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Detlef (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2007 • 2 Wochen • Strand
Ein Irrtum, Urlaub abgebrochen.
2,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel besteht aus drei Wohngebäuden in der ortstypischen engen Bebauung auf einem schmalen, langgezogenen Grundstück. Auf den ersten Blick ist der deutsche Einfluß im Management erkennbar: Sauber, korrekt, ordentlich. Man verzichtet sogar im Gelände auf Papierkörbe oder andere Abfallbehälter aus Angst, die Gäste könnten etwas daneben werfen!? Als Selbstversorger, wir hatten nur Frühstück gebucht, gibt es dann auch schon mal das eine oder andere Müllentsorgungsproblem. In den zweistöckigen Gebäuden gibt es Zimmer verschiedener Größen mit Terrasse oder Balkon. Im mittleren Gebäude, wir wohnten dort in der ersten Etage, Zimmer 30 mit „Meerblick“, hat sich der Hoteleigner, entgegen den Bauvorschriften von Samos, eine augenscheinlich großzügige Dachterrassenwohnung als dritte Etage errichtet. Dieser Umstand sollte sich noch als eine von mehreren äußerst negativen Erscheinungen herausstellen. Die Gästestruktur war bei unserer Anwesenheit westeuropäisch - international in allen Altersgruppen. Über Familienfreundlichkeit oder behindertenge-rechte Unterbringung kann von uns keine Aussage gemacht werden. Fazit: Die von uns erlebten und zum Abbruch des Urlaubs führenden Mängel, sollen nun nicht unbedingt auf das gesamte Hotel erweitert werden. In anderen Bereichen der Anlage ist davon möglicherweise nichts zu spüren. Bleiben nur das leidige Frühstück und die Kühlaggregate, bzw. die direkte Lage an der stark frequentierten Dorfstraße. Trotzdem kann ich das Hotel nicht weiter empfehlen. Allgemein ist Kokkari kein Urlaubsziel für jedermann: Starker Wind (daher auch eine große Wind – Surfer - Station), trittunsicherer, im Wasser steil abfallender Strand, sehr lauter Ort durch Straßenlärm und viele dicht beieinander liegenden Tavernen, sehr hohes Preisniveau in Shops, Supermärkten und Tavernen, das in keiner Weise der vorgefundenen, teils miserablen Qualität entspricht. Zu jeder Mahlzeit probierten wir eine andere Taverne. In keiner entsprach die Qualität dem Preis. Daß es auch anders geht haben wir letztes Jahr auf Korfu erfahren. Ich hoffe, daß meine kritische aber ehrliche Bewertung anderen ein ähnliches Mißgeschick erspart, insbesondere den etwas älteren unter Euch.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Unser Zimmer, Nr. 30 im mittleren Gebäude, erreichte man über ein kleines Treppenhaus im ersten Stock. Sauberkeit, angenehme Farbgebung, gut erhaltenes Mobiliar in der typisch griechischen Art vermitteln einen ersten posi-tiven Eindruck. Dieser beginnt aber schon beim Koffer auspacken zu brök-keln. Das Zimmer ist sehr eng. Der Wandschrank enthält außer einer Kleiderstange mit ein par Bügeln und dem Save nichts, keine Ablagemöglichkeit für Wäsche oder sonstige Utensilien, einfach nur umbauter leerer Raum – somit nahezu unbrauchbar. Den Platz unter dem Frisiertisch beansprucht zum größ-ten Teil ein Kühlschrankwürfel, der dann auch noch ein Stück vorsteht und es auf unsere Kniescheiben abgesehen hat. Die Enge setzt sich im Bad fort. Auf dem Balkon findet man in ungewohnter Weise mal keine Plastikstühle sondern solide Metallrahmensessel. In einer Ecke an der Kopfseite der Betten ist die Klimaanlage montiert. Bedient wird sie mittels eines Drehschalters neben der Eingangstür. Entgegen allen bisherigen Erfahrungen in griechischen Hotels dieser Kategorie, müssen außer für den Save auch für die Nutzung der Klimaanlage und des Kühlschranks Extragebühren entrichtet werden, im Prospekt auch angekündigt. Die aktuellen Preise: Kühlschrank: 10, 50€/Woche. Klimaanlage: 6, 50€/Woche. Geht noch. Mit etwas Improvisation, die Enge und den unzulänglichen Wandschrank betreffend, kann der Urlaub nun beginnen. Denkste! Im Treppenhaus gegenüber unseres Zimmers befindet sich eine schwere Wohnungstür, die zum Treppenhaus der Dachterrassenwohnung des Besitzers führt. Wenn dessen drei Kinder dort nun zugange sind, knallt die Tür, unterstützt durch die starke Zugluft, beim Zuschlagen wie ein Kanonenschuß. Verstärkt wird diese Geräuschkulisse durch das lautstarke Gebrüll der Kinder; und das jeden Tag mehrfach bis in den späten Abend. Die Außenwand des Gebäudes ist am Kopfende der Betten. An dieser Wand sind auch außen die ca. 12-15 Kühlaggregate der Klimaanlagen montiert, deren Laufgeräusche sich ungedämmt per Körperschall bis ins Zimmer verbreiten. Zu diesem Gedröhne gesellt sich dann noch ganz harmonisch das Kühlschrankaggregat. Der Kühlschrank wurde auch gleich wieder außer Betrieb genommen. Hat man die Balkontür offen pfeift der immer starke Wind sein Lied im Gebälk des Balkons ähnlich wie in der Takelage eines Schiffes auf hoher See. Der Balkon liegt in Sichtlinie, durch eine Häuserschlucht hindurch, zum Meer (also mit Meerblick), die wie ein Windkanal verstärkend wirkt. Der Balkon ist somit bestenfalls zum Wäschetrocknen nutzbar. Egal was man auf den Tisch legt oder stellt, irgendwann fliegt es durch die Gegend. Selbst das Rauchen einer Zigarette wird zum Abenteuer. Demnach sollte man die vier Zimmer an der Frontseite des Mittelgebäudes meiden, es sei denn man holt sich in den vielen Tavernen jeden Abend mit dem berühmten Samos – Wein die nötige Bettschwere, aber was machen wir als Nichttrinker?: Irrtum eingestehen, abreisen.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Über das leidige Frühstück im Hotel ist schon in anderen Bewertungen genug geschrieben worden. Nur noch soviel: Was dort stattfindet hat die Bezeichnung Frühstück nicht mal verdient; es ist einfach grotesk. Eine Entschuldigung mit südländischen Gepflogenheiten ist schlichtweg unsinnig. Man hat es auch in Griechenland schon anders erlebt.


    Service
  • Schlecht
  • In der Rezeption tun zwei deutsche Damen Dienst. Immer höflich und freundlich solange man „mitspielt“. Bei Beschwerden oder Kritik schlägt die Stimmung sehr schnell um. Da wird nur noch ignoriert, abgewiegelt, mit Standardphrasen geantwortet. Nach dem Motto: Hier gibt es nichts zu meckern, das haben wir ja noch nie gehört. Deutsche meckern eben aus Gewohnheit.


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Das Hotel befindet sich unmittelbar an der zwar engen aber stark befahrenen Dorfstraße. Dort quälen sich Fahrzeuge aller Größenordnungen und Alters-klassen durch den Ort. Dem entsprechend gestalten sich Lärmpegel, Abgase und Gerüche. Da auf einer dem Hauptgebäude vorgelagerten Terrasse, direkt an der Straße, das „Frühstück“ eingenommen werden kann: Guten Appetit! Hat man die Straße überquert, eine kurze Häuserschlucht passiert ist man schon am Grobkiesstrand. Dieser, ebenfalls recht schmal, aber gut genutzt, fällt im Wasser sehr steil ab. Nach wenigen Metern hat man keinen Grund mehr. Wegen der großen Steine sind Badeschuhe angeraten. Starke Winde, typisch für diesen Küstenabschnitt, sowie hoher Wellengang machen das Baden zum Abenteuer. Kaum geeignet für kleine Kinder, Nichtschwimmer und Leute, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Durchquert man den Ort in östlicher Richtung er-reicht man nach ca. 15 min. hinter der Hafenpromenade zwei ruhige, nicht bewirtschaftete Buchten. Schatten ist dort zwar Mangelware, rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze, Ruhe und Badevergnügen sind aber garantiert. Eine Taxifahrt nach Samos – Stadt, 8 – 10 Euro, lohnt sich, schon um festzustellen, daß dort die Preise in Shops und Tavernen bis zu 50% nie-driger als in Kokkari sind.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Swimming – Pool des Hotels erweist sich als angenehme Überraschung. Die Anlage ist zweckmäßig und funktionell gestaltet. Der Pool hat eine separate, durch einen Zaun vom tiefen Becken sicher getrennte Kinderplansche. Beeindruckend auch die kleine, sehr gut geführte und sortierte Poolbar. Eine Dame aus dem süddeutschen Raum hat dort die Regie. Sie ist immer gut drauf und verbreitet eine angenehme Atmosphäre, kann aber auch energisch werden, wenn jugendlichen Rabauken mal über die Stränge schlagen. Das Sortiment an Speisen und Getränken ist ausreichend und landestypisch, liebevoll zubereitet, immer frisch und schmackhaft. Dabei, und das ist für Kokkari unty-pisch, bekommt man alles zu wirklich moderaten Preisen. Die Sauberkeit des Poolwassers ist beeindruckend, an den Liegen kann man schon mal Sonnenölreste finden. Die Sonnenschirme sind fest am Boden verschraubt und irgendwann erlaubt es der Platzmangel nicht mehr, mit der Liege dem Schatten nachzurücken.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im August 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Detlef
    Alter:56-60
    Bewertungen:1