Hotel Atlantic El Tope

Das Hotel ist architektonisch nicht gerade ein Leckerbissen. Ein rechteckiges Gebäude mit 7 Etagen. Es liegt ca. 200 m vom Atlantik entfernt und auf einer Höhe von etwa 100 m, was bedeutet, dass man vom vielen Treppensteigen einen knackigen Hintern bekommt. Es ist zwar vom Stil her etwas angestaubt, aber immer penibel sauber gehalten. Das bezieht sich sowohl auf die Zimmer, als auch auf das Hotel allgemein. Die Gästestruktur sieht so aus, dass man als Unter-Vierzig-Jähriger dort eher fehl am Platz ist. Bei unserer Anreise Ende Juni waren die meisten Gäste über 60 und kaum Leute in unserem Alter. Das änderte sich dann erst im Juli. Ausserhalb der Hauptreisezeit findet man dort wohl kaum Gäste unter 50. Wenn man etwas von der Insel sehen will, kommt man nicht umhin sich ein Auto zu mieten. Das ist unter dem Strich billiger und sinnvoller, als sich ganzen Tagestouren, die die Reiseleitung verscherbeln will. Einfach den Marco-Polo-Reiseführer mitnehmen und sich sie Insel ansehen. Drei Tage reichen dafür schon. Wir haben für das Auto 74 Euro incl aller Versicherungen ohne Selbstbeteiligung bei der Hertz-Autovermietung um die Ecke gezahlt und so fast jeden Zipfel der Insel erkundet. Schön war die Tour von Los Cristianos in den Nordwesten und dann an der Küste entlang zurück. Wer Whale-watching machen möchte, sollte dies eher von Los Gigantes aus machen. Dort geht es nicht um Party und Alkohol, wie bei den Touren ab Los Cristianos und man hat auch ein ordentliches Boot unterm Hintern. Eher enttäuscht waren wir von der Bootstour ab Los G. mit dem Fischkutter. Der hat sich kurz damit aufgehalten, uns ein paar Delfine sichten zu lassen und ist dann etwas der Küste entlanggeschippert, bevor er wieder zurück ist. Da sind auch 15 Euro für 2 Stunden zu viel. Hier wäre meine Empfehlung eher eins der Top-Class-Boote. Absolute Empgehlung ist natürlich der Loro-Parque mit seinen Shows. Dafür sollte man eher zwei Tage einplanen. Der Eintritt kostet zwar happige 31 Euro, aber wenn man sich vor dem Verlassen des Parks Karten kauft, kostet der zweite Tag (der innerhalb der nächsten 14 Tage sein muss) nur 10 Euro. Die Shows mit den Seelöwen, Delfinen und vor allem der Orcas sind sehr sehr gut. Und das Pinguinhaus ist einfach nur imposant. Die Discovery-Tour für 9 Euro kann man sich sparen. Auch, wenn mich jetzt einige Teneriffa-Fans steinigen mögen, aber ich fand auch unseren Ausflug in den Teide-Nationalpark scheusslich. Man eiert von Sea-Level, also Normal-Null auf ca. 2300 m. Das macht ja vielleicht noch Spass, wenn man freie Fahrt hat und gerne Auto fährt. Aber letztlich landet man in einer deprimierenden Karglangschaft mit dem Charme einer Bauschutthalde, Natur kann so schön sein, aber hier ist sie einfach nur hässlich. Wir haben dann auch schnell zugesehen, dass wir dort wegkommen und sind nach Santa Cruz gefahren. Wenns nicht zu heiss ist, kann man sich dort gut eine Weile verlustigen. Ganz nett, aber auch sehr einsam ist Garachico im Nordwesten. Den angeblichen Geheimtipp, den Strand Los Teresitas kann man sich auch sparen. Total überlaufen und Gastanker im Blick. Die Reiseleitung von FTI war eine Frechheit. Kommt total verkatert und mit einer Knoblauchfahne zum Begrüßungscocktail und versucht nur ihre scheußlichen Touren zu verkaufen. Kein weiterer Hinweis über allgemeine Dinge. Abschliessend würde ich jüngeren Interessenten eher den Tipp geben, sich ein Hotel im Süden zu nehmen. Das El Tope im Speziellen und Puerto de la Cruz im Allgemeinen sind dann doch eher etwas für die reifere Generation. Wir haben den Urlaub genossen, wissen aber schon genau, dass uns Teneriffa die nächsten 30 Jahre nicht wiedersieht.

Mal wieder etwas Positives: Wir hatten ein Zimmer mit Meerblick im vierten Stock. Wer hier behauptet, man solle sich eher ein Zimmer nach hinten raus nehmen, der sollte es vielleicht mal damit versuchen, die sehr schallisolierende Glastüre zum Balkon zu schliessen. Das Hupkonzert, das die Spanier veranstalteten, als sie Europameister wurden, konnten wir so fast komplett ausschalten. Der Balkon war schön gross mit dem traumhaften Blick auf den atlantischen Ozean. Das Bad war auch auffallend groß mit Bidet und Badewanne. Die Minibar war leer, hat aber unsere Sachen, die wir im EKZ gekauft haben sehr gut gekühlt. Die Handtücher wurden immer, wenn man dies wollte, getauscht.

Ich finde diese Rubrik wurde in den letzten Bewertungen etwas zu positiv geschildert. Die Sauberkeit im Speisesaal war absolut in Ordnung, wie bereits geschrieben. Wenn man jedoch zwei Wochen dort logiert und jeden Tag das gleiche zähe Rindergulasch, jeden Tag unter anderem Namen angeboten bekommt, so geht einem dies ziemlich schnell auf den Keks. Das war nur ein Beispiel. Der junge Mann am Grill hat jeden Tag eine Sorte Fisch und eine Sorte Fleisch angeboten und dies hat sich auch immer wiederholt. Rohkost wurde in einer nur kleinen Auswahl angeboten. Ausserdem mussten wir sämtliche Speisen ordentlich nachwürzen. Zum Frühstück gabs Eier oder Rührei mit Speck und Würstchen und was man sonst noch so braucht für den Start in den Tag. Für die ganz hart gesottenen gabs zum Frühstück schon Freisekt. Im Vergleich zu anderen Hotels waren wir vom Essen eher etwas enttäuscht, auch wenn auf den ersten Blick eine riesige Auswahl zur Verfügung stand. Positiv möchte ich noch erwähnen, dass es abends 6 verschiedene Eissorten gab.

Das Personal war immer freundlich, wenn jedoch auch manchmal etwas überfordert, wenn es darum ging, einem zum Abendessen ein Getränk zu servieren, bevor man den Nachtisch erreicht hat. Der Check-In ging flott und reibungslos. Bei Ankunft vor ca. 12 Uhr muss man damit rechnen, noch ein Stündchen auf sein Zimmer zu warten, aber das ist ja normal. Für die Herrschaften, die es nicht so mit dem Treppensteigen haben, wird ein Shuttle-Service (Mo-Fr) angeboten, wo man sich morgens in die Stadt fahren lassen kann und um 17 Uhr zurück. Einzig der Poolboy, der wohl offiziell so eine Art Bademeister sein sollte, hat einen etwas verwirrten Eindruck hinterlassen. Ich bin dann auch nicht ins Wasser gegangen, weil ich mein Leben nicht in seine Hände legen wollte. Da die Hotelgäste überwiegend deutsch sind, konnte auch ein großer Anteil des Personals diese Sprache. Probleme gab es in dieser Hinsicht nie. Es war im gesamten Zeitraum unseres Aufenthaltes der zweite Aufzug defekt, was zu den Stosszeiten bedeutete, dass man die Treppe nutzen musste.

Wie bereits beschrieben, erreicht man über die Treppe in ca. 5 (anstrengenden) Minuten das Einkaufszentrum Martianez und in weiteren 5 min ist man am Atlantik. Das Meerwasserfreibad erreicht man in weiteren 5 min. Vom Loro Parque sind es zu Fuss ca. 30-40 min. Zum Mc Donalds ebenfalls ca. 10. Die Transferzeit zum und vom Flughafen beträgt ca. 1. 5 bis 2 Stunden, je nachdem, wie viele Gäste man einsammeln bzw. verteilen muss. Ich möchte noch einmal deutlich zum Ausdruck bringen, dass die geographische Lage von Puerto de la Cruz so aussieht, dass sich dort häufig Wolken verfangen, die sich dann im Tagesverlauf auslösen oder eben auch nicht. Wettergarantie hat man eher im Süden. Bei einer Stippvisite in Los Cristianos mussten wird jedoch feststellen, dass es dort extrem stickig ist. Auch hat dieser Ort eher den Charme einer türkischen Touristenhochburg. So gesehen, lässt es sich in PdlC schon besser aushalten, aber wenn der Himmel eben mal wieder dicht ist und ein Tag am Strand geplant, ist das auch nicht so toll. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sich ca. 20-30 min Fussweg vom Hotel entfernt ein ganz netter künstlich angelegter Strand befindet.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Kleiner Pool, Billard, Massage, Internet gegen Gebühr, jeden Abend Animation (Zauberer usw.) eher für alle ab 50.