- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich lang, eine Stunde von Flughafen CDG und gleich der zweite Eindruck des Hotels war nicht positiv. Von Außen sah es ganz genauso aus wie erwartet, allerdings waren alle Scheiben im Erdgeschoss verspiegelt was uns misstrauisch machte. Beim öffnen der Tür wollten wir nicht mehr einchecken. Einen Meter von der Tür entfernt eine chaotisch anmutende Lobby mit Rezeption, hinter der ein mit nur 3 verschiedenen Artikeln bestückter Snack- und Getränkeautomat stand. Wir wurden freundlich auf Französisch und Englisch begrüßt, gaben unseren Hotel-Voucher ab und konnten direkt unser Zimmer in der 4. von 6 Etagen beziehen. In der kleinen Lobby befand sich ein Fahrstuhl an den von Hand ein Zettel mit der Aufschrift „Maximum 3 Persones“ angebracht war. Die freundliche Rezeptionistin drückte für uns den Knopf und der an den Wänden komplett mit rotem Teppich ausgekleidete Fahrstuhl kaum. Nun verstanden wir auch das Schild. Mehr als 2 schlanke Erwachsene mit 2 mittelgroßen Koffern hätten nicht in diesen Fahrstuhl gepasst. Auf der Etage mussten wir uns zuerst an einem Reinigungswagen der Marke Eigenbau vorbei zwängen, da nur die Zimmer 1-3 auf der linken Haushälfte waren und die Zimmer 4-6 über die ebenfalls komplett mit rotem Teppich eingekleidete Wendeltreppe zu erreichen waren, über die wir unsere Koffer nur mit Mühe hätten hochbringen können, da sie sehr eng war und von den Hausdamen meist als Ablage für Wäsche genutzt wurde. Check-In und Check-Out gestalteten sich völlig problemlos, wir mussten nicht einmal einen Meldeschein ausfüllen und vorm täglichen Verlassen des Hotels reichte es den Schlüssel an der Rezeption abzugeben und später gegen lediglich die Zimmernummer wieder abzuholen, daher hatten wir alle Wertsachen IMMER bei uns. Mit Anfang Mai haben wir uns Paris in der Hauptreisezeit angesehen und waren beeindruckt. Eine Woche strahlenden Sonnenschein und dementsprechend viel los auf den Straßen. Das allgemeine Preisleistungsverhältniss ist schecht, wie es für Paris auch leider üblich ist. Das Essen in Restaurants ist teuer, z.T. gewöhnungsbedürftig ( So haben wir einmal Pommes mit Kochschinkenscheiben serviert bekommen), und meistens nicht ausreichend. Es gibt dabei Ausnahmen, so ist z.B. für jüngere Menschen oder Familien die Restaurantkette Hippopotamus zu empfehlen mit einem guten Preisleistungsverhältnis bei guten Portionsgrößen, vom offenen Wein oder Wasser ohne Sprudel ist jedoch abzuraten, da ersteres aus Plastikbeuteln kommt und zweites einfaches Leitungswasser ist. Auch bei den Burgern muss man hier dazu sagen, dass man das Fleisch "well done" gebraten möchte, da man es sonst nur kurz von beiden Seiten angebraten und innen roh bekommt. WICHTIG: Wer Europäer und zwischen 18-25 Jahren ist bekommt vieles UMSONST! Eintritt in den Louvre, das Musée d'Orsay, das Panthéon und und und entfallen gegen Vorlage eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses. Vor Reiseantritt sollte sich auch nach dem "Paris visite"-Ticket erkundigt werden, ein Bus und Bahnticket für mehrere Tage hintereinander, und verschiedene Zonen und deutlich kostengünstiger ist als vor Ort 8,70€ pro Tag und Person auszugeben. Für Pärchen zu empfehlen ist der Jardin des Plantes am Gare d'Austerlitz, in dem ein Labyrinth ist, auf dessen Kuppel ein kleiner offener Pavilion ist, der zum verweilen einläd. Postkarten innereuropas kosten 0,75€ Porto pro Karte.
Beim öffnen des kleinen Zimmers fiel uns sofort die Baufällige Substanz auf: Verputzte orange-rot bemalte Wände, deren Putz zum Teil schon abgeplatzt war, ehemals weiße Fußleisten, die mit Dellen überseht waren und überall schwarze Streifen hatten. Es gab keine Deckenlampe, sondern nur 6 Wandlampen, alle mit einem keimig aussehenden Lampenschirm. Zum Glück gab es hier nicht den allgegenwärtigen alten roten Teppich, sondern man hatte sich für Laminat in einem hellen Ton entschieden. Links neben dem Doppelbett mit Überdecke passend zu dem Gardinen stand ein hölzerner Kasten, der sich als Schrank entpuppte, der leider kaum zu nutzen war, da dort das Ersatzbettzeug gelagert wurde. Recht neben dem Bett war ein kleiner Schreibtisch für eine Person mit Polsterstuhl und dahinter eine wackelige Kofferbank über der sich ironischer weise ein neuer Flachbildfernsehr befand. Vielleicht sollte dieser vom schlechten Zustand der restlichen Einrichtung ablenken, da das Furnier aller Möbel schon Löcher und Dellen hatte, doch dann öffneten wir die Tür zum Bad und waren schockiert. Auf kaum mehr als 2,5 m*2,5 m befand sich ein Paradies für Schimmel, Pilze und Sporen: Selbst die Schlitze des Toilettenkastens wiesen schwarze Schimmelsporen auf, ebenso wie die Leitungen hinter der nur an der Vorderseite des Waschbeckens befindlichen Verkleidung, die zudem auch noch abblätterten und sich auflösten. Der in der Broschüre beschriebene Föhn stellte sich als alter Wandhaartrockner heraus, wie man ihn aus alten Hallenbädern kennt und der nach nur 2 Minuten so heiß wurde, dass es schwierig wurde ihn weiter in den Händen zu halten. Der Spiegel war nicht mehr sauber zu kriegen und verfärbte sich schon, doch wirklich eklig waren die Dusche und die Decken. Die weiß lackierte Holzdecke war mit Schimmel übersät, der Duschvorhang ausgefranst, aber frisch gewaschen, dafür war die Mischarmatur so an der Wand angebracht, dass das Wasser in der Wand laufen konnte, weil die Löcher zu groß gebohrt geworden waren. Der Duschkopf war verkalkt und von Schimmel überzogen und selbst die Plastikhaken an denen der Duschvorhang aufgehängt war waren alle samt von Schimmelsporen bedeckt. Im Bad gab es auch nur eine Steckdose, die für Rasierer war und die das Mitbringen eines eigenen Föhns unbrauchbar gemacht hätte, da die einzige andere Steckdose im gesamten Zimmer halb aus der Wand gerissen war und von irgendjemandem mit Pappmasche aus altem Klopapier wieder befestigt wurde. Auch Nachttische, Minibar, Klimaanlage, einen Zimmersafe und einen Mülleimer suchte man vergeblich, so dass man nur den kleinen Hygienemülleimer im Bad nutzen konnte. Die Lüftung im Badezimmer funktionierte überhaupt nicht. So beschlugen unsere Fenster am ersten Abend nach dem Duschen so stark und die Luftfeuchtigkeit erhöhte sich so dramatisch, das wir keuchend aufwachten. Und von da an immer die Fenster aufrissen und die Tür zum Bad öffnen mussten, nachdem wir geduscht hatten. Das was positiv an diesem Bad war, war das es verpackte Einwegzahnputzbecher gab und die Handtücher jeden Tag gewechselt wurden. Leider war es das auch schon.
Der Frühstücksraum und damit gleichzeitig die „Bar“ war klein, eng, befand sich im Erdgeschoss gegenüber der Lobby, war in ganz passablem Zustand und es gab das typische kontinentale Frühstück, bestehend aus einem 1/3 Baguette und einem Croissant. Kaffee und heiße Milch für café au lait wurden getrennt in zwei Kännchen gebracht und Zucker befand sich ausreichend auf den Tischen. Leider gab es dazu nur Orangensaft oder Leitungswasser, keinen anderen Saft und pro Person nur ein Portionsstückchen Butter und eine Kleine Portionspackung Konfitüre, was wirklich nicht für Croissant und Baguette reichte. Kaffee, Saft, Wasser und Milch gab es hingegen so viel man benötigte. Das Frühstück war bei uns im Preis inbegriffen und das war in Ordnung so, doch vor Ort hätte man dafür 7,00 € pro Person und Tag zahlen müssen, und das ist selbst für Pariser Verhältnisse völlig überteuert.
Allgemein war das Housekeeping sehr bemüht und hat das Zimmer gut gereinigt, kam jedoch nicht ansatzweise gegen die schäbige Substanz und den Schimmel an. Frendsprachen waren Englisch und Französisch, das Personal war sehr bemüht und freundlich und hatte immer ein Lächeln auf den Lippen.
Das Hotel liegt zwar gut zu erreichen im 11. Bezirk, dieser ist jedoch verdreckt und baufällig. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch zu Fuß kommt man gut in die Stadt und in die nähe einiger Sehenswürdigkeiten. Zum Flughafen Charles de Gaules (CDG) braucht man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eine gute Stunde und zahlt pro Person 8,70€ für eine Fahrt. Supermärkte, Poststellen, Bäcker, Tabakkiosk, Apotheken und sogar ein guter Pizzalieferservice (Dominos nicht Very Nice Pizza, der ist wirklich nicht very nice...) liegen in unmittelbarer Nähe. Noch zu erwähnen ist, das das Hotel direkt gegenüber einer Grundschule ist und es Nachmittags sehr laut werden kann, wenn die Kinder abgeholt werden, einen Protestmarsch machen (ja auch das ist passiert) oder zu der Schule zwei Straßen weiter gebracht werden, wobei sie üblicherweise singen. In der direkten Nachbarschaft ist ein sehr engagierter Saxophonist, der gegen Abend die „Isolierung“ der Wände und des Fensters überwindet und das fehlende Radio ersetzt.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christin |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |