- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das 'Bellevue am See' liegt am Ortsausgang von Walchsee direkt am See und besteht aus drei Gebäuden, die in typisch alpenländischem Stil gebaut sind. Die Gebäude verfügen über drei Stockwerke und haben teils Seeblick. Das Hotel verspüht teilweise den Charme der späten 70er-Jahre, was aber nicht stört, da der Zustand tip-top und die Anlage letztlich architektonisch stimmig ist. Das Anwesen besticht durch einen riesigen Garten (18. 000 qm), der als Liegewiese genutzt wird. Hier findet man - abgesehen von den Sonnenschirmen in ausreichender Zahl - auch Schatten unter großen Bäumen und kann sich jenseits des turbulenten Pool-Bereichs ein ruhiges Plätzchen zum Entspannen suchen. Fahrräder können kostenlos ausgeliehen werden, auch Kindersitze stehen hierfür bereit. Der Großteil der Gäste - nahezu ausnahmslos Familien mit Kindern bis etwa 14 Jahre - kommt aus Deutschland, es waren aber auch Niederländer, Schweizer und Franzosen zu Gast. Das Hotel ist sehr familienfreundlich, was die Gästestruktur naturgemäß prägt. Einen kleinen Punktabzug gibt es für die fehlende Möglichkeit, am Abend draußen sitzen zu können, um noch etwas zu trinken. Zwar existiert eine Terrasse, wobei nach der Essenszeit die Bedienungen doch recht deutlich signalisieren, dass man gerne Feierabend hätte; es wird dann auf die Hotelbar verwiesen, die bis 2. 00 Uhr geöffnet hat. Uns hat das nicht so sehr gestört, da wir einen tollen Balkon mit Blick auf den See und den 'Zahmen Kaiser' (kostet Aufpreis, lohnt sich aber) hatten und - dank Kühlschrank auf dem Zimmer - abends oft dort saßen und ein Glas Wein oder Bier genossen haben. Neben All-Inclusive (Frühstück, Abendessen, nachmittags Kaffe und Kuchen sowie Abendessen - Getränke zu den Mahlzeiten inclusive, für die Kinder außerdem ganztägig Saftbar und Eis) gab es auch Gäste, die nur Halbpension hatten, einige wenige haben sich auch komplett selbst verpflegt. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist absolut in Ordnung, wir verbrachten eine tollen Urlaub, wobei auch das Wetter mitgespielt hat. Bei Dauerregen könnte das anders aussehen, aber dieses Risko muss man eingehen, wenn man sich für einen Urlaub jenseits südlicher Gefilde entscheidet.
Die Zimmer sind älter, aber sauber und in gutem bis sehr gutem Zustand. Wir hatten - gegen Aufpreis - Seeblick gebucht, was sehr zu empfehlen ist (Zimmer 344). Typ II verfügt über einen Wohnbereich mit zwei Betten für die Kinder, TV-Gerät und Eckbank, Kitchenette, Bad mit Doppelwaschbecken, Haartrockner und Duschwanne (keine Duschstange, kein Einhandmischer - sehr gewöhnungsbedürftig), separatem WC und Elternschlafzimmer. Ausreichend Schränke und Kleiderbügel sind vorhanden, außerdem ein kostenfreier Safe. Wir waren sehr zufrieden mit dem Zimmer.
Das Essen ist als sehr gut zu bezeichnen, wobei es einen kleinen Punkt Abzug für sich doch recht schnell wiederholende Gerichte gibt; immerhin wiederholten sich innnerhalb von 10 Tagen zwei Gerichte zu Mittag. Trotzdem: Wir haben selten so gut in einem Urlaub gegessen, wie in diesem Hotel. Bereits das Frühstüksbuffet war sehr lecker und bestach durch leckere Brötchen, sehr appetitliche und magere Wurst, diverse Käsesorten, Rührei mit Speck, Cornflakes, Säfte und am Sonntag Weißwürste mit Brezeln. Als AI-Gast konnten wir auch am Mittag essen, wobei es immer zwei warme Gerichte zur Auswahl gab, die ein Koch am Buffet ausgab. Abends waren dann drei Hauptgerichte zur Auswahl (Fleisch, Fisch und vegetarisch), wobei diese serviert wurden - ebenso die Suppe und das Desert. Die kalte Vorspeise und den Salat holte man sich am Buffet selbst. Die Getränke waren inkludiert und wurden auch serviert (Helles, Radler und Hefeweizen vom Fass, Kristallweizen - auch alkoholfrei - , Weiß- und Rotwein und die üblichen Softdrinks incl. Almdudler, auch Kaffee und Espresso). Die Qualität der Speisen war stets einwandfrei. Die Kinder konnten alle Gerichte als Kinderportion bestellen oder sich an einem Kinderbuffet bedienen. Dort gab es z. B. Chicken-Nuggets, Mini-Schnitzel, Fischstäbchen, Kroketten, Smileys und immer Nudeln mit Sauce Bolognese. Pommes Frites waren eher die Ausnahme - fanden wir an sich sehr positiv. Wie oben bereits erwähnt gab es für die AI-Gäste nachmittags auch Kaffee und Kuchen, wobei auch hier die Qualität der Backwaren immer einwandfrei war. Die Hygiene im Speisesaal war tip-top, man hat abends eine festen Tisch, der stets nett eingedeckt war; so steht immer eine Karaffe mit Wasser auf dem Tisch, um den ersten Durst zu stillen. Es gibt zwei Essenszeiten (18. 00 und 20. 00 Uhr), für die man sich verbindlich entscheiden muss. Die Hotelbar öffnet um 18. 00 Uhr und schließt um 2. 00 Uhr und hat uns ganz gut gefallen, da das Ambiente wirkt, als würde man ins Jahr 1978 zurückversetzt. Trotzdem ist auch hier alles tip-top in Ordnung und die Preise für die Getränke sind noch als moderat zu bezeichnen. Hier darf geraucht werden, im Speisesaal ist dies nur an zwei 'Rauchertischen' gestattet. Trinkgelder sind im Rahmen von AI natürlich ein Problem für das Personal, es steht aber eine Sparbüchse am Buffet, in die man am Ende des Urlaubs schon etwas werfen sollte .
Die Mitarbeiter an der Rezeption sowie das Servicepersonal sind allesamt sehr freundlich und hilfsbereit, so dass es hier keinen Grund zur Kritik gibt. Bei der Zimmerreinigung ist allerdings zu sagen, dass wir am Anfang hiermit sehr zufrieden waren, die letzten Tage aber - bedingt durch einen Personalwechsel - uns etwas mehr Sorgfalt gewünscht hätten. So wurde der Tisch auf dem Balkon nicht abgewischt, der Spiegel nicht geputzt und zwar der Mülleimer geleert, aber keine neue Mülltüte eingesetzt. Auch eher als unglücklich empfanden wir die Reaktion der Hotelleitung auf Beschwerden. Zahlreiche Gäste hatten angemerkt, dass der - sehr schöne - Saunabereich immer wieder von Kindern zum Spielen genutzt wird und außerdem viele Gäste die dortigen Einrichtungen in Badebekleidung nutzen. Auch wir haben dies beobachtet; so saßen z. B. zwei ältere Damen in komplett nassen Badeanzügen und 'Adiletten', an denen noch das Gras der Liegewiese hing, in der Dampfsauna. An einem anderen Tag verweilte ein Vater mit seinem Kleinkind, das Neopren-Badeschuhe und Schwimmflügel (!) trug im Whirlpool, ebenfalls in Badebekleidung. Passiert ist trotzdem nichts, lediglich ein mündlicher Hinweis beim Empfangsabend in der Hotelbar erfolgte, was aber niemanden zu interessieren schien. Hier muss dringend etwas geschehen, denn es ist schon sehr störend, wenn man textilfrei in diesem Bereich unterwegs ist und plötzlich andere Gäste in Badebekleidung neben einem unter der Dusche stehen. Ohne Aufsicht dürfte dieses Problem kaum zu lösen sein. Eine solche Aufsicht wäre auch im Bereich des Hallenbades und des Außenpools wünschenswert. Leider kümmerte es keinen, dass zahlreiche Jugendliche permanent die Wasserrutsche blockierten, in dem sie dort in Form einer Menschenkette saßen, so dass andere Kinder nicht rutschen konnten. 'Wasserbomben' vom Beckenrand wären dann vielleicht auch vermeidbar, so dass man einigermaßen trocken im Liegestuhl etwas lesen kann ...
Der Ort Walchsee kann vom Hotel aus mit wenigen Schritten erreicht werden, wobei man zum Einkaufen von Lebensmitteln indes lieber Richtung Kranzach fahren sollte. Mit dem Auto erreicht man in etwa drei Minuten einen 'M-Preis', der sehr gut sortiert ist. Die üblichen - auch deutschen - Tageszeitungen kann man allerdings problemlos im 'Tiroler Laden' erwerben, der sich in der Anlage befindet. In unmittelbarer Umgebung des Hotels gibt es einige Lokale, wobei wir das Hotel 'Ilger Hof' empfehlen können, wo man sehr nett sitzt und das sehr gutes Eis verkauft. Auch schön sitzt man beim 'See la vie', einem Bistro direkt am See, das etwa 200 m vom Hotel entfernt liegt. Leider riecht es dort aber hin und wieder stark nach Kanalisation, was wir als sehr störend empfanden. Ausflugmöglichkeiten gibt es viele, an der Rezeption liegen entsprechende Prospekte aus. Empfehlenswert ist ein Besuch des Silberbergwerks in Schwaz, was aber gute 70 km entfernt ist und den Kauf einer Autobahn-Vignette bedingt. Pflicht sollte eine Fahrt mit dem Sesselllift bis hoch zur Aschinger Alm sein; der Blick von dort ist atemberaubend. Auf der Rückfahrt kann man an der Mittelstation aussteigen und den Rest der Strecke auf der Sommerrodelbahn absolvieren. In der Nähe liegt außerdem Reit im Winkl, selbst Kitzbühl ist gut erreichbar. Auf dem See kann man Elektroboot oder Wasserski fahren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sportlich betätigen kann man sich im Hotel nur beim Tischtennis, Kegeln (kostenlos), Volleyball und natürlich Schwimmen. Gegen Bezahlung kann man indes mein Wildwasser-Rafting mitmachen, was wir getan und trotz des Preises von über 80,- EUR nicht bereut haben; das war ein Riesenspaß für die ganze Familie. Insgesamt ist das Sportprogramm ausreichend, mehr verlangt man nicht von einem Familienhotel. Animation findet keine statt, für die Kinder wird allerdings täglich Programm geboten, wie Fußball auf dem Fun-Court, Wanderungen, Minigolf (außerhalb der Anlage) oder eine Kutschfahrt um den See. Zweimal in der Woche ist Minidisco, die indes nur Kinder bis vier Jahre ansprechen dürfte. Im Keller gibt es einen Bereich mit Billardtischen und Videospielautomaten, wo auch drei Tischtennisplatten stehen. Dort ist auch das Gym, das wir nicht genutzt haben und daher hierzu auch nichts sagen können. Wer sich richtig beim Schwimmen verausgaben möchte, kann den See nutzen, der sehr sauber ist. Wer eher faul ist, legt sich auf eine der zahlreichen Liegen, wobei auch hier immer wieder Reservierungen durch 'Balearen-erpobte' Gäste mittels Handtücher stattfinden, denn es könnte ja sein, dass der 'Stammplatz' am Pool nach dem Frühstück nicht mehr frei ist ... Was soll man da noch sagen? Im Garten stehen unterschiedliche Spielgeräte und ein Trampolin, so dass für die Kinder ausreichend Platz zum Toben ist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 21 |