Hotel Lava Beach

Ein schönes, stylisches und vor allem neues Hotel, ganz ohne spanischen Flair und eine gute Option für kinderlose Erwachsene. Alles in allem ist das Hotel eigentlich weiterzuempfehlen, allerdings war es für unseren Geschmack ein wenig zu steif, zu ruhig und zu "deutsch". Wir wollten einen Spanien-Urlaub und sind in einer deutschen Wellness-Oase gelandet.

Die Zimmer sind sehr sehr schön. Wir hatten ein Standard-Doppelzimmer mit Meerblick, welcher allerdings zum Teil von einem weiteren Gebäude des Hotels verdeckt wurde. Das Zimmer verfügt über alles, was man so gern hat. Vor allem über die Nespresso-Maschine haben wir uns gefreut. Ich kann nur jedem raten Nespresso-Kapseln aus Deutschland mitzubringen, denn weit und breit gibt es keine zu kaufen, außer im Hotel selbst. Ein bisschen störend empfanden wir die Glaswand zwischen Bad und Schlafbereich. Hier wäre es schön gewesen einen Vorhang zu haben - nicht wegen der Privatsphäre, sondern weil ich jedes mal, wenn ich nachts auf die Toilette musste, meinen Partner unabsichtlich geweckt habe - das Licht vom Badezimmer erhellt den gesamten Schlafbereich (wegen der großen Glastrennwand). Das war für meinen Partner sehr ärgerlich. Und auch die Toilette verfügt lediglich über eine Schiebe-Glastür in Milchglas-Optik. Möchte ich wirklich meinen Partner auf dem Pott sehen, wenn ich mir die Hände wasche? Ich denke eher nicht ... In der Dusche selbst haben uns Ablageflächen für Shampoo & Co. gefehlt. Dafür war die Regendusche aber ein schönes Highlight. Wir würden allerdings empfehlen, die Brause, welche an der Wand hängt, vor Aufdrehen des Wassers erstmal wegzudrehen, damit man nicht sofort einen harten, kalten Strahl abbekommt. Das Bett ist kein Doppelbett, sondern zwei zusammengeschobene Einzelbetten - Kuscheln war leider damit verbunden, dass die Betten sich manchmal verschoben und eine Lücke zwischen uns gebildet haben. Die Matratze war aber sehr bequem und auch auf den Kissen schliefen wir hervorragend. Das Zimmer verfügt über blickdichte Vorhänge worüber wir uns gefreut haben, da wir doch eher Langschläfer sind ;) Auf dem Balkon lässt es sich zwar aushalten, allerdings stört es ein wenig, dass die Balkonbrüstung aus Glas ist. Leute mit Höhenangst sollten sich vom Balkon eher fernhalten (sorry Schatz) und man fühlte sich auch ziemlich beobachtet, da man absolut keine Privatsphäre hatte (auch von der Promenade aus war unser Balkon deutlich zu sehen). Die WLAN-Signalstärke in unserem Zimmer war leider viel zu gering, um sich abends mal einen Film bei Netflix anzusehen oder etwas herunterzuladen. Mein Partner ist ein großer Fußballfan und konnte leider auch nicht die Spiele über Sky Go ansehen, da das WLAN einfach zu schwach war. Das kennen wir von anderen Hotels in der Preisklasse nicht und waren daher ein klein wenig enttäuscht.

Das Essen im Buffet-Restaurant war gut und innerhalb einer Woche auch abwechslungsreich. Allerdings wiederholt sich viel, wenn man zwei Wochen zu Gast ist. Als Veganerin hatte ich leider nicht besonders viel Auswahl. Ich habe mich zwei Wochen lang von Salat, Kartoffeln und Brot ernährt. Ich hatte mich wirklich sehr auf den Sushi-Abend gefreut. Leider gab es keine vegetarische Sushi-Variante mit z.B. Avocado oder Gurke, sondern lediglich zwei verschiedene mit rohem Fisch. Schade, ich wurde leider enttäuscht, da ich mehr Auswahl erwartet hatte. Die Allergen-Schildchen an den einzelnen Speisen waren zwar hilfreich, aber es kam öfter mal vor, dass Speisen gar keine Schilder hatten und die Kellner mir auch nicht wirklich weiterhelfen konnten. Die Dessert-Auswahl war leider absolut nichts für mich. Es gab lediglich Kuchen und kleinere Desserts mit viel Schokolade, Sahne und nichts für Veganer. Da konnte ich nur ab und an mal ein wenig Obst ergattern. Das ist schade, fließt aber nicht in meine Bewertung ein, da es ja auch nicht selbstverständlich ist vegane Optionen anzubieten. Vielleicht hätte ich direkt nachfragen sollen, ob man mir eine vegane Variante zubereiten könnte, allerdings war es ja das Buffet-Restaurant und ich wollte keine Extra-Wurst sein. Was uns auffiel war, dass in der zweiten Woche die Qualität der Speisen zurückgeschraubt wurde. Wir hatten eine Woche Nebensaison und eine Woche Hauptsaison gebucht und hatten daher den direkten Vergleich. Es empfiehlt sich in der Nebensaison zu kommen. In der ersten Woche war es unserer Meinung nach geschmackvoller, nicht so ganz verkocht und auch das Gemüse wirkte frischer. Wir hätten eine Bitte an das Hotelmanagement: BITTE wechselt ab und zu mal die Musik-Playlist in den Gastrobereichen - wir konnten das Gejaule irgendwann nicht mehr ertragen. Es lief jeden morgen und jeden Abend die gleiche vor sich hinplätschernde soft akustik cover CD. Das À-la-carte-Restaurant haben wir nicht besucht und können daher auch keine Bewertung darüber abgeben.

An der Rezeption hatten wir absolut nichts auszusetzen - die Damen und Herren waren überaus freundlich und hilfsbereit. Der Empfang war sehr herzlich. Alle Wünsche wurden schnell und super nett erfüllt. Fahrräder mieten? Bordpass ausdrucken? Fragen zur Insel und/oder dem Hotel selbst? Kein Thema. Zudem gab es jederzeit jemanden an der Rezeption, der Deutsch gesprochen hat. Herzlichen Dank für den tollen Service! Die Zimmermädchen waren unserer Meinung nach etwas überfordert und gefühlt 24 Stunden am Putzen und Wischen. Sie haben uns leid getan, weswegen es von uns trotz kleiner Mängel jeden Tag Trinkgeld gab. Manchmal war des Bett nicht vollständig bezogen, manchmal der Balkon nicht gefegt oder der Boden im Bad nicht gänzlich gewischt. Das war nicht schlimm, denn die Damen waren trotz der enorm vielen Arbeit immer freundlich, wenn sie uns begegneten. Hier würden wir dem Hotelmanagement raten mehr in Servicekräfte zu investieren. Das gleiche Gefühl hatten wir auch bei den Kellnern im Buffet-Restaurant. Überforderung und Chaos. Es schien als hätten die Kellner keine richtige Struktur, alle liefen durcheinander. Tischnummern und eine feste Zuordnung der Kellner für die jeweiligen Tische wäre hier sinnvoll. Wir hatten öfter den Fall, dass wir entweder erst sehr spät danach gefragt wurden was wir trinken möchten oder von mehreren Kellnern nacheinander. Ebenso hatten wir das Gefühl, dass Gäste, die öfter mal eine Flasche Wein bestellt hatten schneller und freundlicher bedient wurden als wir, die nur anti-alkoholische Getränke bestellten. 2-Klassen-Gesellschaft? Die Köche hatten einiges zu tun und vor allem beim Koch, der an vorderster Front arbeitete, hatten wir das Gefühl, dass er zu viel auf einmal machen musste. Mittig wurden Gemüse/Fisch/Fleisch direkt vor den Gästen zubereitet. Gleichzeitig musste er aber auch links und rechts das Fleisch schneiden oder anderes vorbereiten. Das führte oft dazu, dass das Fleisch oder der Fisch, welche angebraten wurden zu lange auf dem Grill lagen und dadurch zäh wurden. Sehr sehr schade, da die Qualität laut meines Partners hervorragend gewesen war. Manches Fleisch konnte er nicht ganz aufessen, da es einfach zu zäh geworden war. Vielleicht sollte sich das Management überlegen zwei Köche für den Einsatz vorne bei den Gästen zu stellen.

Die Fahrt zum Flughafen dauert keine 15 Minuten, denn dieser ist gleich in der nächsten Ortschaft und man kann die landenden Flugzeuge vom Zimmer aus beobachten. Der Lärm der startenden Flugzeuge ist deutlicher zu hören, aber das störte uns nicht. Die Promenade ist klein, aber weitläufig. Vor allem englische Gäste werden sich bei den viele englischen Pubs wohlfühlen. Es gibt viele kleine Läden mit Krimskrams und Touri-Mitbringseln. Wenn man allerdings in einem dieser Läden drin war, braucht man die anderen nicht mehr besuchen - alle verkaufen das Gleiche. Etwas richtig landestypisches haben wir nur auf dem großen Wochenmarkt in der ehemaligen Hauptstadt gesehen. Der Strand direkt am Hotel ist zwar feinsandig und groß, aber uns war es eindeutig zu windig zum Entspannten sonnenbaden. Da die Einflugschneise der Flugzeuge direkt am Strand entlangführt kam es öfter zu Böenartigem Wind und da musste man schon mal den Handtüchern/Klamotten/Taschen hinterherjagen. Auch das Baden im Meer stellte sich als Herausforderung dar, an manchen Stellen sind scharfkantige Felsen im Wasser. Hier empfiehlt es sich Badeschuhe zu tragen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen Fitnessraum, ein Spa, ein Yoga-Studio, einen Tennisplatz und eine kleine Minigolf-Anlage im Hotel. Die Minigolanlage ist eher dezent gehalten und nach zwei Runden reicht es dann auch schon wieder. Ganz nett, aber der Fokus in diesem Hotel liegt definitiv auf Entspannung und Ruhe. Ab und zu kam eine junge Frau und hat Aqua-Gym im Pool angeboten, dieses Angebot wurde aber nur sehr spärlich angenommen. Ganz genau so wie auch die Yoga-Klassen - die waren eigentlich immer leer oder ab und an hat man mal eine oder zwei Gäste darin gesehen. Also alles in allem bietet das Hotel schon einiges an, was aber von den meisten Gästen eher ignoriert wird - so auch von uns. Schade eigentlich, aber woran es genau liegt können wir leider gar nicht sagen. Es hat uns einfach nicht wirklich angesprochen. Der Whirlpool hat uns gefallen, den haben wir öfter mal benutzt. Es war sehr entspannend und während der Nebensaison hatten wir diesen auch fast immer für uns allein. Die Sprudel-Liegen im unteren Pool haben wir nur ein mal benutzt. Leider sind die Liegen aus Metall, eiskalt und nicht besonders bequem. Den gesamten Urlaub hindurch haben wir nur sehr wenig Gäste auf diesen gesehen und gehen davon aus, dass wir nicht alleine mit unserer Beurteilung sind. Der große Salzwasserpool war von der Temperatur ein wenig zu kühl, aber noch hinnehmbar, wenn das Wetter richtig gut war. Am Hinterausgang der Hotelanlage zum Strandabschnitt hin gab es Ruheliegen (Cabanas). Diese wurden ab und an benutzt, aber nicht sonderlich oft. Hier fehlte es aber auch an Servicekräften. Ich hätte mir eine kleine Getränkebar an den unteren Liegen gewünscht, da man ja doch bei 35 °C mal durstig wird und da muss man dann wieder ganz nach oben an die Poolbar. Das war mir zu umständlich, weshalb ich auch lieber direkt am Pool geblieben bin, obwohl das Ambiente mit dem kleinen Flusslauf an den unteren Liegen viel ansprechender war. Was uns ein wenig verstört hat war, dass es für Kinder absolut nichts in diesem Hotel gibt. Wir selbst haben keine Kinder und natürlich wirbt das Hotel auch nicht damit kinderfreundlich zu sein. Aber die anwesenden Kinder haben uns schon richtig leid getan. Im Poolbereich war Spielen nicht erwünscht (es durften keine Bälle, keine Luftmatratzen in oder am Pool benutzt werden). Dies fließt natürlich nicht in die Gesamtbewertung ein, da das Hotel nicht damit wirbt, aber wir wollten es auch nicht unkommentiert lassen. Vor allem würden wir Paaren mit Kind/ern dieses Hotel unter keinen Umständen empfehlen wollen.