Hotel Gorgonia Beach Resort

Ist man erst einmal angekommen, legt sich die Aufregung schnell. Immerhin hatten wir seit dem letzten Hotel schon die Stadt Marsa Alam und zwei Straßenkontrollen passiert und es gab nichts als Wüste. Die Aufnahme an der Rezeption war sehr freundlich, alles wurde professionell abgewickelt. Die Hotelanlage ist großzügig angelegt, es gab überall reichlich Platz. Gedränge am Strand und am Pool und Belegungen durch ausgelegte Handtücher: Fehlanzeige!!! Neben etwas lauten Italienern, die sich auch gerne mal über zwei Tische unterhalten, besteht der Gästemix überwiegend aus deutschsprachigen Urlaubern. Angeblich soll sich das Hotel im Angebot russischsprachiger Reisebüros nicht befinden, was hoffentlich auch so bleibt. Jedenfalls haben wir die Kameraden von dort nicht vermisst. Die Zimmer sind großzügig, die Einrichtung hat wohl schon einen Einsatz in einem anderen Hotel hinter sich. Aber wer bleibt hier schon außer zum Schlafen für längere Zeit im Zimmer. Verschlafen ist bei den fast immer wehenden Nordwinden nicht möglich. Gegen 8.30 Uhr setzte ein leises Pfeifen an, was sich mit Zunahme des Windes bis 9.30 Uhr zum Heulen entwickelte und auf eine Undichtigkeit in der Terrassentür zurückzuführen war. Für die Urlauber wurde extra noch eine Stunde auf die Kairozeit aufgeschlagen, damit man bis 18.00 Uhr Sonnenschein hat. Ist nicht unangenehm, wir fanden es gut, da wir im Urlaub gerne etwas länger schlafen. Wir werden die Region in Zukunft sicher häufiger Besuchen. Ob unbedingt dieses Hotel, ist noch nicht sicher. Es gibt außer der langen Anreise nichts auszusetzen, aber auch nichts, was es nur hier gibt. Definitiv werden wir auch nicht so früh im Jahr wieder herkommen, der Wind war überwiegend stark und das Wasser teilweise sehr kalt. Ein älterer Gast berichtete von seinem Aufenthalt im September mit 35 Grad Wassertemperatur und 42 Grad Luft. Die beste Zeit soll von Oktober bis November sein.

Im Bad gibt es beim Duschen eine ziemliche Überschwemmung, weil der Eingang sehr weit offen ist. Gegen 18.30 Uhr ist warmes Wasser nur lauwarm, weil der Bedarf wahrscheinlich auf Maximum geht.

Neben dem Hauptrestaurant gibt es eine Pizzeria und ein Fischrestaurant, in dem man je nach Aufenthaltsdauer mindestens einmal A.I. essen darf. Eine Reservierung am Tag vorher ist allerdings notwendig. Wir haben uns auf das Angebot im Hauptrestaurant beschränkt, weil es ausreichend und abwechslungsreich genug war. Auf Vorrat bunkern ist nicht notwendig, wenn etwas zur Neige geht, wird sofort nachgelegt. Man muss auch nicht lange in der Schlange auf irgendetwas warten. Die Pizzeria haben wir aus zwei Gründen gemieden. Erstens haben wir es Abends gerne etwas ruhiger beim Essen und das grelle Licht in der Pizzeria und die kahlen Wände haben etwas von einer Buswartehalle und uns deshalb nicht angesprochen. Fische schauen wir uns in Ägypten lieber im Roten Meer und nicht auf dem Teller an, deshalb waren wir auch nicht im Fischrestaurant.

Das Servicepersonal in diesem Hotel verhält sich sehr zurückhaltend. Kein Zimmerboy, der 5 Minuten nach der Ankunft an der Tür klopft um sich und die Geschichte seiner Familie bis zum Erhalt des ersten Trinkgeldes vorzustellen, kein Kellner, der sofort den einzigen für uns geeigneten Tisch auswählt und seine nie endende Gastfreundschaft durch ein tägliches Trinkgeld auffrischen lässt. Der Nachteil, es kann schon vorkommen, dass man mit einem Getränk zum Abendessen auskommen muss. Das Personal spricht überwiegend gut Englisch, viele mischen das auch mit ein paar Wörtern Deutsch.

Die Reise vom Flughafen bis zu unserem Hotel dauerte 2,5 Stunden. Dabei haben wir nur bei zwei Hotels auf dem Weg Halt gemacht. Der Reiseleiter am Flughafen hat so etwas angedeutet, durch sein Gefasel mit der zusätzlichen Stunde Zeitunterschied im Hotel zur Kairozeit, blieb das aber ziemlich unklar. Das es schneller geht, durften wir auf der Rückfahrt erfahren, denn ohne Umwege dauerte die Fahrt nur etwas länger als eine Stunde. Also bei der Anreise lieber etwas zum Trinken einpacken und noch mal vorher auf Toilette. Ist man erst mal angekommen, ist man sich sicher, dass man nach Norden ungefähr 40 Kilometer von der nächsten menschlichen Ansiedlung (medizinischen Versorgung) entfernt ist. Um das Hotel herum ist nur Wüste. Das bietet den Vorteil, dass man wirklich lange Spaziergänge am Strand machen kann. Der Strand selbst ist landestypisch, das Hausriff ist absolute Sahne. Allerdings ist der Weg ins Wasser etwas mühsam. Im Wasser selbst findet man die komplette Flora und Fauna des Roten Meeres. Lediglich Haie und Muränen haben wir nicht gesehen. Gewürzt wird jedes Schnorcheln, wenn man den zahlreich vorhandenen Sohaldoktorfischen zu nahe kommt, die dann gerne Scheinangriffe durchführen. Durch die abgelegene Lage sind die Einkaufsmöglichkeiten sehr übersichtlich, die Verkäufer im kleinen integrierten Basar für ägyptische Verhältnisse aber sehr zurückhaltend. Im Basar gibt es von der Wasserpfeife bis zum Tuch alles. Ausflugsmöglichkeiten sind wegen der Lage sehr eingeschränkt. Selbst nach Marsa Alam braucht man nicht zu fahren, das ist eine Wohnstadt für die Hotelangestellten. Wir haben einen Ausflug mit Übernachtung auf einem Boot unternommen. Wenn man von der 1000-igen Sicherheit Delphine am Delphin Reef zu sehen absieht, die der Reiseleiter mit Geldzurückgarantie verkauft, lohnt sich der Ausflug. Wir haben schöne Korallengärten und viele Fische gesehen, aber von den Delphinen nur drei Rückenflossen und längere Zeit die Rückenflosse eines Haies. Die Übernachtung an Bord war ruhig, bei der hygienischen Ausstattung des Bootes muss man zu großen Kompromissen bereit sein. Aber einen Tag ohne Dusche überlebt jeder!!!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Für viel Geld kann man sich einen Zugang zum W-Lan kaufen. Ein Tag kostet 14,95 Euro und die Verbindung speziell bei Skype bricht schnell mal zusammen. Aber zum Versenden einiger Urlaubsmails mit Bildern reicht es aus, ist aber wie gesagt sehr teuer.