Hotel Gorgonia Beach Resort

Das Hotel Gorgonia ist sicher nicht für jeden Urlauber das Optimale, wer aber Mitten im Nichts ohne großes Entertainment und Tamtam einfach die Sonne, das Meer und ein gutes Hotel genießen will, ist hier richtig. Die Gäste sind im Durchschnitt eher älter, ganz wenige Familien und junge Leute. Im Hinblick auf einige vorhergehende Bewertungen sollte man nicht vergessen, dass Ägypten ein Dritte-Welt-Land mit großen innen- und außenpolitischen Problemen ist, das darum kämpft einen Weg in eine bessere Zukunft zu finden. Auch oder besonders deshalb, ist der Gorgonia-Standard für ägyptische Verhältnisse als sehr hoch anzusehen.

Die Zimmer sind sehr großzügig gestaltet und haben entweder schöne Balkone mit Tischchen und zwei Stühlen oder eine Terrasse, die zusätzlich teilweise noch mit Liegen bestückt sind. Die sehr weitläufige, zweistöckige Anlage ist wunderschön mit großen Grünflächen und vielen Pflanzen gestaltet, die auch ständig gepflegt werden. Man muss gut zu Fuß sein durch die langen Wege zwischen Strand, Zimmer, Speisesaal und Showbühne. Mir persönlich hat es große Probleme bereitet und ich musste einige Male das Golf-car zur Beförderung nutzen. Das Badezimmer ist auch sehr großzügig, mit begehbarer Dusche, Bidet, Toilette und meist einem Waschtisch über Eck. Die Reinigung durch den Zimmerboy war ok. Nicht mehr und nicht weniger. Wobei wir nicht die Typen sind, die sich auf die Suche nach runden Ecken oder Staubfusseln machen. Die anfänglich durch den Kofferboy reklamierte, kaputte Deckenlampe im Eingangsbereich des Zimmers wurde nicht repariert. Wir hakten hier aber auch nicht nach, weil es uns nach kurzer Zeit nicht mehr störte. Der Empfang deutscher Sender im Fernseher ist tatsächlich schlecht, was wir aber eigentlich nur ausprobierten, denn im Urlaub brauchen wir keinen Fernseher, Wir waren eh nur zum Schlafen und Duschen auf dem Zimmer. Die Betten sind sehr hoch, mit etwas Schwung kommen aber auch kleinere Leute durchaus rein :-) Obenauf ein Topper, der sich leider immer übelst während der Nacht verschob. Da ich immer auf einer Reiseschlafmatte liege, kann ich schwer Angaben über die Matratzenqualität machen, nur dass sie eher hart waren. Die Zimmerausstattung empfanden wir als völlig ausreichend. Wir hatten eine kleine Couch, die Kleiderschränke, Kofferablage, Kühlschrank, langer Schminktisch mit Schrankunterbau, der auch als normaler Tisch fungieren kann, sowie drei Polsterstühle im Zimmer. Einzig die Gesamtbeleuchtung könnte etwas heller sein, lesen im Bett ist auch durch die wenig lichtspendende Nachttischlampe nicht so einfach. Grundsätzlich war das Zimmer aber wirklich sehr schön und völlig in Ordnung. Vor allem auch die Lage, da wir um ein ruhiges Zimmer gebeten hatten. Hier fiel uns die sehr überlegte Anordnung der einzelnen Häuserblocks auf, die im linken Bereich in drei Reihen hintereinander und im rechten Bereich in zwei Reihen hintereinander immer auch Außenbereiche bilden, die durch die vorderen Reihen völlig vom Allgemeingeschehen abgeschottet werden. Die Klimaanlage war funktionstüchtig, im März eigentlich aber noch nicht nötig. Vereinzelte Klimaanlagen von Nachbarn waren in unserem Zimmer gut zu hören.

Fangen wir mit dem Frühstück an. Die Möglichkeit sich frische Eier nach Wunsch zubereiten zu lassen, wurde sehr gut angenommen. Die Wurstvielfalt hält sich sehr in Grenzen, was aufgrund der Region und Religion nicht anders zu erwarten ist. Die Brot- und Gebäckauswahl hingegen ist sehr reichhaltig und auch sehr gut. Das Mittagessen haben wir immer als Snack am Stand eingenommen. Es ist zwar etwas mehr als ein Snack aber kein richtiges Büfett. Es gibt täglich ein, zwei Sorten Salat, eine Sorte Obst und als Hauptgang eigentlich immer Pommes, ein Nudelgericht, heiße kleine Würstchen (mal orientalisch, mal einfach nur Rinderwürstchen) und dann noch ein Fleisch oder Fischgericht. Aufgrund des Windes ist alles meist schon kalt bis man wieder am Tisch ist, aber das stört auch nicht wirklich in der Wärme dort. Wer ausgiebig schlemmen will, muss einfach nur zum Restaurant hoch gehen. Die vielen Vögel die durchaus auch über dem Essen fliegen, werden weitestgehend durch Abdeckungen fern gehalten. Das Abendessen war eigentlich immer sehr sehr lecker. Meist mindestens ein Fleischgericht und ein Fischgericht, drum herum viele wohlschmeckende vegetarische Gerichte und natürlich - der Chefkoch sei gegrüßt - die Nudelecke mit jeweils drei Nudelgerichten und der Möglichkeit sich seine Nudeln speziell und persönlich in ganz kurzer Zeit zubereiten zu lassen. Klasse! Es gab Themenabende mit orientalischen Optionen und viele Gerichte die einfach mal probiert werden müssen, weil sie wirklich toll sind. An Salaten und Gemüse mangelte es nie, im Gegenteil. Und die Desserts bzw. unzähligen Kuchen waren ganz entsetzlich lecker. Aus Erfahrungen mit anderen Hotels in Ägypten aß ich anfangs kein Obst, kein rohes Gemüse oder Salat, keine Eiswürfel ... am Schluss aß ich alles und nichts hat die berühmt-berüchtigte Rache der Pharaonen heraufbeschworen. Mir ist auch von Mitreisenden nichts zu Ohren gekommen. Eine Impression bei unserem letzten Abendessen: ein älteres Pärchen, wohl neu angereiste Gäste, lief mit leeren Tellern an dem so reichhaltigen und hervorragendem Angebot an Speisen vorbei. Die Dame meinte dann zu ihrem Mann: "lauter so komisches Zeug" ... deshalb sei nochmals daran erinnert, wer Urlaub in Ägypten bucht, könnte auch dort landen und muss damit rechnen, dass es kein deutsches Büfett gibt. Die Schnitzel gibt's daheim :-) Aber das was das Gorgonia Hauptrestaurant bietet, entspricht gutem internationalem Standard - manchmal mit einem Hauch von Orient! Mehrere Bars versorgen die Gäste bis 24 Uhr mit Kalt- und Warmgetränken aller Art. Einheimische Spirituosen sind im all-inklusiv-Angebot enthalten, sind geschmacklich teils etwas ungewohnt aber durchaus genießbar. Internationale Spirituosen sind gegen Bezahlung auch erhältlich. Das La Vela a-la-carte-Restaurant kann man wie auch die Pizzeria einmal pro Woche buchen, das Essen ist dort auch sehr wohlschmeckend. Wir fanden es nur schade, da das Hauptrestaurant ja eh etwas italienisch angehaucht ist, noch zwei weitere italienische Lokalitäten als a la carte-Restaurants vorhanden sind. Hier wäre etwas Abwechslung in Form von einem Steakrestaurant, asiatisch, afrikanisch oder oder oder ... eine schöne Sache. Der Wein der hier gereicht wird und bezahlt werden muss (ein nicht sehr voll eingeschränktes Glas 2 EUR) hat definitiv eine ganz andere Qualität als der all-inklusiv-Wein, deshalb ist der zusätzliche Preis gut zu verkraften ... oder einfach ein anderes Getränk zu bestellen.

Der Service in der gesamten Anlage war überaus gut. Es gab viel Personal, das teilweise auch wirklich sehr viele Stunden pro Tag arbeitete. Auch nach einem langem Arbeitstag am späten Abend in den Bars war das Servicepersonal noch überaus flott unterwegs, bediente freundlich und zügig und war noch zu Scherzen aufgelegt. Einzig und allein die Freundlichkeit und der Service der Mitarbeiter am Empfang könnte durchaus verbessert werden, vielleicht waren wir aber auch nur zwei Mal zur falschen Zeit am falschen Platz. Über den Service und die Qualität in der Massage-Abteilung kann ich nur berichten, dass mir der Preis von 300,00 EUR für 5 Massagen zu hoch war und ich deshalb keine Behandlung buchte. Bei den Anwendungen im Beauty-Bereich ist das Augenbrauen zupfen (mit der Fadentechnik) zu empfehlen. Die Nachdrücklichkeit und Beharrlichkeit der Drückerkolonnen für die Beauty-Anwendungen ist schon ziemlich heftig und für deutsche Gemüter einfach grenzwertig. Beschäftigte im ägyptischen Tourismusbereich leben teils ausschließlich vom Trinkgeld. Auch wenn ich mir das vom Gorgonia nicht vorstellen kann, freut sich jeder über einen Euro für eine gut erbrachte Leistung und sie sind auch dankbar wenn sie ihr Münzgeld in Scheine wechseln können. Oft habe ich mir gedacht, was mögen sich die Angestellten über uns Gäste denken, die wir hier mehrmals täglich an üppigen Büffets schlemmen, uns von vorne bis hinten mit allem bedienen lassen und sie selbst daheim haben Probleme ihre Familien zu ernähren.

Die Lage ist einsam und abseits der weit im Norden liegenden touristischen Ströme in Ägypten. Der lange Transfer von 2 Stunden in leider teils schmuddeligen Bussen muss halt in Kauf genommen werden. Vorher für Getränke sorgen, es gibt keine im Bus zu kaufen - aber auch keine Toiletten :-) Die Reiseleitung tut ihr Bestes die Zeit erträglich zu machen, zudem hatten wir Glück und mussten bei der Anreise nicht sehr lange auf die Abfahrt des Busses warten. Aufgrund der abgeschiedenen Lage des Hotels ist das Ausflugsangebot reduziert. Assuan Staudamm bietet sich an. Luxor ist ein Kraftakt und Cairo ohne Flug in einem Tag nicht zu schaffen, wobei sogar hier erst bis Hurghada mit dem Bus gefahren werden muss (4-5 Std. einfach), Abfahrt morgens zwischen 1 und 2 Uhr. Quad-tour, Kamelmarkt etc. ist ok. Der Vorteil ist, dass es keine aufdringlichen Verkäufer gibt, die ständig ihre Fahrten anbieten wollen. Nachteil: man kann nur beim Reiseveranstalter buchen und hat keinen Preisvergleich.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Eine sehr großflächige Poolanlage, Fitnessraum, Tischtennisplatte, Boulefeld, Tenniscourt, Beachvolleyballfeld ist vorhanden. Wir haben nichts davon genutzt. Das Schnorcheln im Innen- und Außenriff hat uns mehr gereizt. Die Korallen sind leider auch nicht mehr in so gutem Zustand bzw. viele sind tot, im Innenriff noch weit mehr als draußen, aber die Fische entschädigen dafür. Die Animation am Abend war unterhaltsam aber sehr italienisch-lastig weil die meisten Animateure und vor allem auch Gäste Italiener sind. Zweitstärkste Gäste Nationalität sind Deutsche, dann waren noch wenige Österreicher, Holländer und Osteuropäer zu unserer Zeit vor Ort.