Hotel Avlida

Das Avlida macht auf den ersten Blick einen stockkonservativen Eindruck, dieser ändert sich auch nicht. Zwei Wochen Ruhe waren geplant - und die hatten wir reichlich. Eine Bar in der sehr großzügigen Lobby mit vielen Sitzecken erlaubte angenehme Gespräche mit Urlaubsbekanntschaften. Das Publikum war international gemischt, mit Überwicht englischer Sprache, entsprechend die Sprachkenntnisse des Personals. Das Hotel selbst war sauber und sehr ordentlich, wenn auch an manchen Stellen geschmacklos. Die Umgebung kam uns allerdings unglaublich verdreckt vor. Offenbar ein allgemeines Problem in Zypern. Gilt für ganz Paphos und darüber hinaus: Kaffee unbedingt "cypric double" bestellen, sonst bekommt man heißes Wasser mit einem Beutelchen Nescafe. Die Internet-Ecke im Hotel ist ein CYP-Grab, extrem langsam, und funktioniert nicht so richtig stabil (das Hotelpersonal fühlte sich nicht zuständig). Viel angenehmer und billiger lesen sich eMails in einigen Cafes der Innenstadt.

Sofort, ohne Auszupacken, forderten wir einen Zimmerwechsel zur Poolseite und waren dann zufrieden. Die Zimmer auf der anderen Seite zeigen zu einer Tankstelle mit Autowaschanlage und verdreckter Umgebung, außerdem liegen sie im Schatten (letzteres könnte im Sommer ein Vorteil sein). Die Zimmer haben eine normale Größe, normale Ausstattung, im Bad eine Wanne, einen sehr kleinen Balkon, immerhin. Negativ: Beleuchtung durch eine kleine Funzel an der Decke oder durch grelle Wandlampen. Abends in der Ecke sitzen und lesen, während der andere schon schläft ist schwierig. Im Fernsehen auf dem Zimmer kann man außer zyprischen und griechischen Programmen die Deutschen Welle - eine Stunde auf deutsch, danach dasselbe noch einmal auf englisch - empfangen.

Sauber, ordentlich und "very british", was besonders beim Frühstück auffiel. Das Abendbuffet war reichhaltig und vielfältig, nach der ersten Woche meinten wir freilich, alles schon einmal gesehen zu haben. Zum Glück esse ich gern und viel Rohkost-Salate, da war zumindest kein Mangel. Zwischendurch gab es nichts. Das Restaurant im eigentlichen Sinne war nur zur Silvesterfeier geöffnet, die andere Zeit waren wohl zu wenige Gäste da - die fanden abends alle in der Lobby Platz. Der Barkeeper war nicht gerade schnell, ließ aber auch keine Schlangen aufkommen. "Bier" habe ich nur einmal gekostet, na ja. Auch den Wein fand ich ungenießbar. Oft haben wir diverse Cocktails bestellt - da gab es Auswahl und die kamen gut, mit und ohne Alkohol. Fruchtsäfte gab es in ordentlicher Auswahl, wenn auch nur aus Tetra-Packs. Auch der Brandy war recht gut. Als AI-Gäste wurden wir genau so freundlich bedient wie vor Ort zahlende Gäste, einzige Einschränkung: Wir bekamen nichts in Flaschen.

Allgemein: Gelangweilt und uninteressiert. Besonders gilt das für das Personal an der Rezeption, bei der noch eine Portion Unfreundlichkeit dazu kam. Die Kellner hatten ihren Job zumindest nicht alle erlernt, waren dafür aber immer freundlich. Deutsch verstanden sie kaum, an der Rezeption niemand. Mit Englisch konnte man sich völlig problemlos verständigen. Die Zimmerfrauen - die sich bemühten, ihre Aufgaben zufriedenstellend zu erfüllen - sprachen allerdings nur russisch.

Das Hotel liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums. Auf dem richtigen Weg (sozusagen übers Feld) schafft man es zu Fuß in 20 min ins Stadtzentrum. Eine Bushaltestelle ist direkt vor dem Hotel, die Busse fahren regelmäßig. Die Entfernung zum Meer beträgt tatsächlich ca. 200 m wie im Katalog beschrieben, nur führt diese Luftlinie über ein eingezäuntes Ausgabungsgelände (Thombs of Kings). Bis zum sogenannten Strand (felsig) muß man schon etwa einen Kilometer laufen - doch im Dezember kommt man sowieso nicht zum Baden im Mittelmehr. In der Nähe sind viele Bars und Restaurants, Autovermieter und Immobilienbüros sowie einige "Kioske" (kleine Läden). Auch ein Supermarkt, der es mit REWE, Spar und Co. hierzulande locker aufnehmen kann, ist in der Nähe. Die Bars und Restaurants hatten zu unserer Reisezeit allerdings vielfach geschlossen. Für Spaziergänge bietet die Landschaft einiges.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zwei CDs besaß das Hotel. Morgens, mittags, abends im Speisesaal zu hören. Zwei Wochen lang. Der Großbildfernseher in einer Ecke der Hotelhalle empfing von ARD bis ZDF alle deutschprachigen Sender, die mir jetzt einfallen, nur konnte oder wollte das Personal die nicht einstellen (am Abreisetag fand ich heraus, wie das geht). Die Liegewiese, der große und schöne Pool und auch das kleine Hallenbad waren stets sauber. Die Sauna (gegen Extra-Gebühr) ist viel zu klein. Der Fitnessraum (kostenlos) gleich neben dem Hallenbad hat eine ganze Reihe von Geräten, die auch fast alle funktionierten. Die Liegewiese neben dem Pool, Fitnessraum und Hallenbad haben wir täglich benutzt und fanden dies als wichtigsten Pluspunkt des Hotels.