Hotel Elysium

In 2001 lernte ich auf einem Kongress einen Mitarbeiter des Umweltministeriums von Zypern kennen, der mir Paphos als schönste und historisch interessanteste Destination Zyperns empfahl. Erst in 2014 hat es nun tatsächlich mit einem Urlaub dort geklappt und meine Frau und ich haben das Elysium in Paphos als Urlaubshotel gewählt. Eine gute Entscheidung! Vom Meer aus betrachtet lässt sich die großzügig konzipierte, weitläufige Anlage in drei Bereiche einteilen: zunächst der hotelleigene kleine Strand, dann dahinter (etwas erhöht) eine riesige Liegewiese mit sehr gepflegtem Rasen und schließlich die Poollandschaft, die schützend von den Hotelgebäuden umrahmt wird. Die Architektur der Gebäude ist beeindruckend und die Qualität der Einrichtungen und des stets freundlichen Services sind nahezu in allen Bereichen vorbildlich weil absolut professionell und auf das Wohl des Gastes ausgerichtet. Nach einigen Aufenthalten in 5-Sterne-Häusern auf verschiedenen Inseln im gesamten Mittelmeerraum können wir deshalb feststellen, dass das Elysium im Vergleich dazu herausragt. Es macht seinem aus der griechischen Mythologie stammenden Namen (Elysium = „Insel der Seligen“) alle Ehre und verdient für mediterrane Verhältnisse ein "5-Sterne-Plus". Ein weiterer Pluspunkt des Hotels ist die Ruhe, die in und um die Anlage herum herrscht. Wer Trubel und ausschweifendes Nachtleben sucht kommt hier nicht auf seine Kosten, sieht man einmal von der stets stilvollen unaufdringlichen Abendunterhaltung ab. Die Gäste sind meist mittleren Alters (ca. 40-60) und kommen vorwiegend aus Großbritannien und Russland. Hin und wieder trifft man Schweizer und Franzosen und ganz vereinzelt auch mal Deutsche. WiFi ist inklusive und man hat auf der gesamten Anlage Empfang. Normalerweise buchen wir zu unseren Urlaubsreisen immer gleich einen Mietwagen ab/bis Zielflughafen mit. Auf Grund des Linksverkehrs, den wir bisher noch nicht kannten, haben wir auf Zypern aber darauf verzichtet, was sich im Nachhinein als richtig erwies. Denn neben diesen allgemeinen "Verkehrsproblemen" war das Klima zu unserer Reisezeit (Ende Juni / Anfang Juli) extrem heiß: Im Landesinnern wurden Temperaturen bis deutlich über 40°C gemessen und da macht Sightseeing mit dem Wagen dann auch keinen richtigen Spaß mehr. Wir haben deshalb auch nur ein Mal über die Reiseleitung eine Busfahrt (nach Nikosia) gebucht, was uns dann auch "vollkommen gereicht" hat. Die erlittenen "Strapazen" waren es nur teilweise wert, denn wirklich Sehenswertes gab´s nicht allzu viel! Aber der Reiseleiter hat dieses Manko auf der langen Busfahrt und im Museum von Nikosia mit zahlreichen interessanten Informationen über die Geschichte und Kultur Zyperns sehr gut kompensiert. Wer also auf Zypern viel von Land und Leuten sehen und erleben möchte, sollte besser im Frühling oder Herbst anreisen. In Paphos, wo das Klima auf Grund der Nähe zum Meer auch im Sommer meist sehr angenehm ist, sollte man unbedingt den kleinen Hafen und die dortigen Ausgrabungen (Weltkulturerbe der UNESCO) besuchen. Ferner lohnt ein Besuch der Markthalle im alten Zentrum von Paphos und für Shopping-Fans gibt´s die "Kings Avenue Mall", die man fußläufig in ca. 15 Minuten erreicht, wenn man vom Hotel aus durch die Stadt Richtung Hafen geht. Und noch ein Tipp zum (nächtlichen) Transfer vom Flughafen zum Hotel: Vergewissern Sie sich, ob Sie tatsächlich zum richtigen Hotel gebracht wurden, bevor der Busfahrer weiterfährt. Sie könnten eine Überraschung erleben ... !

Die Zimmer (wir hatten "seitlichen Meerblick" gebucht) sind geräumig und verfügen über einen Balkon. Der Ausblick ist nicht besonders. Wer es sich leisten kann, sollte ein Zimmer mit Blick zur Pool- bzw. Meerseite buchen. Der TV-Monitor ist für 5-Sterne-Verhältnisse etwas klein geraten. Das Bad dürfte etwas größer sein: Wir hätten uns ein zweites Waschbecken und ein räumlich abgetrenntes WC gewünscht.

Wir hatten Halbpension (Frühstück und Abendessen) gebucht und dies nicht bereut, denn einerseits war die Leistung der Küche sowohl beim Frühstück als auch beim abendlichen Buffet sehr gut und andererseits schien für uns die Auswahl an guten Restaurants in der unmittelbaren Umgebung recht überschaubar zu sein. Im Sommer (bei gutem Wetter) kann man auf der Terrasse speisen. Das Frühstücksbuffet lässt im Grunde keine Wünsche offen. Es gibt sogar eine für mediterrane Verhältnisse hervorragende Backwarenauswahl, wie man sie eigentlich nur aus Mitteleuropa kennt. Vielleicht steckt hier die internationale Erfahrung des zypriotischen Chefkochs dahinter, der unter anderem auch einige Jahre in Deutschland tätig war. Das Dinnerbuffet wiederholt sich jede Woche. Das ist für jene Gäste etwas schade, die (wie wir) 2 Wochen gebucht haben. Auch hier ist aber für jeden Geschmack etwas dabei. Hervorzuheben ist das Nachtischbuffet. Die Süßspeisen hatten es uns wirklich sehr angetan! Eiscreme wird leider nicht angeboten. Die Getränkepreise sind gerade noch im Rahmen. Die Flasche Hausrotwein gibt´s z.B. für 22 Euro. Kleines Manko: Die Großzügigkeit der Hotelanlage ließe beim Dinner eine etwas großzügigere Bestuhlung zu. Man sitzt doch oft recht nah zu seinen Nachbarn.

Das Personal spricht durchweg englisch und wenn man Glück hat auch mal ein wenig deutsch (insbesondere der Chefkoch). Der Service ist in allen Bereichen hervorragend. Das Personal ist überall sehr aufmerksam. Jeder erfüllbare Wunsch wird umgehend befriedigt. Wir wollten z.B. (im Rahmen der gebuchten Kategorie) unser Zimmer wegen der Aussicht gegen eines in einer höheren Etage tauschen ... . Kein Problem!

Die Lage des Hotels ist besonders aber hier können nicht nur Bestnoten verteilt werden. Es liegt zwar in fußläufig erreichbarer Nachbarschaft zu sehenswerten historisch bedeutenden Ausgrabungsstätten. Die unmittelbare Umgebung ist aber (leider) eher ernüchternd trist bzw. unschön. Fluglärm ist trotz den nahen Flughafens kaum wahrnehmbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die kleine Badebucht mit seinem flach ins Meer abfallenden dunklen Sandstrand ist optisch zwar kein Highlight. Verglichen mit den angrenzenden Uferabschnitten ist sie aber quasi ein Kleinod für Fans des Strandurlaubs in der ansonsten sehr felsigen Küste der dortigen Umgebung. Ein Bad war Ende Juni / Anfang Juli bei einer Meerwassertemperatur von ca. 25°C noch recht erfrischend und die wie Himmelbetten konstruierten Strandliegen (für je 2 Personen) sind sehr originell. In ca. 100 Meter Abstand zum Ufer wurden halbkreisförmig große Felsbrocken im Meer platziert, die um ca. 1 Meter aus dem Wasser ragen und größere Wellen frühzeitig brechen. Sie sorgen so in Strandnähe für relativ ruhige See. Das in den Pools mit gefühlten 30°C für unseren Geschmack viel zu warme Wasser taugt dagegen nicht als Erfrischung, die bei Lufttemperaturen von über 30°C im Schatten schon hin und wieder notwendig ist. Der Service am Pool ist dafür umso besser! Stets wird man zu seinem gewünschten "Liegeplatz" begleitet, die Liegestühle werden gerichtet, die Handtücher werden akkurat aufgelegt und es werden Sonnenschirme herbeigeholt, aufgespannt und entsprechend des Sonnenstandes optimal ausgerichtet. Das hatten wir so noch nirgends erlebt! Bravo! Auch der Getränkeservice funktioniert auf Grund der im Übrigen in allen Bereichen hohen Personaldichte bestens. Was man sich bei den Pools noch wünschen würde ist ein etwas tieferer Bereich für Erwachsene, denn die maximale Wassertiefe im gesamten Poolbereich beträgt nur ca. 1,2 Meter und ist an vielen Stellen noch deutlich geringer. Sowohl an der in den Pool integrierten Poolbar als auch im Poolrestaurant sind die Preise recht gesalzen! Ein Mojito: 10 Euro! Eine (mittelgroße) Pizza: 17 Euro! Aber: man gönnt sich ja sonst nichts ...! Den Spa-Bereich (u.a. mit Innenpool und Fitness-Bereich) haben wir nicht genutzt. Von außen betrachtet machte er auf uns aber einen guten und professionellen Eindruck.