Hotel Las Aguilas, Affiliated by Meliá

Das Hotel macht auf den ersten Blick einen super Eindruck. Die Lage ist fantastisch, man hat den besten Blick über den gesamten Ort, auf das Meer und den Teide (wenn dieser nicht gerade von der dicken Wolkendecke verdeckt wird). Auch von innen sieht alles schön und sauber aus, die Anlage genauso. Es gibt eine Bar und 2 Pools. Leider wurde man über nichts aufgeklärt, erhielt keinerlei Informationen und eine deutliche Zwei-Klassen-Gesellschaft wurde deutlich.

Auf Grund unserer Buchung (Halbpension mit Teideblick) wurden wir zuerst in ein Zimmer im 2. Stock einquartiert, wovon wir im ersten Moment begeistert waren, im zweiten eher weniger. Es gab ein großes Wohnzimmer mit Küche, allerdings weder Geschirr noch Besteck. Daher eher eine Platzhalter-Dekoküche. Anliegend befand sich ein geräumiges Schlafzimmer und ein großes, gut ausgestattetes Badezimmer. Nun zum zweiten Moment: das Zimmer war sehr düster, die Balkontüren waren mehr oder weniger kaputt, auf dem Balkon kreisten die Fliegen, der Parkplatz lag direkt vor der Tür. Das Bett hatte keine Decken, sondern lediglich eine Oma-Wolldecke und einen dünnen Überzug, was nicht gerade bequem und angenehm war in der Nacht. Wohlfühlen ging für uns anders. Das größte Problem lief uns allerdings wortwörtlich am dritten Abend durchs Wohnzimmer: eine lange Straße kleiner Krabbeltierchen wartete nach dem Abendessen auf uns. Nachdem wir dies an der Rezeption gemeldet hatten, wurde uns für den nächsten Tag ein neues Zimmer angeboten und für den Moment ein Zimmermädchen, welches mit Insektenspray den Boden vollsprühte. Dies war sehr unangenehm vom Geruch her, befreite uns aber fürs erste bis zum nächsten Tag von den Tieren. Das zweite Zimmer, welches wir dann am Mittag des Folgetags beziehen konnten, lag dann im 5. Stock mit Blick auf das Meer und den Teide - hier wurde uns erstmals klar, dass es eine deutliche Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt: je höher das Zimmer, desto besser und intakter die Einrichtung. Wir fanden ein helles Zimmer mit normalen Decken und einem schönen Balkon vor. Alles war repariert. Wieso nicht gleich so? Schade, dass man bei der Buchung erst richtig drauf zahlen muss, um ein Zimmer zu erhalten, was eigentlich Standard sein sollte. Generell kann man sagen, dass die Zimmer renovierungsbedürftig sind. Beim berühren des Couchtisches musste jedes Mal damit gerechnet werden, dass dieser zusammenbricht. Der Fernseher könnte auch etwas größer und moderner sein, die Sofas könnten mindestens einen neuen Überzug vertragen.

Das gastronomische Angebot ist leider nicht besser zu bewerten. Es war, vor allem am Abend, eine 1-Sterne Küche vorzufinden. Das Frühstück machte einen guten Eindruck, war auch in Ordnung, man fand immer etwas, um satt zu werden. Das Rührei kam allerdings aus der Fertigtüte und war nicht essbar, sah auch nicht besonders schön aus. Das Abendessen war jedoch die viel größere Katastrophe: das Fleisch war ungenießbar, es bestand aus Fett und Gnubbeln. Die Kartoffeln schwammen im Fett, sogar die Nudeln waren fettig. Es gab Abende, da konnte man sich lediglich Pommes (auch fettig) mit Mayo genehmigen, da alles andere nicht essbar war. Der Salat war grob geschnitten, man musste sich also alles selbst zubereiten, damit es mundgerecht war. Show-Cooking schön und gut, allerdings wäre uns eine verdeckte Küche mit anschließend gutem Fleisch lieber gewesen. Die Qualität des Essens lag unter der in einer Kantine! Da muss unbedingt etwas gemacht werden. Die Atmosphäre war auch nicht besonders schön, ein bisschen wie Bahnhofshalle. Von Seiten der Kellner wurde ständig mit dem Geschirr geklappert, es fiel Besteck herunter. Ein bisschen mehr Ruhe in der Arbeit und Geschick wäre schön gewesen. Zudem mussten wir besonders an den ersten Abenden lange auf eine Bedienung warten, die unseren Getränkewunsch aufnahm. Getränke mussten extra bezahlt werden, all-inclusive Gäste konnten sich selbst bedienen. Der zweite Essenssaal hatte den Charme einer Tankstelle. Die Anordnung des Bestecks war ebenfalls sehr fragwürdig. Messer und Gabeln lagen beim Dessert, dafür gab es an den ersten Abenden keine Löffel. Die Butter befand sich beim Frühstück nicht wie zu erwarten wäre beim Brot, sondern bei den Konfitüren und dem Joghurt am anderen Ende des Raumes. Alles in allem eine sehr schlechte Küche, sowohl von der Qualität als auch von der Organisation her, welche man von einem 4-Sterne Hotel nicht erwartet hat!

Das Personal an der Rezeption war sehr freundlich und war einem bei allen Fragen und Anliegen behilflich. Allerdings wurden wir bei Ankunft über nichts aufgeklärt, wir hatten keinerlei Information über den Shuttle-Service, über Essenszeiten, die Anlage oder über Freizeitprogramm im Hotel. Einiges davon wurde in dem mitgegebenen Infoblatt erklärt, einiges aber nicht. So irrten wir 3 Tage umher, bis wir den angepriesenen dritten Pool (eher zweiten, da der dritte ein kleines Kinderbecken war) im hinteren, versteckten Teil der Anlage fanden. Leider war dieser nicht beheizt, daher nicht begehbar. Der Hammer war jedoch das WLAN: es gab nämlich keins. Freien Zugang hatte man lediglich unten in der nach Rauch riechenden Lobby. Wenn man im Zimmer eine Verbindung haben wollte, durfte man 20€ pro Person pro Woche blechen. In welchem Jahrhundert leben wir nochmal? Die Zwei-Klassen-Gesellschaft spiegelte sich auch hier wieder: die schöne Hotelbar war ausschließlich für All-inclusive Gäste vorgesehen, man konnte als Halbpension-Bucher kein Getränk kaufen. Um das Angebot nutzen zu können, hätte man pro Person, pro Tag und für mindestens drei Tage 19€ zahlen müssen - also 120€ für zwei Personen, um sich mal einen Drink zu genehmigen. Schade, da dadurch die Abende eher auf dem Zimmer verbracht wurden.

Die Lage war super. Man hatte einen tollen Ausblick über Puerto de la Cruz, das Meer und den Teide. Unserer Meinung nach das beste Hotel im ganzen Ort von der Lage her. Allerdings wohl auch der Hauptfaktor, vielleicht sogar der einzige für die 4-Sterne Kategorisierung. Dadurch, dass das Hotel durch die Erhöhung etwas abgelegen ist und nicht inmitten einer Fußgängerzone liegt, war es sehr ruhig. Einziges Manko: die Autobahn liegt direkt vor der Tür, daher kam Stellenweise lauter Polizei-, Rettungswagen- und Autolärm getunter Wagen ohne Schalldämpfer in den Zimmern an. Es fuhr mehrmals täglich ein Shuttle, mit dem man schnell ins Zentrum gelangte. Ansonsten bekam man jederzeit ein Taxi, womit andere Orte oder Ausflugsziele schnell erreicht werden konnten. Schade war, dass zu Fuß lediglich eine kleine Sporteinheit den Hügel runter und hoch möglich war, dies war aber zu verkraften.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab 2 Pools, die jedoch sehr klein waren und wovon nur einer beheizt war. Dieser war leider der kleinere, zudem planschten darin die Kinder herum und entspannt eine Runde schwimmen war demnach nicht möglich. Alles andere, wie zum Beispiel die Nutzung des Tennisplatzes, war nur gegen Aufpreis möglich. Entertainmentprogramm gab es jeden Abend, dieses sahen wir uns allerdings nicht an. Leider wurde uns nicht mehr über mögliche Angebote erzählt. Das einzige, was man mitbekam, war, dass alles etwas kostete.