Hotel Chardonnay Lodge

Bereits im Vorfeld war mir klar, dass es sehr, sehr schwierig werden würde, eine halbwegs bezahlbare Unterkunft in Napa zu finden. Die Preise dort erscheinen einem einfach unverschämt hoch. Dennoch wagten wir das Experiment "Chardonnay Lodge" für zwei Nächte, weil wir zum einen unbedingt zentral in Napa wohnen wollten und weil wir zweitens dachten, dies wäre der perfekte Ausgangspunkt für eine Fahrradtour durch Napa Valley (inkl. Weinproben). Bereits in anderen Bewertungsportalen hatte ich gelesen, dass das Personal das Wort Freundlichkeit wohl noch nie gehört habe. Wir waren also auf einiges gefasst. Die "Dame" beim Check-In machte dem schlechten Ruf genauso viel Ehre wie der "Herr" beim Check-Out nach zwei Tagen. Wir hatten uns einige Tipps zu Fahrradverleihstationen, Tour, Weingütern etc. erwartet. Bekommen haben wir trotz mehrfacher Nachfrage nichts, am Ende lediglich die genervte Antwort: "I am not a bike rental shop". Okay, soweit so gut. (Der junge Mann im Fahrradgeschäft wenige Meter die Straße runter war da zum Glück deutlich hilfsbereiter...). Das Zimmer (der Cabernet Room) war zwar schön groß, auf en ersten Blick auch gemütlich. Auf den zweiten Blick folgte die Ernüchterung: Eklige Flecken auf Wolldecke und Überziehdecke sowie vollkommen zerknitterte Bettwäsche (das geht gar nicht!). Als wir die Gardinen zur Seite zogen, wünschten wir, wir hätten es nicht getan. Zwar blickten wir in einen großen Garten, der jedoch vollkommen vermüllt war. Als wir abends zurück ins Zimmer kamen, froren wir (es war schon Anfang Oktober), also schalteten wir die Heizung ein. Nach wenigen Sekunden hatten wir das prompt bereut. Es stank danach über Stunden verbrannt und gammelig... Mitten im ZImmer stand ein Kühlschrank - eigentlich ja ganz praktisch, aber dieses Teil machte mitten in der Nacht dermaßen laute Geräusche, dass ich fast gar nicht geschlafen habe und mein Mann (sonst für seinen Tiefschlaf berühmt) sogar davon aufwachte. Fazit: Auch, wenn wir wissen dass das Preisniveau im gesamten Napa Valley sehr hoch ist, würden wir die Chardonnay Lodge auf keinen Fall wieder buchen. Napa selbst empfanden wir auch nicht unbedingt als Muss. Dennoch ist die Region wunder, wunderschön. Unsere Fahrradtour entlang der Weinberge war unvergesslich! Besonders schön waren die Weingüter "James Cole" und "Turnbull"! Absolut empfehlenswert. Bei unserer Autotour am nächsten Tag haben wir festgestellt, dass die Orte Sankt Helena und Yountville sehr niedlich sind. Dort würden wir das nächste Mal etwas buchen. Und vielleicht lieber noch ein bißchen mehr Geld ausgeben und dafür aber etwas Sauberes bekommen. Zwei Nächte in der Chardonnay Lodge kosteten uns 260 Dollar. Das stand einfach in keinem Verhältnis zu allen anderen Hotels auf unserer dreiwöchigen Reise! Wen es doch nach Napa (oder sogar in die Chardonnay Lodge) verschlägt, dem können wir ein ganz tolles mexikanisches Restaurant ans Herz legen. Ebenfalls in der Jefferson Street gelegen. Auf der gleichen Straßenseite wie die Chardonnay Lodge. Einfach Richtung Ortsausgang 5 Minuten zu Fuß gehen. Drinnen ist alles mit ganz großen bunten Holzstühlen ausgefüllt. Das Essen war einsame spitze (die Kellnerin sprach zwar fast nur spanisch, aber wir haben uns mit Händen uns Füßen verständigt). Sechs Corona und zwei hervorragende Essen kosteten uns zusammen ca. 25 Dollar. Am Abend vorher zahlten wir in Napa Downtown für schlechte Burger, ein Bier und einen Wein fast das Doppelte...

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