Hotel Enzian

Das Enzian ist ein großes, über die Jahre gewachsenes Hotel mit der Ambition, ein Luxushotel der Kategorie 4 Sterne Superior zu werden. Das Hotel ist aufgrund des Wachstums in verschiedene Gebäude aufgeteilt und demzufolge sehr verschachtelt. Der Komfort in den unterschiedlichen Gebäuden ist dementsprechend auch sehr unterschiedlich. Was wir als sehr unangenehm emfpanden war unser täglicher Gang im Bademantel vom Zimmer vorbei an der Rezeption durch die Bar in den Wellnessbereich. Auch ein Tribut an das Wachstum der vergangenen Jahre. Wohnt man im Appartmenthaus (auch hier finden sich wohl zwischenzeitlich zu Suiten umgebaute Appartments) bleibt einem dies erspart. Es war gelegentlich ein sonderbarer Anblick wenn Bogner- bzw. Spyderskijacken, designerverliebte Damen und Bademantel mit Badeschlappen sich an der Hotelbar begegneten. Auf Sauberkeit wird im Hotel großer Wert gelegt, die Zimmermädchen sind emsig und unauffällig. Bucht man die Gourmetpension dürften beim Essen auch bei verwöhnten Gästen kaum Wünscheh offen bleiben. Schön ist, dass bei der Suite ein Garagenplatz inkludiert ist. Über Silvster war das Hotel zu mind. 80 % mit deutschen Gästen belegt, durchweg ein sehr angenehmes Publikum. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmte in unserem Fall definitiv nicht. Für 500,-- Euro hatten wir ein Zimmer mit ca. 30 m2 Wohnfläche. Ein Nachbarhotel bietet eine Suite mit ca. 80 m2 Wohnfläche (2 Bädern, 2 separaten Schlafzimmern und modernster Ausstattung) für ca. 700 ,-- Euro an. Leider ist diese schon über Jahre ausgebucht. Wen wunderts. Unser Tip: Für Familien gehen nur zu Suiten umgebaute Appartments.

Wir hatten leider eine Hotelsuite im Haupthaus (500,--/Nacht für 2 Erwachsene und 2 Kinder) die gerade einmal ca. 30 m2 Größe aufwies. Das Bad hatte eine Größe von ca. 2,3 m2. Da hier noch eine Badewanne untergebracht werden wollte war es nicht möglich, das Bad zu zweit zu betreten. Die Suite befand sich im 2. OG und hatte dennoch nur normale Zimmerfenster im Gegensatz zu den auf der Internetseite des Hotels suggerierten bodentiefen Fenstern. Dementsprechend dunkel und bedrückend war die Suite. Offensichtlich der Umwelt zuliebe spart das Hotel an einer entsprechenden Beleuchtung im Zimmer, was den erdrückenden Eindruck zusätzlich verstärkte. Die Kinder schliefen. auf einer ca. 1,20 m breiten Ausziehcouch ohne ebener Schlaffläche.

Das Hotel hat 2 Restaurants (eins im Haupthaus, landestypischer Stil, und eins im neueren Trakt, modernes Ambiente). Hier hatten wir das Glück, im wesentlich freundlicheren, helleren und besser belüfteten neueren Trakt speisen zu dürfen. Die Küche ist sehr kreativ und abwechslungsreich. Sogar Biokost wird gereicht, die, dem Kommerz sei Dank, sogar durch die Hotelbesitzerin persönlich 1x wöchentlich im Eingangsbereich des Hotels angepriesen Das Silvesterbüffet war Spitze, bedingt allerdings, dass der Gast ein Fischliebhaber ist. Die Weinkarte ist relativ groß, besteht aber geschätzt zu 50 % aus dem "Veitschen Familienweingut" und hat leider keine Überraschungen parat. Die Preise bewegen sich hier bei üblichen 25-40 Euro pro Flasche.

Das Personal ist überwiegend sehr freundlich und sehr bemüht. Etwas undurchsichtig ist die Organisation beim Abendessen. Hier muss die Hierarchie offensichlich strikt eingehalten werden. So darf z.B. nicht jeder Wein nachschenken oder Getränekebestellungen aufnehmen, was zur Folge hat, dass wir gelegentlich vor leeren Gläsern saßen. Da wir im Urlaub waren hat uns dieses Chaos aber eher amüsiert und uns zu dem einen oder anderen Scherz mit den Kellner veranlasst. Birgit von der Rezeption (der erste Eindruck vom Hotel) hat uns leider sehr enttäuscht. Bei Buchung im September sicherte sie uns ein zur Suite umgebautes Appartment zu. Dies wurde leider nicht eingehalten, jedoch hatten wir am Anreisetag keine Chance mehr, uns auf diese Zusage zu berufen, da die Zimmer schon alle "vergeben" waren. Die Stammgäste haben hier logischerweise das "Recht des Älteren", jedoch wird es schwer, so neue Stammgäste zu gewinnen.

Das Hotel hat eine super Lage, was allerdings in Obertauern nicht schwer ist. So kann man auch hier direkt vor dem Skikeller in den Skizirkus einsteigen und Nachmittags die Skier erst wieder vor dem Skikeller abschnallen. Besser geht´s wirklich nicht. Bedauerlich ist lediglich, dass Schlaffrischluftfetichisten durch den Straßenverker durch Obertauern schon sehr früh geweckt werden. Auch hier hält sich keiner an die innerörtliche Geschwindigkeitsbegrenzung.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Der Wellnessbereich sollte die Enttäuschung über das Zimmer wett machen. Ein separates Gebäude beherbergt den gesamten Wellnessbereich. Im Erdgeschoß befindet sich ein für "Schwimmer" viel zu kleiner Pool. Für Kinder reichst, und die hatten diesen Bereich auch voll unter Kontrolle. Dies hatte zudem auch Auswirkung auf den Geräuschpegel. Im 1.OG befindet sich der Familiensaunabereich mit Finnischer Sauna, Lakonium und Dampfbad sowie diversen Duschen und Ruhemöglichkeiten. Im 2. OG befindet sich der Massage- und Kosmetiktreatmentbereich. Im 3. OG befindet sich die "Zirbensauna". Dieser Bereich ausschließlich Erwachsenen vorbehalten und bietet neben Sauna, Infrarot, Dampf, und Ruheraum auch einen Wasserbettensaal. Einen Kinderclub gibt es nicht, haben wir, resp. unsere Kinder aber auch nicht vermisst, da unsere Kinder sich glücklicherweise selbst animieren können. Billiardtisch und Kicker im Keller sind leider sehr mitgenommen und sollten wohl mal erneuert werden. Schlichtweg eine Katastrophe ist, dass sich die Fenster im Kinderspielzimmer vollständig öffnen lassen und somit Kinder hinausklettern könnten und ggf. ca. 5 m in die Tiefe stürzen könnten. Da keine Kinderbetreuung vor Ort ist, ist dies ein unhaltbarer Zustand.