- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Zum ersten Mal weiß ich bei der Bewertung eines Hotels nicht so recht wie ich anfangen soll. Unsere Traumreise liegt nun zwar schon über drei Monate zurück, doch noch immer sind wir überwältigt von diesen vielfältigen Eindrücken, die wir auf dieser Trauminsel erlebten mit dem La Mariposa als Basisstation :) Man stelle sich hier bitte kein Hotel im klassischen Sinne vor, es ist viel mehr eine Appartementanlage mit nur 16 Einheiten, in der man im Vergleich zu den zahlreichen Ressort- und Spa- Hotels entlang der Küsten dieses Eilandes so gut wie nichts geboten bekommt. ABER.... Wir hätten uns kein besseres und schöneres Domizil für unsere drei Wochen im "Paradies" wünschen können! Das La Mariposa kommt mit ganz wenig Personal zurecht. Zwei davon sorgen abwechselnd dafür, dass die kleine Anlage stets aussieht wie aus dem Ei gepellt. Es wird gefegt, gegossen, gewischt, geschrubbt und sogar der Strand geharkt. Auf Nachfrage bekommt man den Key für das hoteleigene WLAN, für das man nichts bezahlen muss. In den Zimmern ist es kaum bis gar nicht nutzbar, dafür aber auf der Terrasse und im Garten- und Strandbereich einwandfrei. Das ist aber völlig ausreichend, da sich das Leben hier draußen abspielt. Es ist ein bisschen langsam, aber stabil und zuverlässig. Hier gastiert die ganze Welt. Während unseres dreiwöchigen Aufenthaltes trafen wir Franzosen, Engländer, Südafrikaner, Australier, Einheimische (!) und deutsche Gäste an, darunter sogar welche aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft zuhause. Die Welt ist manchmal klein! Dieser Urlaub im La Mariposa war so schön, dass wir noch vor Ort beschlossen, das im nächsten Jahr zu wiederholen. Kaum wieder zuhause haben wir auch schon wieder gebucht! Wir werden auch den September 2014 hier verbringen. Wer nicht unbedingt die Tropenhitze sucht, ist hier im September am 20. Breitengrad Süd bestens aufgehoben. Wir hatten 21 Tage lang das gleiche Wetter: tagsüber 26 und nachts 21 Grad, immer ein wenig wolkig, einige wenige Regentropfen. Wir waren an 10 Tagen mit einem Mietwagen von Annabelle auf der Insel unterwegs, gönnten uns das Abenteuer "Öffentliche Verkehrsmittel" (muss man erlebt haben!), wir erwanderten uns die unendlichen Strände und Küsten Richtung Nord und Süd, wir ließen uns mit einem Boot zu den Delfinen fahren, um mit ihnen zu tauchen, wir schnorchelten an den Stränden und am Riff oder wir machten auch mal gar nichts und lagen den ganzen Tag nur faul am Strand herum, aber niemals ohne T-Shirt und Sonnenschutzmittel. Die Sonne hoch oben am Horizont unweit des Äquators ist recht bissig. Am Abreisetag war meine Frau etwas nachlässig und holte sich glatt noch einen kleinen Sonnenbrand als letzten Gruß. Auch an ein Mückenschutzmittel sollte man denken. Sobald die Dämmerung hereinbricht, kommen die kleinen kaum sicht- und hörbaren Plagegeister hervor. Autan schützt nicht, auch nicht die Tropenversion. Wir hatten uns zum Glück vorher schlau gemacht und hatten eine 200 ml Flasche "Care Plus Anti Insect DEET 40%" dabei. Das hielt sie vorzüglich fern, aber nur an den Stellen, die man damit bedacht hatte. Gleich nebenan stachen sie gerne zu. Aber keine Panik! Es gibt hier keine Mückenplage, vor der man sich fürchten muss! Sie tauchen wirklich nur vereinzelt in der Dämmerung auf. Man könnte die eineinhalb Stunden auch drinnen verbringen, aber will das schon während des Sunsets im Sunsetappartement?
Im Mariposa gibt es keine Zimmer, sondern nur Appartements mit einem sehr großzügig bemessenen Wohn-/Schlafraum, Bad und einer voll eingerichteten Küche. Das Appartement verfügt über Klimaanlage und einen großen Deckenventilator. Es gibt 4 sogenannte Sunsetappartements mit einer Terrasse (unten) oder Balkon (oben) direkt zum Meer. Wir hatten das Appartement 1 unten links und genossen drei lange Wochen unseren Logenplatz. Uns trennten nur 5 Meter Garten und je nach Gezeiten 15 bis 20 Meter Strand vom Meer. Diese Appartements sind etwa 15€/Tag teurer als der Rest mit seitlichem Meerblick. Es war den Aufpreis wert!
Seine Erwartungen an das gastronomische Angebot sollte man als Urlauber in spe im La Mariposa nicht zu hoch schrauben, dann kann man auch nicht enttäuscht werden. Wie weiter oben bereits erwähnt, ist dies eher eine Appartementanlage als ein Hotel. Es gibt hier kein Restaurant und auch keinen Speisesaal. Jeden Morgen um 8 Uhr wird im überdachten Außenbereich des Haupthauses ein kleines Frühstücksbuffet serviert. Es gibt frisches Baguettebrot, Butter, Konfitüren, Scheiblettenkäse, eine Wurstsorte, gekochte Eier, Kaffee, Saft, Milch, wechselnde frische Früchte, Joghurt und ein bescheidenes Müsliangebot. Das kann man auf einem Tablett mitnehmen und dann im Garten, am Strand oder auf der eigenen Terrasse zu sich nehmen. Damit wären wir drei Wochen lang im Leben nicht klargekommen. Aber das Appartement verfügt über eine voll eingerichtete Küche mit Kühlschrank, und so versorgten wir uns im nahe gelegenen Supermarkt mit allem, was man sonst noch so braucht zu einem gelungenen Frühstück. Unser Kühlschrank war stets gut gefüllt, und wir genossen die morgendliche Versorgung mit frischem Brot, Früchten und Kaffee und frühstückten wie die Könige auf unserer tollen Terrasse mit direktem Meerblick. Hin und wieder ließen wir uns von den netten Damen bekochen. Für umgerechnet 17 Euro zauberten sie ein opulentes landestypisches Menü, wahlweise Chicken oder Fish mit Beilagen und Salaten, und servierten es auf unserem Logenplatz, unserer Terrasse. Wir nahmen diesen Service mehrfach in Anspruch. Die anderen Abende gingen wir in Restaurants, versorgten uns bei den überall präsenten Garküchen am Wegesrand oder nahmen uns aus der Küche des Supermarktes London Bay im Ort ein landestypisches Gericht "To Go" mit und genossen es dann auch auf unserer Terrasse. Selten in einem Urlaub so lecker, abenteuerlich und abwechslungsreich gegessen :)
Was uns auf dieser Insel am meisten beeindruckt hat, ist die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ihrer Bewohner! Und das findet sich selbstverständlich auch hier in dieser Anlage wieder, die von einheimischen Mauritiern geführt wird. Der Kopf und die gute Seele ist die hier schon mehrfach erwähnte Annabelle. Sie spricht perfekt englisch und fühlt sich für alles zuständig, worauf man sie anspricht. Sie organisiert Ausflüge, besorgt günstige Mietwagen, chartert Boote zum Schnorcheln am Riff oder Delfine gucken, sie weiß wo man gut essen und einkaufen kann und sie fragt täglich nach, ob alles so ist, wie es sein soll. Die Zimmer werden täglich außer Sonntag gereinigt und das sehr unauffällig. Wenn wir von unseren Ausflügen zurück kamen, war das Zimmer tipptopp.
Die Lage des Mariposa ist mit Worten kaum zu beschreiben. Idealer geht es gar nicht. Es liegt direkt am Meer. Vom Indischen Ozean trennt es nur der Strand! Der Ort heißt La Preneuse, dessen Zentrum man in 10 Minuten zu Fuß entlang der Straße oder 15 Minuten entlang des Korallenstrandes erreicht. Der Ort bietet alles, was man als Urlauber so benötigt: eine Bank zum Geldwechseln, diverse Lokale (einheimisch creolisch, italenisch, indisch, Steakhouse, Imbiss), einen großen und gut sortierten Supermarkt (es fehlt dort an nichts) und sogar ein Shoppingcenter, wenn man bemerkt, dass man zu wenig Sommerkleidung mitgenommen hat. Entlang der Hauptstrasse durch den Ort finden sich auch ein paar Bushaltestellen, von denen man fast jedes Fleckchen der Insel mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Wir waren recht häufig im Ort unterwegs und hatten dort stets den Eindruck, als wären wir die einzigen Touristen auf der Insel! La Preneuse ist ein quirliger, typisch mauritischer kleiner Ort, in dem sich nur das Shoppingcenter etwas abhebt. Man begegnet ausschließlich Einheimischen bei ihrem geschäftigen Treiben und kommt die ersten Tage aus dem Staunen gar nicht heraus. Gerade einmal 10 Kilometer weiter nördlich die Küste hinauf liegt Flic en Flac, die Touristenmetropole der Insel schlechthin, wo wir beinahe gelandet wären. Dort wäre unsere Bewertung sicherlich etwas anders ausgefallen. Ganz in der Nähe gibt es auch ein Postamt, wo man sich mit Briefmarken für seine Urlaubspost versorgen kann. Man sollte sich einen Besuch dort auf keinen Fall entgehen lassen :)
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das Freizeitangebot im La Mariposa beschränkt sich auf einen kleinen Pool in einer tropischen Gartenanlage und dem direkt angrenzenden Strand. Hier gab es diverse Liegen und strohgedeckte, fest installierte Sonnenschirme. Einige wenige Faulenzertage unseres Urlaubes verbrachten wir hier und waren meist völlig allein. Gegen Abend zum Sonnenuntergang gesellten sich mal ein paar Gäste mehr an den Strand, aber Platzprobleme oder Streit um irgendwelche Plätze gab es nie. Es gab auch natürliche Schattenspender, z. B. einen großen ausladenden Baum, unter dem sich auch ein paar Sonnenliegen fanden. Wenn man seinen Tag hier verbrachte, war man auf Selbstversorgung angewiesen. In der Anlage gab es außer dem morgendlichen Frühstück wirklich nichts. Wir haben die Tage hier unter uns auf der Südhalbkugel an einem einsamen Strand am Indischen Ozean sehr genossen :)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im September 2013 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rolf |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 51 |