Die Aussenansicht des Hotels im Internet suggeriert eine gewisse koloniale Grandezza. Im Innern
ist davon nichts zu spüren. Das Haus ist unglaublich verwinkelt und mit zusammengewürfelten Mö-
beln überstellt. Ich habe mehrere Nächte in verschiedenen Zimmern verbracht. Das erste, ebenerdig und neben dem kleinen Pool, war sauber, aber den Wänden würde eine Erneuerung gut tun.
Das zweite Zimmer hingegen war mit alten Möbeln bestückt, die aus dem Brockenhaus stammen
könnten (siehe Beilagen).
Das System, wie in diesem Hotel das Frühstück serviert wird, ist sehr eigenartig. Schon am Vorabend wird einem an der Rezeption ein Zeitfenster von 45 Minuten zugeteilt – in meinem Fall jeweils von 06.00 bis 06.45 Uhr – während dem man frühstücken darf. Zweimal war ich während dieses »Zeitfensters« aber allein im Frühstücksraum, einmal mit einer und einmal mit zwei weiteren
Personen. Am Buffet frei zugänglich sind (vollständige Aufzählung) Brötchen, Cornflakes, Kaffee,
Wasser, Orangensaft und Yoghurt in einem Glaskrug. Alles andere ist hinter einer Glasvitrine und
man muss den Kellner dahinter ausdrücklich um eine Scheibe Käse oder ein Löffelchen Marmelade
bitten, was er dann gnädigst herüberreicht. Irgend etwas Fruchtiges oder Eierspeisen gibt es nicht.
Der Sinn dieses Systems erschliesst sich mir nicht und so etwas habe ich auf meinen vielen Reisen
noch nie erlebt.
Das Antico Convento ist auch das einzige Hotel meiner ganzen Argentinienreise, wo das Personal
in Sachen Freundlichkeit einen Zacken zulegen könnte. Mürrische Mitarbeiter, die kein Wort zuviel2
von sich geben, passen zur antiquierten Einrichtung und dem geizigen Frühstücksangebot. Meine
Empfehlung ist, dieses Hotel zu meiden.