oder geräuschempfindlichen, leichten Schlaf leider nicht zu empfehlen. Die Mehrbettzimmer im dritten Obergeschoss werden aufgrund der Dachschräge und den Fenstern nach oben in den Himmel wohl die meiste Ruhe bieten, dies hängt dann vor allem von den anderen anwesenden Gästen in diesem Schlafsaal ab. Fußläufige Entfernungen vom Hostel aus: Rynek und Salzmarkt (Plac Solni) 500 m :: Oper und Universitätskirche mit Mathematischem Turm (tolle Aussicht) jeweils 1000 m :: Panoramagemälde der Schlacht von Raclawice und Gondelbucht mit 2er-Kajak-Verleih 1700 m :: frisch rundum-sanierter Hauptbahnhof„Glowny“ 2000 m :: Jahrhunderthalle mit stündlicher Musik- und Fontänenshow 4200 m Wenn für die Zimmer des Boogie-Hostels bequemere Matratzen beschafft werden, sind dort einige Zimmer durchaus empfehlenswert. Ansonsten lohnt es sich zu zweit eher in andere, kaum teurere Unterkünfte zu wechseln (Mein Tipp: „Art Apart“ an dem Flüsschen Olawa oder "Apartment Kolonial" direkt am Marktplatz der Vermietungsgesellschaft „AS Apart“)

Zimmer

Gut