- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Arion-Hotel (4 Sterne) befindet sich etwas außerhalb des Ortes in erhöhter Lage. Man erreicht den Ort in 10 Gehminuten oder mit dem mehrmals täglich pendelnden Hotelbus. Ist man noch des Abends im Dunkeln unterwegs, empfiehlt sich die Mitnahme einer Taschenlampe; nicht immer sind Straßen und Wege ausreichend beleuchtet. Das Publikum besteht zum Großteil aus Deutschen und Niederländern sowie Briten. Der Hotelkomplex erstreckt sich weitläufig über mehrere Gebäude, entweder mit üblichen Hotelzimmern oder in Bungalowform, wobei zumeist fünf/sechs Gästezimmer unter einem Bungalowdach zusammengefasst sind. Diese Zimmer haben Terrassen. Wir hatten den Eindruck, dass unser Bungalow-Zimmer erst kürzlich renoviert worden ist, alles war in einwandfreiem Zustand und noch keine Mückenreste an Wänden und Decke. Apropos Mücken: man sollte sich ausreichend mit Mückenschutz versorgen und auch an der Rezeption nach entsprechenden Verdampfern fragen. Wir waren nach den ersten beiden Nächten ziemlich zerstochen. Die Terrasse ist mit einer mit Wein bepflanzten Pergola beschattet. Auch hier ein ständiges Gesumme von den Insekten, in der Hauptsache Bienen. Das Wetter … … war durchgängig schön und sonnig, manchmal heiß (>30°), meistens erträglich (25°) mal kühler Wind dazu, einmal Regen. Grundsätzlich: das Wetter kann sich sehr schnell ändern: man geht unter Wolken zum Frühstück und eine Stunde später ist der Himmel wolkenlos und stahlblau!
Das Bett war uns deutlich zu schmal (140 cm breit). Der Kühlschrank brummte vernehmlich, so dass wir den Stecker wenigstens nachts aus der Steckdose zogen. Noch vor Sonnenaufgang beginnt täglich die automatische Beregnung der Rasenflächen. Das störte den Schlaf ebenfalls; anfangs dachten wir noch, es regnet tatsächlich vom Himmel. Deutschsprachige Radioprogramme gibt es auf Samos nicht; der Fernseher empfängt ARD, ZDF und RTL, und wer sich auf die letzten Neuigkeiten aus der Welt stürzen möchte, ist mit dem Videotext zu diesen Programmen ausreichend ausgestattet.
Das Restaurant ist modern ausgestattet. Es wimmelt von dienstbaren Geistern, immer freundlich, zuvorkommend und gut gelaunt. Das „Arion“ war nur mit Halbpension buchbar. Leider ist der Buffet-Betrieb fürchterlich lästig. Man hat einfach keine Ruhe beim Essen, weil ständig Betrieb um einen herum ist. Wir bevorzugen in diesem Zusammenhang unbedingt den Tischservice, falls ein solcher überhaupt angeboten wird. Das Angebot an Speisen ist zu zwei Dritteln internationalisiert, zu einem Drittel griechischer Art. Auf der Außenterrasse findet Show-Cooking statt: Gegrilltes: meist Schwein oder Geflügel. Für uns leider weniger attraktiv; uns interessiert eben auch die heimische Küche; Gyros, Blumenkohl, Mais und Spaghetti mit Fleischsoße und Pommes Frites können auch wir auch zu Hause haben, wurde aber auch ständig angeboten! Ab Juni findet freitags ein „griechischer Abend“ statt. Dann gibt es Gegrilltes zur Folkloremusik. Wer's mag! Schön wäre es, wenn das Hotel auch nur mit ÜF zu haben wäre! Gut gemeint, aber auch sehr lästig: sobald man den letzten Bissen von seinem Teller im Mund hat, steht schon der Service neben einem und nimmt den Teller entgegen. Das ist zwar sehr fürsorglich, bringt aber zusätzlich Unruhe. Nervig auch die Gäste, die bereits vor dem Restaurantbereich auf den Startschuss warten und sich dann beim Öffnen der Türen auf die Terrassenplätze stürzen. Es gab auch immer wieder solche, die in kurzen Hosen zum Essen erschienen sind oder auf der Terrasse beim Essen rauchten. Also da haben wir insgesamt ganz andere Vorstellungen.
Einfach nur perfekt! Nichts auszusetzen. Man versucht, Wünsche zu erfüllen, bevor sie überhaupt formuliert sind.
Samos ist keine Urlaubsregion für Leute, die etwas erleben wollen oder viel Action erwarten. Es fehlt einfach auch ein entsprechendes Angebot selbst in Vathy (Samos Town), der Inselhauptstadt mit rund 7500 Einwohnern. Die Gäste, die wir in Kokkari und am Strand gesehen haben, waren alle mindestens ebenso alt wie wir Mittfünfziger (das mag aber in der Hauptferienzeit durchaus anders sein). Soweit wir das bei einer Inselrundfahrt verfolgen konnten, ist Kokkari einer der schönsten Urlaubsorte der Insel. Es ist kein lauter Ort, die Verkehrsteilnehmer verhalten sich sehr zurückhaltend (es wird langsam gefahren und nicht gehupt, Motorradlärm ist selten) und das Angebot an (guten) Lokalen (Bar Cavos, Bira, Amos Place) und auch MiniMarkets zur Selbstversorgung ist ausreichend. Besonders erfreulich: die Griechen sind sehr freundliche Menschen. Obwohl es eine große Auswahl an Lokalen rund um den Hafen gibt, wurden wir vor keinem der Restaurants animiert bzw. aggressiv zur Einkehr aufgefordert (wie das in anderen Ländern ja leider ziemlich lästig erfolgt). Ein freundliches „Kalimera“ der Tavernenwirte ist da schon alles. Die Preise sind insgesamt so wie hier in Deutschland, wobei der Spritpreis erst kürzlich einen ordentlichen Satz nach oben machte (z.B. Diesel für 1,35 Euro). Was noch erschwinglich ist, ist das Taxi. Die Fahrt von Kokkari in die Inselhauptstadt Vathy (etwas mehr als 10 Kilometer) kostete knapp 12 Euro. Kokkari verfügt über mehrere Kies-Strände; das Wasser ist glasklar! An allen Stränden konnte man sich auf das Handtuch legen oder aber für 6 Euro zwei Liegen und den Sonnenschirm mieten. Der Weg hinaus zu den Stränden „Tsamadou“ oder „Lemonakia“ lohnt sich allemal; sie liegen abseits der Straße in herrlichen Buchten und sind zudem bewirtschaftet, d.h. man bekommt seinen Mittagskaffee oder Mineralwasser, aber auch Menüs. Man spricht Englisch und auch Deutsch. Die Beschilderung bzw. deren Beschriftung ist auch in lateinischen Buchstaben, so dass sich auch „Nicht-Griechen“ zurechtfinden. In Kokkari reiht sich ein Autoverleiher an den anderen. Ein Kleinwagen kostet für drei Tage inkl. Versicherung rund 100 Euro. In die Hauptstadt kommt man mit dem Linienbus oder mit dem Taxi. Wir haben uns allerdings einer organisierten Inselrundfahrt mit dem Bus (40 Euro/Person) angeschlossen. Fazit: richtig gelohnt hat sich das nicht. Auf dem Programm stand die Besichtigung einer Klosterkirche (hier konnten wir aber wegen Renovierungsarbeiten nicht hinein), die kurze Rast bei einem Töpferbetrieb, einem Imker (der Honig ist Spitzenklasse!), bei der Winzergenossenschaft (mit kleiner Weinprobe) und dem Mittagessen in einer sehr bescheidenen Taverne. Was Inselrundfahrten betrifft waren wir zum Beispiel auf Teneriffa oder Madeira deutlich Besseres gewohnt. Aktivitäten rund ums Wasser beschränkten sich auf Schwimmen oder Tauchen, eine Bootstour ist auch im Angebot. Es existiert aber noch eine kleine Surf-Schule. Wer möchte, kann sich für viel Geld (92 Euro/Person) die Ausgrabungen im türkischen Ephesus anschauen. Das türkische Festland (Kushadasi) ist ja nur einen Steinwurf entfernt. Aber es gilt zu bedenken: Türkei ist (noch) nicht EU! Das Procedere der Ein- und Ausreise erschien uns nach den Schilderungen der Reiseleitung etwas umständlich. Die Topografie der Insel lädt zum Wandern ein. Von Kokkari aus kann man unter anderem ein nettes Bergdorf namens Vourliotes per Pedes erreichen. Höhenunterschied ca. 300 Meter auf 6 Kilometer einfacher Wegstrecke. Aber: Wanderschuhe bzw. festes Schuhwerk mit griffiger Sohle sind dringend erforderlich, denn es geht über Geröll und es gibt Schlangen und Skorpione. Und das Klima ist auch nicht zu vernachlässigen. Dadurch, dass ein Brand im Jahr 2000 den größten Teil des Kiefernbestands der Insel zerstört hat, ist man vor der Sonne kaum geschützt. Viel Trinkwasser ist unterwegs also erforderlich.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Vom Pool hat man einen schönen Blick auf den Ort. Allerdings haben wir uns dort nie aufgehalten, dafür waren die Strände zu schön. Aber wir haben registriert, dass die Unsitte der „Handtuch-Reservierung“ hier erfreulicherweise noch unterentwickelt war.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2010 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 5 |