Hostel Residencia Sutimar

Der großen und meist recht anonymen Hotels überdrüssig, hatten wir uns bewusst nach einem kleinen Hostal umgesehen um ein paar romantische Tage auf der Insel zu verbringen. Das Sutimar schien uns nach der Beschreibung im Katalog genau das Richtige. Leider erwies sich diese Annahme schon bei Ankunft als böser Irrtum. Was auf den Fotos noch wie eine kleine, gemütliche Pension aussah, erwies sich schnell als renovierungsbedürftiger Kasten. Mit der spartanischen Zimmereinrichtung hatten wir kein Problem; die sanitären Anlagen im Bad sind aber selbst für den anspruchlosen Gast eine einzige Zumutung. Das Duschen in einer verrosteten Wanne hinter einem unangenehm riechenden Vorhang kostete Tag für Tag neue Überwindung. Der Gang zur Toilette entwickelte sich gar zur Tortur. Einzig der große Balkon (zur Strasse) entschädigte etwas. Überhaupt hätte man über vieles hinweg sehen können, wenn nicht die Leiterin (Inhaberin?) des Hotels eine ganz und gar unfreundliche Person wäre. Trotz allem Bemühens unsererseits konnten wir keine Reaktion bei ihr auslösen: Kein Gruß, kein Gespräch und erst recht kein Lächeln. Spätestens am dritten Tag beginnt so etwas zu nerven wenn man eigentlich gut gelaunt in den Frühstücksraum kommt. Dieser ist im übrigen ganz O.K. - mehr als Baguette, Butter, Marmelade und einer wenig vertrauenserweckenden Salami sollte man am lieblos aufgebautem Buffet allerdings nicht erwarten. Ein Hinweis noch an Reisende höheren Alters: Zwar steht ein Aufzug zur Verfügung, jedoch ist dieser so eng bemessen, dass kein Koffer hinein passt und man diesen bis in die 4. Etage hinauf tragen muß. Mallorca ist definitiv nicht mein Paradies. Paguera zählt aber sicherlich zu den angenehmeren Orten der Insel. Die Strände und das kulinarische Angebot sind in Ordnung, wenngleich ich nicht im Hochsommer hier verweilen wollte. Weniger anspruchsvollen, sich auf das Wesentliche konzentrierenden Gästen sei hier noch das Hostal Diamante empfohlen. In der gleichen Strasse ansässig wie das Sutimar, haben wir dort jeden Abend einen "Absacker" genommen und waren positiv überrascht von der Herzlichkeit der Inhaber.

Das von uns bewohnte Zimmer war klein und beengt. Übergewichtige Leute hätten ihre liebe Not den Weg zum Kleiderschrank zu gehen. Das Mobilar ist veraltet aber durchaus zweckmässig. Unglaublich - wie schon erwähnt- der Zustand des Badezimmers. Empfindsamen Menschen ist dringend abzuraten! Ebenfalls frech: Nicht nur die Nutzung der Heizung/Klimaanlage sondern auch die des Fernsehers wird separat berechnet.

Ein Restaurant gibt es nicht (aufgrund der großen Auswahl im Ort nicht weiter tragisch), dafür im Erdgeschoss einen klassischen Frühstücksraum wie man ihn eher in einer Pension an Nord- oder Ostsee erwartet. Die Freude daran wird allerdings arg geschmäht durch das mürrische Verhalten der Chefin. Für mich, der ich morgens ohnehin nur Brötchen und Marmelade esse war alles in Ordnung. Frühstücks-Fetischisten kommen jedoch nicht auf ihre Kosten. Der Raum wird um 10:00 wieder verschlossen. Wer bis dahin nicht fertig ist hat Pech gehabt. Schlimm für Raucher: Zwar darf man sich an der angrenzenden Rezeption an einem speziellem Tisch eine anstecken, das Mitnehmen der Kaffee-Tasse aus dem Frühstücksraum ist aber nicht gestattet.

Die Zimmer werden regelmäßig, allerdings nur oberflächlich gesäubert. Das Personal bemerkt man kaum, was für ein gutes Timing spricht. Wirklich negativ die bereits oben erwähnte Dame, die sich übrigens auch für das Frühstück verantwortlich zeichnet.

Eigentlich ideal da in einer Nebenstraße des Ortskernes. Strand, Geschäfte und Restaurants sind also wirklich binnen 2, 3 Minuten bequem zu erreichen. Nachteil: Die Gasse ist sehr schmal und gesäumt von wenig anschaulichen Hotels. Das Verweilen auf dem Balkon wird also deutlich getrübt durch die unschöne Aussicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Keinerlei Angebote. Sollte man aber auch in einem Hostal dieser Art nicht erwarten - daher keine Wertung von mir.