Hotel Citric Soller

Uns war klar, wenn wir, nur wegen der Lage, ein 2-Sterne-Hotel buchen, dürfen wir keine höheren Erwartungen als an eine Jugendherberge haben. Nur einige Details unterboten selbst einen Stern. Das Haus selbst ist hübsch-hässlich. Auf den Blakonbrüstungen ist die Farbe schon 30% abgeblättert. Der Speisesaal hat mit Resopaltischen und laut klappernden Stahlrohr-Sperrholzstühlen südlichen Wartesaalcharakter. Als Gäste dominierten Engländer und Franzosen, alles Wanderfreunde, die wir auf unseren Touren oft wieder trafen. Altersschnitt 40 - 50 J. Der Empfang auf unserem Tablet war mal gut mal gar nicht. Die Zimmer haben kein Telefon und auch kein TV, was wir bei dem schönen Wetter auch nicht vermissten.

Unser Zimmer war sehr klein, aber immerhin im 4. und obersten Stock, so mussten wir keinen Trittschall über und ertragen. Je nach Gästetemperament ist der Flurlärm zu ertragen. Schlimmer war ein 3-tägiges (!) Fischerfest 100 m von uns, wo tatsächlich jeden Abend von 19 - 24:00 Uhr in extremer Lautstärke heimische Fischerchöre ihre Seemannslieder sangen. Sonst getrennte 90-cm Betten, ein 90 cm-Schränklein mit 6 Bügeln und nur 2 je 40 cm breite Ablagen für die restliche Wäsche, so dass wir alte und frische Wäsche stapeln mussten. Ein Nachtischlein, ich musste den wuchtigen Safe der aus der Wand ragte als Ablage nutzen, sonst nur ein 40-cm Regälchen am Bettende, so dass wir einen Koffer daneben stellten auf dem wir noch einiges ablegen konnten. Badezimmerchen, wo bei offener Türe der Raum voll war. Statt einer kurzen bdewanne hätten sie besser nur eine Dusche eingebaut. Über dem Miniwaschbecken nicht mal eine Ablage vor dem Spiegel, dass wir Waschbeutel auf den Spülkasten des Klos daneben und einem auf den Badewannenrand stellen mussten: Hammer: auf dem Spülkasten standen 2 hauchdünne Einwegbecher ineinandergesteckt als Zahnbecher. Als einer runter fiel und verschmutzt war, warfen wir ihn weg - er wurde aber nie ersetzt. Ein großer schwenkbarer Rasierspiegel an der Wand hatte einen Fett-und Staubfilm der wohl schon einige Monate alt war. Bade- und Handtücher wurden 3 Tage nicht ersetzt. Ein Handtuch, das wir, mangels Duschvorlage, auf den Fließenboden legten und liegen ließen, wurde auch nicht ersetzt. Erst die letzten 2 Tage wurde die Dame rührig und wir bekamen jeden Tag frische Hand- und Badetücher, ohne Reklamation !!! - Bad und Zimmer 0 Sterne !

Das Frühstück war für 2 Sterne ordentlich, siehe Bild. Es gab zwar meist entgegen anderer Behauptung 2 Käsesorten, nur waren die in dichten Spiralenscheiben übereinander aufgeschichtet, dass man an die 2. Sorte erst kam, wenn die 1. weggefuttert war. Was heißt Pulverkaffe? Es gab einen Fruchtgetränke- und Kaffeeautomaten. Natürlich schmeckt der Fruchtsaft chemisch-automatisch, wie überall im Süden. Der Kaffee aus dem Automaten, den man in 4 - 5 Varianten drücken konnte war akzeptabel. Teebeutel in vielen Sorten zur Auswahl. Am Abend wurde für Halbpensionsgäste und auch zum freien Essen ein einfaches Menü für 12,-€ angeboten. Als Vegetarier haben wir nur am 1. Abend gegessen und es war gut und schmackhaft. Salat oder Suppe, ein Hauptgang, bei uns eine große Portion gebratener Lachs und ein einfaches Dessert. Für den kleinen Preis absolut befriedigend.

Die schwarzhaarige Rezeptionistin (ca. 30+) hatte eine schusslige, desinteressierte Art und machte ihren Job ohne je zu lächeln. Sie schnatterte uns nur in stakkato-englisch an, und bemühte sich kein bisschen langsamer zu sprechen, als wir immer wieder erwähnten, dass wir nur wenig englisch könnten. Wir kamen schon um neun Uhr an und mussten in warmen Kleidern bis 13:15 Uhr warten. Check-in sei um 13 Uhr. Als wir um 12:30 vorfühlten ob schon ein Zimmer frei wäre, stur 13:00, aber um 13:20 war die Putzfrau noch den Boden feucht wischen. Ganz anders die schon nach Rentenalter wirkende Abendservice-Dame, die auch im Speisesaal mit einem mittelalten Ober bediente, der auch nicht deutsch, aber sie ein wenig konnte. Die

Die Lage war herrlich mit Traumblick auf die ganze Port de Soller-Bucht und nur 100 m zum Palmensandstrand mit Lokalen, kleinem SB-Markt an der Uferpromenade. Noch bessere Auswahl an Lokalen am Abend auf der andern Seite der Bucht, 20 - 30 min. Gehzeit, wo auch der sonnigere aufgeschüttete Sandstrand ist (vor 18 Jahren beim letzten mal noch grauer Sand und Kies). Der wird auch nicht auf 10 m eng, wie der Palmenstrand bei Flut, die wir hatten. Die nostalgische, meist überfüllte Trambahn 3 km nach Soller ist mit 5 € eine Abzocke, denn im erst 4 Jahre alten Reiseführer stand noch 3 € p.P.

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