- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die vier Sterne sind ohne Frage gerechtfertigt und angemessen! Jedoch fehlt eine gewisse Note, denn ein persönlich geführtes Haus ist es nicht, eher das Gegenteil. Der Hotelmanager blieb unsichtbar, keine Begrüßung, keine persönliche Aufmerksamkeit, nichts dergleichen. Das ist ein glatter Minuspunkt! Durch die verhältnismäßige geringe Zimmeranzahl wirkt das Hotel sehr angenehm. Das Raucherproblem wurde elegant mit einer Extraterrasse gelöst. Außerdem störten die Raucher auf den Balkonen und Zimmerterrassen überhaupt nicht, nur extreme Nichtraucher maulten unverständlicherweise trotzdem rum. Die Bar selbst ist ziemlich langweilig, kein Programm welcher Art auch immer und konsumfördernd sind Damen die dort abends Karten spielen oder würfeln auch nicht gerade. Die Ausstattung ist gehobener Standart, die Architektur der Anlage ist bemerkenswert. Sauberkeit wird in diesem Hause groß geschrieben. Was jedoch ziemlich nervtötend war ist die Tatsache, dass morgens und abends und auch in der Bar ständig langweilige bis einschläfernde Musik per Lautsprecher dudelte. Somit war natürlich eine Art freudig gelöster Stimmung nicht zu erzielen. Wir waren knapp zwei Wochen bis Mitte März dort und das war eindeutig zu früh, weil die meisten Promenadenläden und Restaurant noch geschlossen hatten. Erst zum Ende hin ging es so langsam los. Vorteil wiederum war, dass nur ziemlich wenige Touristen vor Ort waren und das empfanden wir als sehr angenehm. Wobei man bemerken muss, dass dieser Ort sowieso keine Touristenhochburg sein soll, wie z. B. Marbella! Hierher kommen überwiegend Leute die Ruhe haben wollen und auch Golfspieler. Die am Wochenende „einfallenden“ Spanier aus Sevilla und Madrid sind überwiegend recht disziplinierte Gäste, die nicht besonders auffallen, außer mit ihrer Lebensart, dass sie eventuell auch noch nachts um 1 Uhr duschen usw.! Wir hatten die ersten drei Tage nur Übernachtung mit Frühstück gebucht, aber das stellte sich als Fehler heraus, weil die meisten Restaurants erst gegen 20 Uhr wieder öffnen, kann man also erst danach was warmes essen und das war uns eindeutig viel zu spät. Mit vollem Magen danach ins Bett zu gehen ist eben ein mitteleuropäischer Magen schlicht nicht gewöhnt. Darum haben wir dann vernünftigerweise eben Halbpension nachgebucht was problemlos machbar war.
Wir hatten ein Zimmer im 4. Stock und das war ein echter Glückgriff. Die Aussicht war super, die Größe der Terrasse ein Hammer und das Zimmer Okay. Die Klimaanlage schaltete ich aus, weil mir das Laufgeräusch auf den Senkel ging und dadurch war es nachts natürlich etwas stickig und warm. Doch die Krönung war im Bad die Dusche! Da hätten zwei oder drei Personen gleichzeitig sich tummeln können, dazu noch eine eigentlich überflüssige Badewanne, ein Bidet und ein WC mit Telefon für den Notfall. Alles recht gut durchdacht bis auf den Waschtisch. Durch die Handtuchstange in Bauchhöhe kam man nicht sehr gut an das Waschbecken heran und der kleine Vergrößerungsspiegel konnte diesen Nachteil auch nicht ausgleichen.
Die Gastronomie war Okay bis gelungen, wobei uns das Buffet besser gefiel als die sogenannten Hauptspeisen. So manche „gewagte“ Variation erreichte keinen gehobenen Genuss bei unseren Geschmacksknospen, aber vielleicht bin ich da auch nur ein Gourmetmuffel. Einzig das Frühstücksbuffet war ziemlich langweilig und wenig abwechslungsreich. Immer die gleichen spanischen Salamisorten, die man nur sehr, sehr schwer schneiden konnte, ihrer zu fester Serranoschinken und eine Art Leberpastete, die jedoch mehr eine recht geschmacksneutrale Krümelpastete war. Käse war ebenfalls stets von der gleichen Sorte. Lediglich das „Hühnerfutter“, also etliche Arten von Müslis usw. war variantenreich, wurde jedoch von uns links liegen gelassen. Einzig die etwas lauteren Amis haben morgens durch ihre geräuschvolle Artikulierung etwas gestört, doch Gott sei Dank waren sie nicht in größeren Rudeln da.
Die Mitarbeiter des Hotels (Rezeption, Restaurant, Zimmerservice) sind sehr bemüht und gleichbleibend freundlich, ohne dabei überzogen zu sein. Prima war z. B. die spontane Lösung der Rezeption als das Internet im Hotel-PC ausfiel, man bot mir die Möglichkeit an vom Büro-Rechner ins Internet zu gehen – Prima! Besonders der Zimmerservice ist erwähnenswert, denn der kam nicht nur zwischen 10 und 14 Uhr, sondern abends noch einmal um die Betten auszuschlagen und eine Mini-Tafel Schokolade darauf als Betthupferl zu deponieren. Außerdem waren die Zimmer-Feen sehr freundlich und rücksichtsvoll und nicht unwirsch, wenn man gebummelt hatte und sie erst das Zimmer etwas später säubern konnten. Besonders gefallen haben uns auch der Koch und die junge Köchin an der Herdplatte im Restaurant, die im Rahmen des Buffets Fisch, Fleisch oder Spieße brieten. Änderungs- und Anrichtungswünsche waren absolut kein Problem, sondern wurden freudig erfüllt.
Das Hotel liegt strategisch ausgezeichnet, ob das nun Strandspaziergänge oder Stadttouren sind. Zur Fähre ist ein Katzensprung oder zum Bus nach Cadiz. Wer nicht ständig unterwegs sein will, kommt auch prima ohne Mietwagen aus, denn die Fahrerei in den engen Gassen der Orte ist kein unbedingtes Fahrvergnügen. Und der nächste kleine Kaufladen liegt keine 100 m weg hinter der Kirche! Und auch die größeren Supermärkte sind keine echte Strecke und leicht zu bewältigen. Der Ort Rota selbst ist nicht sehr groß, jedoch architektonisch sehr interessant und an vielen Stellen noch ursprünglich! Beeindruckt hat uns die „deutsche“ Sauberkeit in den Straßen, die Freundlichkeit der Einwohner uns Touris gegenüber. Erstaunt waren wir über die vielen Kinder, denn wir beobachteten, dass meist zwei Kinder pro Familie offenbar Standart waren. Außerdem die in Spanien seltene Hundefreundlichkeit. Viele halten sich hier einen kleinen Hund und beseitigen auch ihre Hinterlassenschaften. Keine Streuner die von den Menschen verjagt oder sogar geschlagen werden. Am Strand und auf der Promenade sind sie nicht erlaubt und das wird von einer gewissenhaften Polizeistreife kontrolliert, jedenfalls wenn die Saison beginnt. Die Militärbase ist kaum zu bemerken, außer der hin und wieder landenden und startenden Flugzeuge. Doch eine Lärmbelästigung ist das keineswegs, da sind wir als Großstädter ganz andere Sachen gewöhnt. Soldaten sind nur in Zivil im Ort zu sehen und meist dann auch nur Amerikaner. Interessant sind die ein und auslaufenden großen Schiffe, ob nun Marine, Frachter oder Kreuzfahrt. Dazu noch die Seeigelsammler während der Ebbe weit draußen. Von unserer Dachterrasse hatten wir einen phantastischen Blick auf die Bucht und das Meer.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Beste vorweg, die Aussicht während des Radfahrens oder auf dem Laufband ist schlicht toll. Man kann dort zwei Dachterrassen erkunden und zwar die zur Seeseite und die zum Hafen bzw. zur Kirche. Ansonsten stehen dort zwei Fahrräder, ein Laufband und ein Stepper vereinsamt rum. Eine Sprossenwand macht den Kohl auch nicht fett. Mir fehlten da noch ein paar Kraftgeräte und/oder Kurz- wie Langhanteln, aber was ja nicht ist, kann ja vielleicht noch werden. Der Pool war leider noch etwas zu kühl, so entfiel diese Möglichkeit.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Bruno |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 29 |