- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Genau so hat ein Luxushotel in Osteuropa wohl ausgesehen, lange bevor der eiserne Vorhang fiel. Das Essu Mois bietet klassizistische Architektur, wie sie von autoritären Regimen immer schon verehrt wurde, gepaart mit einem historischen Gewölbekeller. Dieser scheint bedeutend Älter zu sein, als der aufgesetzte, sozialistische Neubau. Mittlerweile wurde das Hotel mit neuerer Technik versehen, so gibt es im Haupthaus W-Lan und ein zweites Gästehaus, welches vom Haupthaus ca. 100 m entfernt liegt ist quasi ein Neubau. Das Hotel ist nicht luxuriös aber auf jedenfall unvergesslich. Für einen kleinen Trip in die Welt des Sozialismus ist das Hotel sehr gut geeignet. Und irgendwie fühlt man sich auf seltsame Art und Weise wohl, in diesem Gemäuer.
Gegen die Zimmer kann man nur so viel sagen: Das Wasser, das aus dem Hahn läuft riecht nach faulen Eiern. Es handelt sich um geklärtes Sumpfwasser und da sind nun mal Faulgase enthalten. Schön ist das nicht. Aber irgendwie auch wieder egal. Denn wer braucht in dieser Gegen schon Wasser. Ansonsten sind die Zimmer hell und modern. Und jedes Zimmer hat einen brauchbaren Fernseher mit allen TV Sendern Estlands.
Das Essen ist nicht gerade zum jubeln. Auswahl gibts keine, es wird gegessen, was der Mann in der Küche eben gekocht hat. So erspart man sich das lästige Blättern in Speisekarten. Wenns nicht schmeckt (das Erdbeereis schmeckte z. b. nach Pfefferminz) dann muß man eben aufs Brot zurück greifen. Auch hier empfehle ich, alles mit Bier oder Wodka runterzuspülen. Dann wird man zwar nicht satt aber fröhlich.
Der Service im Essu Mois ist ebenfalls sozialistisch: Man wird bedient, aber alles andere als hofiert. Die bediensteten tun Ihre Pflicht und kein Gram mehr. Dafür tragen Sie die vmtl Traditionelle Landesklediung (zumindest der Bursche im Restaurant) - und der Vodka für die Gäste fliesst in Strömen. Freundlich aber faul.
Rund um das Hotel existiert freundlich formuliert nichts. Das Hotel liegt in einem großen Park, der wiederrum von viel Wald umgeben ist. 15 min mit dem Auto entfernt befindet sich die Stadt Kunda, die immerhin über ein eigenes Zementwerk verfügt. Zum Flughafen von Talinn sind es etwa 100 km, zum Meer ca. 15.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Unter dem Hotel befindet sich eine erstaunliche Saunalandschaft. Eine riesige Sauna, ein Ruhebereich der an schmuddelige Schulmädchenfilme aus den 70ern erinnert und ganz wichtig: Ein gut gefüllter Kühlschrank, erneut angereichert mit Wodka und Bier. Dazu ein Pool der den Charme eines Reaktorabklingbeckens ausstrahlt. Dennoch wirkt alles irgendwie sehr gemütlich. Auch die Bowlingbahn im Nachbargebäude versprüht einen ganz eigenen Charme. Zum Minigolfen sind wir leider nicht gekommen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2008 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jens |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 36 |