Hotel Calipolis

Was das Hotel angeht, kann man sich eigentlich nicht beschweren. Es liegt direkt am Strand, verfügt über zwei Aufzüge, die einen in die acht Etagen befördern, hat einen schön eingerichteten Speisesaal (mit einem wirklich hervorragenden Frühstücksbuffet), einen sehr ausgefallenen Club und eine Außenbar. Die Zimmer scheinen in zwei verschiedenen Zuständen zu sein, da der untere Teil (geschätzt bis zum 5. Stock) bereits renoviert ist. Wir waren im achten Stock untergebracht und konnten uns dennoch nicht beschweren. Das Zimmer wurde täglich von sehr sympathischen älteren Damen gesäubert und aufgeräumt. Von unserem Balkon aus hatten wir einen sagenhaften Blick über den langen Strand von Sitges. Die Bewohner des Hotels waren neben einigen Familien größtenteils männliche Pärchen, die es wohl nicht zu unrecht in dieses Hotel verschlagen hatte, da sich direkt vor dem Hotel der Strandabschnitt befand, an dem sich wirklich NUR Typen tummelten - auch das war ein sicher bleibender Eindruck des Urlaubs ;-) Wer nach Sitges kommt, sollte sich auf lebhaftes, buntes Treiben einstellen. Der Ort gilt nicht umsonst als der Schwulenort Spaniens. Wer ein Problem mit älteren Herren in goldenen Stiefeln etc. hat, sollte vielleicht lieber woanders hinfahren. Das gleiche gilt für Mädchengruppen, die im Urlaub "etwas erleben wollen". Uns hat es sehr gut gefallen. Es gab immer irgendetwas zu sehen, der Ort hat wirklich sehr schöne Ecken und das Meer war herrlich. Ich kann mich Vorgängern, die sich über "komische Aktivitäten im Wasser und am Strand" beschweren, wirklich nicht anschließen - es sei denn, sie meinten damit ein paar harmlose Knutschereien zwischen Jungs. Uns hat es in Sitges wirklich gut gefallen -der Ort ist nicht zu Unrecht bei den Einwohnern Barcelonas und Umgebung einer der beliebtesten für ein bisschen Badeurlaub.

Die Zimmer sind absolut okay. Unseres verfügte über Balkon mit wundervollem Meerblick, Klimaanlage, Badewanne, Waschbecken mit großer Ablagefläche, WC, BD, Fön, zwei Einzelbetten, die meilenweit auseinander standen, Minibar, TV mit 3 deutschsprachigen Kanälen (wenn ich mich recht entsinne, mit SuperRTL, Sat1 und noch einem unwichtigen Programm). Die Hellhörigkeit der Zimmer sorgte dafür, dass wir zuhören konnte, wie im Nachbarzimmer gebadet wurde :-) Der Service in puncto Sauberkeit war prima. Wir bekamen täglich neue Handtücher und während der 3 Übernachtungen wurde die Bettwäsche einmal gewechselt.

Wir kamen nur in den Genuss des Frühstücks, dass es aber durchaus in sich hatte. Es gab eigentlich wenig, was es nicht gab. Von verschiedenen Brot und Brötchensorten über Cornflakes in sämtlichen Variationen, Aufschnitt aller Art, frischem Obst, Fruchtsäften, warmen Gerichten (english breakfast - wer's mag, bitte), Eiergerichten bis hin zu Wein und Sekt fehlte es an nichts. Über Abendessen kann ich nichts sagen, da wir nur ÜF gebucht hatten.

Der Service an der Rezeption - im Calipolis scheinbar ein Buch mit sieben Siegeln. Ich weiß nicht, woran genau es lag, aber es war eigentlich völlig egal, wer an der Rezeption stand: die Person war meist unfreundlich und machte den Eindruck, man habe sie gerade bei irgendeiner wichtigeren Tätigkeit gestört (in die Luft gucken, telefonieren, mit Kollegen reden etc.). Die Fremdsprachenkenntnisse hielten sich auch in Grenzen, wobei man sagen muss, dass sie im Verhältnis zu allen anderen Spaniern, die uns begegneten geradezu hervorragend Englisch sprachen. Die Damen von der Zimmerreinigung hingegen waren sehr freundlich und wirklich bemüht - sie schafften es immer wieder, unseren kleinen Saustall in ein ansprechendes Zimmer zu verwandeln. Die einzige Zusatzleistung, die wir in Anspruch nahmen, war der kostenlose Strandhandtuch-Verleih. Man hätte aber auch seine Kleidung reinigen lassen können.

Die Lage des Hotels ist hervorragend. Man musste nur aus dem Hotel raus und stand sofort vor dem Strand. Gegenüber befindet sich ein ausgezeichnetes italienisches Restaurant und in unmittelbarer Nähe säumen viele Restaurants die Strandpromenade. Bis zum historischen Ortszentrum von Sitges läuft man ca. 10 Minuten, ebenso in das lebhafte Zentrum, in dem es ab halb drei richtig kracht. Dort befinden sich auch (der scheinbar einzige) Minisupermarkt und viele Cafés. Vom Flughafen kann man für sagenhafte 2, 40 € mit der Bahn nach Sitges fahren (30 min.). Vom Hbf nimmt man aber besser ein Taxi zum Hotel (ca. 6 €), da die Strecke zu Fuß zwar zu bewältigen ist, sich mit Koffern aber nicht gerade anbietet. Was sich (neben Barcelona) als Ausflugsziel anbietet, kann ich nicht sagen, da wir drei Tage in Sitges verbrachten, um Badeurlaub zu machen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Hotel gibt es einen Internetzugang und einen Club, der auch noch zu nachtschlafener Zeit geöffnet hat (aber eigentlich, soweit wir es von außen beurteilen konnten, immer leer war). Der Pool verdient den Namen nicht wirklich - Pfütze wäre treffender. Darüber kann man aber getrost hinweg sehen, da sich das Meer schließlich gleich gegenüber befindet.