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Anke (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Mai 2010 • 1 Woche • Strand
Leistung Keine 5 Sterne - Nichts für Taucher
3,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Um es vorweg zu nehmen: Unseres Erachtens gibt es - außer den vielen Liegen am Strand - keinen Grund, die Anreise für dieses Hotel in Kauf zu nehmen. Bereits hinreichend beschrieben ist, dass es sich um eine sehr weitläufige Anlage handelt. Es gibt kaum Büsche oder Sträucher, sodass die Anlage insgesamt recht kahl wirkt. Die Architektur ist sicher Geschmackssache. Obwohl wir ausgesprochene Freunde moderner Einrichtung sind, fanden wir die Anlage recht geschmack- /lieblos gestaltet. Die Lobby hat sehr hohe Decken und ist in einem nüchternen Weiss gehalten. Ebenso der Speisesaal. Dadurch entsteht ein insgesamt ungemütliches Ambiente. Wer mal ein wenig auf die Details achtet, findet die Lieblosigkeit auch dort fortgeführt (schiefe Bilder, Ecken und Kanten zum Kopfanstoßen etc.). Aber das will ich hier gar nicht negativ einfließen lassen. Bei uns hat die Anlage insgesamt den Eindruck erweckt, dass man möglichst groß "klotzen" wollte, aber dann nicht viel dahinter ist. So ist die Pool- wie auch die Strandbar zwar riesengroß, aber mit Tassen, Gläsern und Getränken "belegt" ist ein ganz kleiner Teil, sodass die Theken irgendwie "unbewohnt" aussehen. Bzgl. des All-inclusive-Angebotes ist bei uns der Eindruck entstanden, dass man die Gäste gern mit AI locken, dann aber kein AI anbieten möchte. So sind auf der Getränkekarte alle möglichen Dinge ausgenommen. Es gibt Wasser, Cola und einheimisches Bier sowie lokale alkoholische Getränke gratis. Cocktails (Caipi etc.) kosten - bis auf zwei Modelle - aber. Ein Thema für sich ist der Kaffee. Ehrlich gesagt ist es schon unverschämt, in einem 5 Sterne Haus den wahrscheinlich 2.000 Euro teuren Espressoautomaten dazu zu nutzen, das Wasser für das lösliche Kaffeepulver heiß zu machen. Wahrscheinlich hat der Betreiber Angst, dass die Gäste sonst zu viel Cappuccino trinken, sodass besser nur der lösliche Mist angeboten wird. Das die italienischen Gäst sich sowas bieten lassen, hat uns wirklich überrascht. Zu diesem Konzept passt auch, dass es für ein 300 Zimmer-Haus am Abend zwei Terrassen gibt, auf welchen man was Trinken kann. Hiervon ist die weniger direkt beleuchtete mit ganzen 8! Tischen (mit jeweils 4 Stühlen) ausgestattet. Jeden Abend haben Gäste versucht, die ansonsten leere Terrasse mit Tischen aus dem Innenlokal auzustocken, was dazu führte, dass der arme Teufel, welcher für die Bedienung zuständig war, diskutieren und sich von den Gästen anmeckern lassen musste, um die Tische letztlich wieder reinzuschleppen. Wer ein besseres Hotel sucht, ist im Iberotel Lamaya unmittelbar in der Nähe des Flughafens Marsa Alam gut aufgehoben. Dort waren wir bereits zweimal und das Hotel ist - u.E. - um Klassen besser, auch wenn die Bewertungen hier nicht den Eindruck vermitteln. (Können wir beim besten Willen nicht nachvollziehen.) Wer tauchen möchte und ein günstiges Hotel sucht, ist im Flamenco Beach in El Quesier besser aufgehoben als hier. Die Tauchbasis dort ist deutsch (Diving.de) und hat tolle Landtauchgänge zu wirklich schönen Riffen. Übrigens auch die Coraya-Divers im Lamaya, deren Auswahl an Tauchplätzen ebenfalls vielfältig ist, bieten ein sehr gutes Tauchprogramm an.


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer sind groß und geräumig. Insbesondere die Bäder sind sehr groß. Hier gibt´s keine Kritik. Der Kühlschrank im Zimmer verdient allerdings seinen Namen nicht.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Das Speiseangebot beschränkt sich ausschließlich auf die Coral-Bar (mensaartiger Speisesaal). Die Gastronomie ist aus unserer Sicht die große Schwäche dieses Hotels. Wir hatten dieses Hotel aufgrund der guten Weiterempfehlungsrate gebucht und nachdem wir eben noch einmal die vielen guten Beurteilungen der anderen Gäste gelesen hatten, haben wir uns ernsthaft gefragt, ob wir im gleichen Hotel waren. Jeder, der voll des Lobes über die Küche schreibt, möge sich bitte verinnerlichen, dass es sich um ein 5!-Sterne-Haus handelt. 5-Sterne = Luxusklasse = das Beste, was das jeweilige Land zu bieten hat. Und hier kann ich wirklich nur den Kopf schütteln. Selbst wenn man die Speisenauswahl als umfangreich ansieht, auch darüber könnte man geteilter Auffassung sein, ist das Essen durchgehend lauwarm. Ok, auch wenn einen das nicht stört, ist es in der Regel verkocht. Der Fisch ist entweder total fettig, die Pommes und sonstigen Kartoffeln waren kalt und matschig usw. Alles in allem gab es einmal pro Tag (Mittag- und Abendessen zusammen) mal eine Speise, die wirklich lecker war. Auch das Brot schmeckt sehr gut. Die viel gepriesene Salattheke beschränkt sich auf geschnittenes Gemüse (grüner Salat, rote Beete, Rotkohl, Tomaten, Gurken und das eine oder andere Kraut) sowie drei jeden Tag gleiche Dressings sowie etwa 3 - 4 weitere gemischte Salate. Die Desserttheke besteht ebenfalls häufig aus dem gleichen Dessert (so eine Art Puddingkuchen) in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Wenn man den Puddingkuchen nicht mag, dann wird es mit den "leckeren Desserts" auch schon eng. Besonderheiten wie Scampi oder Erdbeeren lagen ausschließlich als Deko auf den Salaten und wurden von den ersten Gästen direkt "abgefischt". Sowas wurde natürlich nicht aufgefüllt und es empfiehlt sich daher immer, zu den Ersten zu gehören. Überhaupt war mein Eindruck, dass die eine oder andere Sache nicht aufgefüllt wurde. Kam man gegen Ende der jeweiligen Zeit, war ein Teil der Theken nicht mehr "belegt". Nicht nur die Speisen sind lauwarm, sondern auch die Getränke. Bier, Cola und Wasser gibt es ebenfalls nur lauwarm, weil die Kühlschränke nicht ausreichend kühlen. Nochmal: Wenn wir uns darüber beschweren, dass die Qualität nicht stimmt, geht es nicht darum, dass wir zu pingelig sind, sondern dass das Hotel sich selbst! 5-Sterne gibt. Und da gibt es auch nur bedingt einen "Afrika-Bonus". In der Luxusklasse erwarte ich mehr als lauwarmen Standard. Das wären nämlich 3 Sterne und dafür wäre das Hotel auch OK. Und wer jetzt mit dem Preis kommt: Dann soll das Hotel mehr Geld nehmen und wirklichen 5 Sterne Standard bieten oder sich eingestehen, dass man nur in der 3 Sterne Kategorie anbietet. Jedenfalls sehen wir das so.


    Service
  • Gut
  • Das Personal spricht zwar kein deutsch, allerdings haben wir unser Essen, Getränke und sonstige Anliegen gut auf englisch klären können. Italienisch wird fließend gesprochen, aber - sofern man hier keine größere Konversation mit dem Personal plant - wird man mit englisch sicherlich ausreichend zurechtkommen. Wir fanden das Personal - auch ohne vorherige Trinkgeldgabe - freundlich und hilfsbereit. Die Bedienung im Restaurant wie auch an den Bars erfolgte umgehend. Im Gegensatz zu anderen bisher Beurteilenden war unser Zimmer gut gereinigt, wobei der Room-Service schon mal das eine oder andere vergessen hat (mal das Wasser in der Minibar, mal das Shampoo), nach einem kurzem Anruf an der Rezeption wurden die Dinge allerdings umgehend nachgeliefert. Insofern würden wir den Service nicht negativ beurteilen.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Die Lage des Hotels ist weitgehend bereits beschrieben. Die Entfernung vom Flughafen Marsa Alam beträgt etwas mehr als 100 km in südlicher Richtung und damit gut 1,5 Stunden Busfahrt vom Flughafen entfernt. Die negative Bewertung der Lage erfolgt nur deshalb, weil sich u.E. die weite Anreise für dieses Hotel nicht lohnt. Für eine Top-Hotel würden wir die weite Anfahrt nicht als negativ ansehen.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Wir waren zum Tauchen dort. Die Tauchbasis TGI ist ein Drama. Obwohl das Personal nett und hilfsbereit ist, ist die Organisation chaotisch. Wir hatten unsere eigene Ausrüstung dabei, sodass ich über die dortige nichts schreiben kann. Positiv: Das Hausriff ist für ein Hausriff wirklich schön. Man könnte schon mehrere TG dort vornehmen, ohne dass es langweilig wird. Wir haben einen Riffhai und einige Schildkröten (und das übliche Programm: Clown, Feuer etc.) gesehen. Es gibt viele recht flache Korallenstöcke, die man schön erkunden kann. Negativ: Das Hausriff kann nur bei high tide betaucht werden. Das kann dazu führen, dass man am Tag mal auch nur einen TG nachmittags um 15 Uhr machen kann (Sonne = hinter dem Riff = schlechte Sicht). Bei low tide darf nicht getaucht werden. (Diskussion sinnlos, aber abgesehen davon kommt man auch wirklich bei dem niedrigen Wasser nicht über die Riffkante ohne sich alles aufzuscheuern bzw. das Riff zu zertreten.) Es geht also wirklich nicht. Alternativ gibt es pro Tag genau einen Ausflug, bei dem jeweils zwei TG vorgenommen werden. Wohin der Ausflug geht und was es dort zu sehen gibt, kann man nur erfragen, aber nirgends nachlesen. Abgesehen davon, wenn einem genau dieses Ziel nicht gefällt, gibt es alternativ eben gar keinen TG an diesem Tag. Wären die Ausflüge dann Top, wäre das Verfahren in Ordnung, weil die zwei direkt hintereinander durchgeführten TG den Vorteil haben, dass man seinen Kram nur einmal putzen muss und den Nachmittag relaxed am Strand verbringt. Aber!: Die Ausflugsziele sind z.T. unterirdisch. Für 60 Euro-TG in Marsa Alam vom Ufer aus erwarte ich Rifftauchgänge vom Feinsten. TGI taucht aber wohl nur in Sandbuchten, die vor 30 Jahren als Bootsankerplätze dienten und die Riffe von den Ankern vollkommen zerstört sind. Und dafür kann ich auch nach Hurghada und muss nicht 1,5 Stunden mit dem Bus in Richtung Süden fahren. Das war mehr als enttäuschend. Bzgl. der Preise für die TG sollte man hier auch beachten, dass TGI überhaupt keine Infrastruktur vorhält (keine Boote, einen Bus, einen Transporter). Fern gibt es keinerlei Sitzgelegenheiten an der Tauchbasis um sich nach den Tauchgängen mal mit den anderen Tauchern zu unterhalten. Schade. TGI mit uns also nie wieder! Ach ja: No-Go: Equipment für viele hundert Euro nachts unverschlossen vor der Tür der Basis hängen zu lassen. Das geht gar nicht! Als wir das mitbekommen haben, haben wir unsere Sachen nachts ins Zimmer getragen. Vielleicht noch was zum Schmunzeln: Den Animateur mit dem auf dem Kopf tätowierten amerikanischen Sturmgewehr haben wir auch gesehen und uns gefragt, welche Aussage er mit seinem Tattoo treffen will. (Bei mir hätte der entweder kein solches Tattoo oder wahlweise keine Arbeit in meinem Hotel.)


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Mai 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Anke
    Alter:36-40
    Bewertungen:14