Hotel Amir Palace

Das Hotel hat um die 350 Zimmer und je nach Lage (Flügel) 4 oder 5 Stockwerke. Es verfügt über einen großzügigen Pool und einen vorgelagerten Strand. Wir buchten All Inclusive (so wie scheinbar nahezu das gesamte Hotel). Unter AI verstehen wir allerdings etwas anderes (siehe unten). Die Gästestruktur ist rel. gemischt (Österreich, Ungarn, Deutschland, Russland) und auch der Anteil alt zu jung scheint sich die Waage zu halten. Unser Zimmer war in mittelmäßigem Zustand mit sehr schönem Meerblick (auch gleichzeitig Richtung Pool, was hier heißt extrem laut). Die Küste des Hotels ist extrem windig und lt. Wiederholungsurlaubern schon seit Jahren. Es gibt mehrere Fahrstühle und Einkaufsmöglichkeiten. Achtung! Bei den Einkaufsmöglichkeiten handelt es sich um den landestypischen Rammsch wie billige Vasen, Schalen, Stoffkamele, Markenimitate von Uhren, Sonnenbrillen etc. sowie ein überteuerter kleiner Kiosk. Die dazugehörigen Mitarbeiter versuchen einen ständig in deren Laden zu ziehen, ebenso wie die zahlreichen, ortsansässigen "Veranstalter" (ein hochtrabendes Wort, wenn man deutsche Maßstäbe heranzieht). Der Belästigungsfaktor ist hoch und wird am Pool und am Strand noch höher getrieben (siehe unten). Tipps: Der wichtigste Tipp muss wohl heißen: Fahrt woanders hin!!!! Ansonsten: Möglichst früh Trinkgeld geben. Es gibt unterschiedliche Strategien hierfür, so z.B. erst viel und dann etwas mäßiger verteilen, um die Kellner bei der Stange zu halten. Etwas resistent sind die aber alle. Beste Reisezeit? Keine Ahnung, die Animation, die mit "leicht" versprochen wurde, kann unmöglich heftiger werden, auch zur Hauptsaison nicht. Mittel gegen Verstopfung nicht vergessen. Man rechnet ja immer mit Durchfall, hier hatten aber viele Verstopfung.

TV ist vorhanden, auch mit deutschen Sendern. TV gucken ist aber aufgrund des lauten Abendprogramms nur eingeschränkt möglich. Unser Zimmer war in einem akzeptablen Zustand, wenn auch nicht super erhalten. Die Bettwäsche sollte häufiger gewechselt werden, ansonsten aber O.k. Ab dem 3. Stock scheint der Druck in den Wasserhähnen etwas sparsam zu werden. Eine Klimaanlage ist vorhanden.

Es gibt diverse Essensmöglichkeiten, die aber allesamt nicht beschildert/beschrieben oder sonstwie erläutert werden. Man erhält einen lieblos kopierten Flyer, wo diese Möglichkeiten draufstehen, aber es vergehen mindestens 3 Tage, ehe man kapiert hat, was jetzt AI ist und was kostenpflichtig. Ein Schelm, wer dahinter Methode vermutet. Das Essen im Restaurant ist abwechslungsreich und sehr lecker!!! Ausnahme ist hier das Frühstück. Die Wurst (eine Sorte) und der Käse (eine Sorte; abgesehen von Streichkäse) sind schon heftig. Als Brot gibt es nur weiße Sorten, insbesondere Baguette und Toastbrot. Zum Warmmachen gibt es eine kleine Anekdote: Nachdem sich wohl viele Gäste über das ewige Anstehen am Toaster beschwert hatten - einer für 350 Zimmer ist natürlich auch kein lichtvoller Gedanke - schaffte man eine Mikrowelle an. Jetzt festhalten: Sie wurde auch zum Toasten verwendet. Der Rauch zog durch's ganze Hotel. Verzeihung, das hätte jetzt unter "Unterhaltung" gehört. Wie gesagt: Trinkgelder können das Leben und Wartezeiten erleichtern. Aber nur in Maßen. Atmosphäre: Die Hotellobby sieht schon toll aus, das muss man eingestehen. Auch die Gartenanlage verdient ein großes Lob. Sollte sich doch mal jemand dort hin verirren, der das hier gelesen hat, dann gebt den Gärtnern doch bitte Trinkgeld von uns! Ach ja, das Restaurant - morgens, mittags und abends - ist übrigens Buffet. Es gibt aber auch gegen Entgelt a la carte.

Der Zimmerservice hat regelmäßig geklappt, ein Uhrwerk ist aber etwas anderes. Gelegentlich fehlten mal Handtücher und die Minibar wurde gleich 5x (!!!) nicht aufgefüllt. Nach Anrufen bei der Rezeption wurden auch nur 3x davon nachgeholt - am nächsten Tag... Überhaupt werden Beschwerden und Hinweise konsequent von der Rezeption ignoriert!!! Beschwerden wegen der Lautstärke, wegen der Minibar, wegen Katzenkot auf der Hoteltreppe (wurde über 24 Stunden liegengelassen) - spielt keine Rolle, die Rezeption macht keinen Finger krumm. Darüber hinaus ist die Rezeption sehr unfreundlich besetzt. Bei den Kellnern kann man da schon mehr Glück haben. Ein Lichtblick scheint die Poolbar, wo man auch Getränke etc. in einem angemessenen Tempo bekommt - wenn man Selbstabholer ist, denn hier ist der Laden ausnahmsweise unterbesetzt - im Gegensatz zum Restaurant für Frühstück, Mittag und Abendbrot, wo eine Phalanx an Kellnern wie ferngesteuert umherläuft - und ganz ehrlich - ohne Sinn und Verstand. Wenn man Trinkgeld gibt, klappt es besser. Wie überall im Hotel. Im Hotel-Cafe scheint der Service meist auch ganz gut zu klappen, die warmen Getränke sind dort auch besser als im Restaurant.

Hier vergebe ich 3 Sonnen, da das Hotel in der Tat so dicht am Strand liegt wie versprochen und derzeit keine Baumaßnahmen getätigt werden, die einen stören könnten (dafür muss man ja schon dankbar sein). Vor dem Hotel herrscht karge Landschaft, ein paar "Supermärkte" (na sagen wir Krämer) finden sich, die etwas günstiger sind als der Hotelkiosk. Zu empfehlen, wenn man mal wieder 1000 Jahre auf das AI-Wasser wartet. Unterhaltungsmöglichkeiten bietet nur das Hotel, aber zu dem Spaß komme ich gleich noch. Nachbarhotels? Oh ja, in einer Reihe! Allerdings scheinen die alle leiser zu sein als das Amir Palace und so ist das Amir Palace auch als lauter Laden verschrien, wie ich am Flughafen von Gästen anderer Hotels erfuhr. Transferzeit zum Flughafen: Nicht der Rede wert. In unserem Katalog stand 4 Kilometer. Stimmt, wenn man sich 5x verfährt. Ansonsten kommt man wohl mit einem Kilometer aus. Dennoch muss man der Fairness halber sagen, dass der Flughafen nicht stört. Die Zubringung und Abholung hat reibungslos geklappt. Sollten sich Wartezeiten ankündigen, kann man aber auch locker per pedes ins Hotel. Preise Taxi: Nach Sousse sind 6 Dinar angemessen, nach Monastir 5-6. Der Bus kostet < 1 Dinar. Man sollte sich möglichst niemals den "Market" ansehen, immer die Medina, sonst wird man gnadenlos angegrabbelt und belästigt, man möge doch bloß etwas von deren "Waren" kaufen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Unterhaltung: Die Toastersache hatte ich ja schon... Volleyball mit "James Voyer" (???) und "Mama Duu" (???) - sorry, ich weiß nicht, wie man die beiden schreibt, aber die Aufrufe werden mir ewig im Gedächtnis bleiben. Kein Wunder, die Animation ist so unverschämt laut, dass man sie sowohl auf den Zimmern als auch am Strand komplett mitmachen kann - am Pool sowieso. Beschwerde sinnlos! Den ganzen Tag (!!!) wird man von diesen Alleskönnern berieselt. Die gehen mit einem zum Minigolf, Bogenschießen, Boccia, Volleyball, Gymnastik usw. Und wenn das Abendprogramm ansteht, machen die Jungs vor dem Restaurant Eigenwerbung. Es dauert ein paar Tage bis einem klar wird, das auch der "tunesische Abend" und andere Rahmenveranstaltungen in den Abendstunden ebenfalls von diesen jungen Herren veranstaltet werden. Brutal! Man kann sich auch gegen Gebühr massieren lassen. Da wird dann von einer jungen Dame, die den Spaß duchführt, etwas nett mitgesungen zu der Radiomusik, die sie je nachdem, ob sie das Lied mag, auch mal etwas lauter dreht. Bei mir lief gerade "Yeah" von "Usher", als sie wie eine Rakete abging. Es wirkt sich allerdings nicht auf den Rücken aus. Die Massage übrigens auch nicht. Schade! Die Wasser- und Badequalität hängt von den Windverhälntnissen ab. Wenn das Wetter mitspielt, kann man sehr schön im Meer baden. Ein ganz wichtiger Hinweis: Keine Tour mit dem Piratenschiff machen. Das bietet einer der "Veranstalter" an, der einen ständig am Pool oder in der Hotellobby anspricht. Das ist derselbe, der auch die Kameltouren vertreibt. Jedenfalls ist das Piratenschiff der gößte Nepp, den man da erwerben kann. Wir sollten nach Port el Kantaoui gebracht werden, fuhren aber in die entgegengesetzte Richtung nach Monastir und ankerten vor unserem Hotel. Es gab nicht wie vereinbart Freigetränke und auch sonst ist die komplette Fahrt eine einzige Butterfahrt - es wird nur Rammsch verkauft. Die Freizeit gestaltet sich dort wirklich äußerst langweilig. Wenn man es schafft, 2 Wochen lang wirklich nur zu liegen und zu lesen und zudem noch etwas - sorry, sehr - schwerhörig ist, dann dürfte es dort aber gefallen.