Hotel Euro Lodge Clapham

Die Euro Lodge und das Euro Hotel liegen wenige Meter getrennt voneinander, sehen von außen fast gleich aus und auch sonst schien es kaum Unterschiede zu geben. Allerdings wurde uns gesagt, dass das Frühstück, wenn wir es denn bestellt hätten, nur im Hotel serviert wurde. Insgesamt sind die Häuser recht typische Londoner Häuser, die mir an sich ganz gut gefallen. Der typisch britische Stil kann natürlich etwas beengt wirken und auch hier war alles recht klein und verwinkelt, die Treppen sehr abenteuerlich. Trotzdem waren wir zunächst sehr positiv überrascht. Die Ernüchterung kam dann eher bröckchenweise mit jeder negativen Neuentdeckung. Aufgefallen ist uns gleich der mangelnde Aufzug. Dank schiefer und knarzender Treppen ist das mit Koffern ein echtes Hindernis und für Gehbehinderte unmöglich zu meistern. Immerhin wirkte alles sehr gepflegt und in ordentlichem Zustand, auch wenn am zweiten Tag unseres Aufenthaltes die Handwerker anrückten und im Erdgeschoss Chaos verbreiteten. Laut Info der Rezeption ist das WiFi in der Lobby gratis. Wir hatten jedoch auch auf dem Zimmer guten Empfang und niemand sprach uns an, dass das nicht gewünscht sei. Aufgrund der winzigen Lobby wäre es auch arg beengt geworden, wenn alle Gäste sich mit ihren Geräten dort versammelt hätten.

Londoner Hotelzimmer sind meistens nicht besonders groß und viel erwarte ich hier auch nicht, aber unser Zimmer war selbst für niedrige Erwartungen winzig. Es hatte ein Doppelbett (bestellt waren zwei Einzelbetten), das aber ganz an die Wand gerückt war, um zumindest einen Durchgang zum Bad zu gewährleisten. Unser Zimmer befand sich im 3. Stock und der Aufstieg gestaltete sich echt mühsam. Die Einrichtung war einigermaßen geschmackvoll und alles war sehr sauber, dafür aber arg in die Jahre gekommen. Die Garderobe war defekt und hatte sowieso nur einen Aufhänger. Außerdem hing sie fast direkt über dem Bett. Der versprochene Fön war einfach mal gar nicht vorhanden. Die Heizung ging nicht an und war scheinbar auch gar nicht angeschlossen. Im Zimmer und im Bad gab es Risse in der Wand und die Farbe war stellenweise abgeplatzt. Das Bad war ebenfalls arg klein, aber immerhin war die Dusche großzügig gestaltet und sauber. Das Schlimmste war, wie bereits erwähnt, der Feueralarm! Mitten in der Nacht ging er los, mal um vier, mal früh morgens um sieben. Eine der Entschuldigungen war, dass irgendein böser anderer Gast die Badezimmertür beim Duschen offen ließ. Das kann ich so aber nicht gelten lassen. Erstens sind die Gäste ja nicht Schuld an solchen baulichen Mängeln und dann gab es auch nirgendwo Hinweisschilder. Für unseren Rückflug mussten wir um zwei aus den Federn und hatten das auch der Rezeption angekündigt. Dennoch ging abends wieder der Alarm los!

Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich, die Kompetenz ließ aber zu Wünschen übrig. Gleich bei unserer Ankunft fanden wir es ziemlich frech, für die Kofferaufbewahrung ganze zwei Pfund pro Gepäckstück zu verlangen. Zumal überall Schilder hingen, dass man sich für die Bauarbeiten entschuldige. Gerade zu der Zeit könnte man den Gästen auch etwas entgegenen kommen und auf solche Gebühren verzichten bzw. sie nicht in ganz so unverschämter Höhe zu verlangen. Zumal man bei der Abholung auch nur einen Schlüssel in die Hand gedrückt bekam und theoretisch alle möglichen Gepäckstücke hätte mitgehen lassen können. Für den hohen Preis bekam man also auch noch nicht einmal völlige Sicherheit. Außerdem ging ständig mitten in der Nacht der Feueralarm los. Und je nachdem bei wem und wann man sich beschwerte, bekam man immer eine andere Entschuldigung. Scheinbar schien niemand so recht zu wissen, was Sache war und es fühlte sich auch niemand verantwortlich.

Clapham ist eher ein Wohnviertel, in Laufnähe (ca. 1-2 Minuten zu Fuß) erreicht man aber bereits Bars, Restaurants und Geschäfte rund um die Clapham South Station herum. In der anderen Richtung, bei Clapham Common, finden sich sogar diverse Kaffee- und Fast Food-Ketten. Aber ACHTUNG! Auf allen Seiten mit Infos zum Hotel habe ich bisher die Information gesehen, dass das Hotel genau zwischen beiden Stationen liege und es egal sei, an welcher man aussteigt. Dem ist definitiv nicht so. Zu Clapham South läuft es sich ca. 2 Minuten, zu Clapham Common etwa 10. Kein riesiger Unterschied, bei einer Abreise mitten in der Nacht, wie wir sie hatten, freut man sich aber über jede Minute weniger in der Kälte. An beiden Stationen erreicht man die Northern Line, mit der man innerhalb weniger Minuten in der Innenstadt ist. Nachts halten dort auch die Night Express-Busse. Die Verkehrsanbindung ist also sehr gut. Auch sonst ist Clapham recht schön. Gleich gegenüber vom Hotel findet man Clapham Common, eine große Grünfläche und in der Nachbarschaft findet sich jede Menge sehr schöne Wohnhäuser.

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