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Christian & Brigitte (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Oktober 2010 • 1 Woche • Strand
Froh, wieder zu Hause sein
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Allgemeinzustand normal, wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass man nicht in Deutschland ist. Es ist nicht alles frisch gestrichen und die Teppiche haben hier und da einen Fleck, aber wen sowas stört und wer solch' hohe Ansprüche hat, muss andere Preise zahlen und vielleicht auch andere Länder besuchen. Die Sauberkeit halten wir für landestypisch, geekelt haben wir uns jedenfalls nicht. Die sanitären Einrichtungen waren sauber und konnten problemlos an jedem Tag genutzt werden. Die Lage des Hotels an sich ist absolut ruhig, trotz des Flughafens, der nur ein paar Minuten entfernt ist; Fluglärm gab es absolut nicht! Es war unser erster Tunesien-Urlaub, das muss ich zuvor erwähnen. Aus den Reiseführern wussten wir, dass die Einheimischen gerne was verkaufen wollen und dass es sich als Touri schickt, hier und da den ein oder anderen Dinar Trinkgeld zu geben. Das ist auch völlig ok, wenn mir das nicht gefällt, muss ich Urlaub auf einem Bauernhof im Sauerland machen. Aber was wir in Sousse und Monastir erlebten, hat uns die Urlaubslaune gründlich verdorben und uns zu der Entscheidung veranlasst, Tunesien (und ähnliche Länder) niemals wieder zu besuchen. In Sousse betraten wir die Medina (Altstadt mit den Läden), als wir sofort am Eingang in der Stadt-mauer von einem überraschend gut deutsch sprechenden Einheimischen mit einer ungeheuren Freundlichkeit begrüßt wurden, als gehörten wir zur Familie. Ehe wir überhaupt etwas begriffen, standen wir bereits in seinem Laden und man breitete Teppiche über Teppiche vor uns aus und belaberte uns ohne Punkt und Komma über Knüpferei und Knotenanzahl. Obwohl wir gleich wieder gehen wollten und unsere anfängliche freundliche Ablehnung dann auch unfreundlicher formulierten, wurden wir mit immer neuen Teppichen festgehalten. Schließlich wollten wir einfach gehen und wurden gleich wieder mit Ketten und Anhängern aufgehalten. Wahrscheinlich sind wir einfach zu höflich … der Mann hing uns die Ketten sogar um und zwang uns förmlich zum handeln. Ich kaufte schließlich eine Kette, wobei er mir sogar die Geldscheine mit seinen eigenen Fingern aus meinem Portemonnaie zog. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah – und als wir endlich dachten, wir könnten gehen, wollte er uns Lederjacken andrehen. Da sind wir geflohen. Und er hinter uns her und wurde auch noch laut. Wir sind einfach weggelaufen – dem nächsten Mann in die Arme, der uns sehr freundlich – so sind sie da – zeigte, dass der Weg „geschlossen“ sei, wir müssten dort entlang, er zeige es uns. Ja – er zeigte es uns. Ruck zuck durch sehr enge, verwinkelte Gäßchen (im Grunde sehr malerisch), während er unablässig in gebrochenem Deutsch über Moscheen referierte. Dann standen wir in einer alten Moschee („nur heute für Touristen geöffnet“) und er erklärte uns, was wir alles nicht wissen wollten. Wir sagten ihm, dass wir das alles toll finden, aber gerne einkaufen wollten. Daraufhin – Achtung! – zog er uns an den Armen immer weiter hierhin und dorthin und wir bekamen es mit der Angst zu tun. Wir wollten nur noch weg, aber kannten den Weg nicht durch die vielen Gäßchen. Schließlich verlangte der Mann eine Spende für die Moschee – natürlich. Aus Angst, was noch alles kommt, gab ich ihm ein paar Münzen, aber die waren ihm zu wenig und er wurde sehr unfreundlich. Dann liefen wir einfach weg durch die vielen engen Wege, unter anderem auch vorbei an ein paar Einheimischen Frauen, die sich so lautstark anschrieen, dass wir an ein bevorstehendes Verbrechen glaubten. Wir liefen einfach immer weiter, bis wir endlich in den Gassen mit den Läden waren. Aber auch hier ging es gleich weiter: egal wohin man schaute (oder wohin nicht), egal was man sagte (oder nicht sagte), jeder Händler stellte sich mit einer für uns unfassbaren Unverschämtheit und Penetranz in den Weg und ignoriert jegliches „Nein“. Wir konnten uns absolut gar nichts dort anschauen und sind gesenkten Hauptes im Laufschritt in den Bus gesprungen und haben uns erst mal im Hotelzimmer verkrochen. Zur Erholung beschlossen wir dann, uns den Strand anzuschauen. Liebe Leser, nehmen Sie es bitte wörtlich (wie alles andere hier auch): nach 30 Sekunden hatten uns gleich zwei Verkäufer am Wickel, die uns ungefragt Tücher auf den Kopf setzten mit Schnüren drumherum (keine Ahnung, wie die heißen) und damit Werbung für irgendwas machten, dabei in einem fort redeten (wieder mal überraschend gutes Deutsch) und an uns klebten wie Teer. Unsere Signale und Antworten, dass wir das alles nicht wollten, überhörten sie natürlich und erbettelten „ein paar Dinar für einen Kaffee“, die wir völlig genervt gaben und dann die Flucht antraten. Wir haben den Strand nicht einmal 5 Minuten gesehen, geschweige denn genießen können! Mit diesen Erfahrungen fuhren wir 2 Tage später nach Monastir. Nach dem Höllenritt im Bus folgte am Eingang zur Medina exakt das gleiche Schauspiel: ein überaus freundlicher und erstaunlich gut deutsch sprechender (sehen wir so deutsch aus, dass man das gleich weiß???) Mann stellte sich uns in den Weg und bot sich an … wir lehnten deutlich und schroff ab, was dort aber offensichtlich soviel wie „Ja, gern“ bedeutet. Landeskenner und andere Verständnisvolle mögen uns nun verzeihen – aber wir haben uns zum Selbstschutz auf aggressives „Nein!!! Nein!!! Nein!!!“ verlegt, was ein bißchen half. Ein bißchen. Manche liefen uns trotzdem einfach hinterher und packten uns auch am Arm, um uns in ihre Geschäfte zu ziehen: „Nur gucken! Nur gucken! Gute Ware! Keine Probleme!“ Wieder andere wollten dann über unsere Unfreundlichkeit „sprechen“ – da bin ich nur noch fassungslos. Ist das zuviel verlangt, wenn wir einfach mal ein paar Dinge nur mal ansehen wollen? Der langen Rede kurzer Sinn: in dieser Penetranz und Handgreiflichkeit, in dieser gnadenlos abzo-ckenden Form ist das alles nur noch widerwärtig, widerlich, ekelhaft! Hier lasse ich kein „landesty-pisch“ gelten. Wenn der Tourist nicht kaufen will, dann will er nicht! Es geht überhaupt nicht, ihn dann auch noch anzufassen! Es geht überhaupt nicht, ihn abseits der Ladengasse in ein Labyrinth aus kleinen Wegen zu ziehen und dort Spenden für eine Moschee aus der Tasche zu ziehen! Diese Erlebnisse führen somit zum Fazit: „Tunesien (und ähnliche Länder): niemals wieder!!!“


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmerausstattung ist mit "karg" am treffendsten beschrieben: 2 Betten (plus ein Zustellbett für unser Kind), eine Art Kommode mit TV-Gerät (Pro 7 und RTL in guter Qualität empfangbar! Aber für die Fernbedienung muss man zahlen – was soll denn sowas???), ein Tisch - das war's. Keine Stühle, keine Sessel, auf dem Balkon nur 2 Plastikstühle und ein Plastiktisch, der beim wegschieben sofort auseinander fiel. Keinerlei Bilder an den Wänden. Der kleine Kühlschrank funktionierte nicht, worum wir uns aber nicht weiter gekümmert haben. Die Matratzen fanden wir ok und wir haben ganz normal und gut geschlafen wie zu Hause auch. Die oben schon erwähnte Zimmer-„Perle“ hat unsere Betten immer perfekt gemacht. Die Bettdecke beschränkt sich auf ein einfaches weißes Tuch, sowas wie ein Federbett scheint es dort nicht zu geben, aber wird auch nicht gebraucht, dafür ist es ja zu warm.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Hier schließen wir uns den zahlreichen Vorrednern an, die auf eintöniges Essen hingewiesen haben. Zwar ist das Buffet groß und reichhaltig - aber es ist tagtäglich das gleiche, und außerdem sehr mitteleuropäisch, mit nur sehr wenigen einheimischen Gerichten! Aber der Reihe nach (wir hatten All-Inclusive): Frühstück: Kaffee war immer genügend da und mir hat er hervorragend geschmeckt! Brotauswahl beschränkt sich auf 2 oder 3 Baguette-Sorten (zum selber schneiden) sowie Brötchen; bei den Brötchen sollten Sie aber aufpassen, dass Ihnen keines runterfällt, das halten die Fliesen nämlich nicht aus. Butter gab es ebenso reichlich, aber die Marmeladenauswahl war sehr dürftig (3 Sorten, Apfel [kaum Geschmack], Oragen [bitter], Erdbeer [mag ich nicht]). Es gab einmal Quittenmarmeladen, die war sofort weg und es gab selbst auf Nachfrage keine mehr - schade. In einer der Pfannen fanden wir eine nicht zu beschreibende Masse "etwas" vor, das auf Nachfrage "Rührei" sein sollte. Wir haben es lieber nicht probiert ... Es gab auch noch diverse Müsli-Sorten, zu denen ich als Nicht-Müsli-Esser aber nichts sagen kann. Mittag/Abend: Wie gesagt - jeden Tag immer das gleiche, aber wenigstens hat alles gut geschmeckt. Ich empfehle hier die Hähnchenteile. Auch die (immer gleichen...) Nudelgerichte haben mir geschmeckt. Getränke: Cola, Sprite, Fanta bis zum Abwinken, dazu diverse Weine (habe ich nicht probiert) sowie ein Wasserspender. Zum Wasser ist zu sagen: es ist äußerst stark gechlort, und somit schmeckt alles damit zubereitete irgendwie ... eklig. Also vergessen Sie den Tee. Oder werden Sie mit Hilfe von mitgebrachtem Wasserkocher und im Shopping-Center gekauften Wasserflaschen (billig) zum Selbstversorger. Personal: Es wuseln viele Kellner herum, die einem in jedem Augenblick Teller und Besteck wegnehmen, wenn sie glauben, man sei fertig. Das war bei uns recht schnell der "running gag": mal eben aufstehen und noch ein Glas Cola holen bedeutete, bei der Rückkehr kein Essen und kein Besteck mehr vorzufinden. Also alles wieder neu besorgen - was nicht immer klappte, denn es scheint mehr Gäste als Messer und Gabel zu geben. Es musste also immer einer von uns sitzen bleiben und Messer und Gabel bewachen. Ob das jetzt schlimm ist, muss jeder für sich entscheiden. Wir fanden es unnötig und nervend. Besteck, Teller, Tassen und Gläser waren nicht immer so sauber wie bei Muttern'n zu Hause, aber wie schon weiter oben geschrieben halte ich das für landestypisch - wahrscheinlich können sie es dort einfach nicht besser. Sehr erheiternd fanden wir die Schildchen, die bei allen Gerichten dabei stan-den, um den unwissenden Touris mitzuteilen, was sie da gleich verknuspern werden. Falls Sie sich also immer schon gefragt haben, was ein "Croissant" ist, hier erfahren Sie es auf Deutsch ("zunehmend") und auch auf Englisch ("increasing"). Immerhin können Sie Ihren staunenden und neidischen Kollegen erzählen, dass Sie am Montag 2 "zunehmend" gefrühstückt haben ...


    Service
  • Schlecht
  • Das Personal ist durchweg *sehr unfreundlich*, kurz angebunden und ständig genervt. Ob die Geld-wechselstube an der Rezeption geöffnet hat oder nicht, ist Glücksache. Das Schild mit den Öffnungs-zeiten ist jedenfalls das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Bei der Ankunft knallte man uns den Zimmerschlüssel auf den Tresen, ein wirklich sehr mies blickender Angestellter schob den Ge-päckwagen im Eiltempo durch viele Gänge und Flure und verschwand einfach wieder. Bei der Abreise hörten wir gar nichts, nicht mal ein "Gute Reise" oder so etwas. Der Bus zum Flughafen hatte 40 Minuten Verspätung (was ja passieren kann), aber unsere Nachfrage an der Rezeption löste wieder einen dieser genervten Gesichtsausdrücke aus. Übrigens: die Deutschkenntnisse dort sind verblüffend gut! Die Dame für den Zimmerservice war dagegen eine echte Perle - wunderbar freundlich und äußerst bemüht. Wir haben ihr gerne ein reichliches Trinkgeld gegeben und bekamen dafür täglich ein Top-Zimmer! Diese Dame hat uns sehr beeindruckt. Wir konnten während unseres einwöchigen Aufenthalts wiederholt beobachten, dass auch Gäste ihr Gepäck gleich ganz selbst tragen durften und nur eine Zimmernummer gesagt bekamen - und dann da standen und gar nicht wussten, wo in der Anlage dass nun ist.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel liegt unmittelbar am Strand, d. h. sobald man die Poolanlage verlässt, steht man mit den Füßen praktisch im Mittelmeer. Einkaufsmöglichkeiten finden sich im "Folla Shoppingcenter" direkt gegenüber dem Hotel. Die Preise dort sind ok. Beispiel: T-Shirt, bestickt mit typisch tunesischem Motiv für 17 Dinar - in Monastir 10 Dinar (nach obligatorischem handeln). Die Währung lässt sich einfach umrechnen: durch 2 dividieren = Betrag in Euro (jedenfalls übern'n Daumen). Auch anderer Touristen-Nippes ist preislich ok, obwohl in Monastir billiger zu haben. Süßigkeiten, Chips und Toilettenartikel (Rasiergel etc.) sind *sehr* teuer!!! Unbedingt genügend davon von zu Hause mitbringen und ja nicht glauben, dass man es vor Ort billiger bekommt! Zum Begriff "Shopping Center" sei noch gesagt, dass man das nicht mit deutschen Maßstäben messen sollte! Das Hauptgeschäft hat 3 Etagen, von denen jede (nach meinem Augenmaß) etwa einem kleinen "Lidl" entspricht. Eine Art Schreibwarengeschäft - ein paar qm groß - ist vorhanden sowie eine "Coffee Lounge", deren Name pompöser ist als der Kaffee. Ja, und das war's dann auch schon. In 100 Meter Entfernung ist das "Safari Shopping Center", dass uns etwas teurer vorkam als das eben erwähnte "Folla". Ach ja - noch was zur Währung, was uns zunächst verwirrt hat: wir kennen den Euro zu 100 Cent - in Tunesien hat der Dinar 1.000 (tausend) Millimes! Falls also ein Verkäufer von Ihnen noch "300" will, dann meint er höchstwahrscheinlich 300 Millimes und nicht etwa 300 Dinar! Wer aber mehr erleben, sehen oder einkaufen möchte, muss zwingend irgendwo hin fahren - mehr als diese beiden Shopping-Center sind unmittelbar vor Ort nicht vorhanden. Irgendwohin fahren: Sofort neben dem Hotelausgang ist die Bushaltestelle. Achtung: die Haltestelle ist nur auf einer Stra-ßenseite, gilt aber auch für die gegenüberliegende Straßenseite! Es gibt keine Fahrpläne, die Busse fahren, wie sie eben fahren. Und wer Achterbahnfahren toll findet, hat noch nie in einem tunesischen Bus gesessen! Wir sind 4 mal gefahren (macht somit 8 Einzelfahrten), und jedes Mal ist der Fahrer gerast wie ein Henker, ohne jede Rücksicht auf irgendwas! Darauf muss man sich einstellen und man muss sich verdammt gut festhalten. Wem in Bussen schlecht wird, hat ein großes Problem. Die Busse sind zudem genauso voll wie deutsche Busse zur Rush-Hour. Die Preise sind ok: 3 Personen nach Sousse 1,650 Dinar, nach Monastir 2,400 Dinar. Für diese Preise kann man in Deutschland einen Bus nicht mal angucken ...


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im Oktober 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Christian & Brigitte
    Alter:41-45
    Bewertungen:2