Hotel El Hana Beach

Ich bin 65 Jahre (also zwangsläufig Renter) und habe ein billiges Hotel im Ausland gesucht, um dort den kalten Wintermonaten (2011) zu entkommen. Natürlich hatte ich alle die negativen Berichte gelesen, aber trotzdem gebucht, denn vom Preis war El Hana Beach unschlagbar! Nach meiner Ankunft war ich doch sehr überrascht. Klar, die Zimmer sind sehr einfach, aber wurden täglich geputzt und auch immer die Handtücher gewechselt. Das Personal war sehr freundlich und wenn man irgend ein Problem hatte, wurde auch geholfen (die Matratze war mir zu hart - ich bekam dann eine weichere). Das Frühstück war für mich ausreichend gut, ebenso das Abendessen (ich hatte HP). OK, es gibt keine so üppigen kalte Büffets, wie in teuren Hotels, aber die Auswahl war trotzdem immer vielfältig und man konnte essen, soviel man wollte (warme Speisen und kaltes Buffet)! Dass die Teelöffel immer persönlich verteilt werden, liegt an den Gästen: sobald das Besteckl frei zugänglich sind, wird es in Massen geklaut! Was die angebliche Anmache angeht: Eventuell in der Bar (wenn man das signalisiert), aber sonst im Hotel nicht. Das ist aber überall so, nicht nur in der El Hana Beach! Den Garten mit seine Palmen und Wiesen fand ich viel schöner als bei den meisten anderen Hotels in Sousse. Natürlich legte ich jeden Tag 1 Dinar auf das Bett für den Zimmerservice. Das macht 7 Dinar in der Woche - also etwa 3 Euro 50 Cent. Mein Gott, wer deswegen mault, der sollte besser zuhause bleiben. Die Zimmermädchen waren jedenfalls sehr glücklich darüber - die hätten sich auch über einen halben Dinar/Tag gefreut.

Die Doppelzimmer (auch als Einzelzimmer angeboten) waren sehr einfach aber ausreichend ausgestattet. Die Bäder mit Toilette sind sehr groß. Es gab immer heißes Wasser. Falls die Klimaanlage ausfiel, konnte man in ein anderes Zimmer umziehen. Man konnte auf dem Zimmer sogar kochen und seine Wäsche waschen, was in den Hotels an sich nicht erlaubt ist. So mancher Langzeiturlauber hatte sein Zimmer komplett individuell (mit Kühlschrank, Mikrowelle etc.) eingerichtet. Hotelgäste mit Gebrechen wurden vom Zimmerservice besonders umsorgt.

Der Zimmerservice war gut, der übrige Service zufriedenstellend.

Sousse ist eine Großstadt, die sehr weitläufig gebaut ist. Es gibt aber nur zwei große Supermärkte (erdeben), die nicht besonders viel im Angebot haben. Dafür gibt es sehr viele Kleinläden für Obst, Gemüße, Bekleidung und Kunsthandwerk. Obst und Gemüße ist etwa halb so teuer wie bei uns. Bekleidung teilweise sogar teurer (außer beim Wochenmarkt, dort ist alles extrem billig), Es gibt auch Elektronik- und Computerläden - aber ebenfalls alles teurer als bei uns in Deutschland. Kulturelles Angebot gibt es kaum, aber ein paar nette Cafes. Die Flanier-Meile am Strand entlang dient auch als Kontakt-Meile, wenn man den Mut hat und die Araber anspricht. Die Männer sind etwas muffig (also nicht so freundlich, wie in Ägypten). Die Frauen sind durchwegs hübsch, schick angezogen, unverschleiert und sehr freundlich. Es gibt interessannte Ausflugsziele, die aber nur über den Reiseveranstalter gebucht werden sollten. Die Bildung ist sehr hoch, da es aber an Arbeit fehlt, wollen viele Tunesier und Tunesierinnen ins Ausland und würden dafür auch eine Partnerschaft eingehen.

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