Hotel Leonhard

Das Hotel verfügt dem Grunde nach über alles, damit der Gast sich wohlfühlen könnte. Der Eingangsbereich sieht ansprechend aus und der Barbereich entspricht absolut einem 4-Sterne-Hotel. Auch der Essbereich macht einen sehr guten Eindruck. Das Essen hat mir - bis auf ganz wenige Ausnahmen - gut bis sehr gut geschmeckt und im Hallenbad/Wellnessbereich kann man es sich ganz entspannt gut gehen lassen (bis auf die Zeit von ca. 16:30 bis 18:00 Uhr, wenn die Kinder vom Skifahren zurück sind - finde ich nicht negativ; man kann ja auch außerhalb der Ferien dort Urlaub machen). Die Einrichtung des Zimmers war - wie in so vielen Hotels - älter und etwas abgenutzt. Hier würde etwas Möbelpolitur mit Sicherheit Wunder wirken. Das Bad und WC war neu gefliest. Sehr positiv ist, dass nur an ganz wenigen Stellen im Badezimmer (Fuge an der Badewanne) und im Hallenbad (Dusche/Dampfbad) Schimmel zu sehen ist (zumindest sahen für mich die dunklen Flecken an den Fugen im Feuchtbereich wie Schimmel aus - lasse mich gerne eines besseren belehren. Aber wie gesagt, es waren wenige, ganz wenige Stellen. Und ja, das Hotel ist sauber, sogar sehr sauber und die Raumpflegerinnen waren sehr freundlich. Die räumlichen Gegebenheiten sind für mich absolut in Ordnung. Jetzt zu dem weniger erfreulichen: Wir sind mit dem Bus angereist. Direkt vom Bus ging es auf die Piste und der Busfahrer hat das Gepäck zum Hotel gebracht. Bei einem 4-Sterne-Hotel erwarte ich einfach, dass ich das Gepäck dann am Abend in meinem Zimmer vorfinde. Dieses musste allerdings in einem abgesperrten Raum abgeholt werden. Da wir nicht die einzigen waren, hat dies gedauert. Gäste mit denen ich ins Gespräch kam, sahen dies genau so. Das Hotel hat hier in keinster Weise meinen Erwartungen entsprochen. Andere Hotels können dies besser. "Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance" und der Rezeption scheint dies nicht bekannt zu sein. Wir kamen vom frühen Aufstehen, der langen Busfahrt am Morgen und vom Schifahren erschöpft gegen 16 Uhr ins Hotel. Die Rezeption verfügt über zwei Steh-Arbeitsplätze am Eingang und einen etwas weiter gelegenen Sitzarbeitsplatz. Die Dame an der Rezept war an dem Sitzarbeitsplatz und hat uns angesehen (und wirklich nur angesehen - und sonst nichts). Jetzt kenne ich das so von Hotels, dass der Mitarbeiter an einer Rezeption aufsteht, mich freundlich begrüßt und eine Frage nach der Fahrt, oder ähnlichem stellt. Aber weit gefehlt, hier muss der Gast zu dem Sitzarbeitsplatz gehen, schön grüßen und von sich aus sagen, dass er gerade angekommen ist und auf sein Zimmer möchte. Ich hätte erwartet, dass die Angestellte zu uns - zu einem der Steharbeitsplätze - kommt und von sich aus freundlich grüßt. Ich möchte hier aber kein Pauschalurteil abgeben. Denn die Dame bei der Abfahrt hat einen absolut freundlichen, kompetenten Eindruck gemacht. Ich kam mir sehr aufgehoben vor. Dies kann ich sonst nur noch vom tollen Team im Wellnessbereich sagen. Auch dort ist das "Klima" hervorragend. Wie oben beschrieben war das Essen gut bis sehr gut; der Service leider nicht. Dies liegt aber nicht an der Freundlichkeit und dem Engagement des Personals. Nein, dem kann ich nur meine Hochachtung aussprechen. Die Damen und Herren rennen wie auf der Flucht von Tisch zu Tisch und bemühen sich trotz dieser enormen Belastung dem Kunden gerecht zu werden. Dass dabei ein Wohlfühlen auf der Strecke bleibt ist unvermeidlich. Hat eher den Charme des Services auf dem Oktoberfest. Es ist einfach zu wenig Personal vorhanden. So fehlt grundsätzlich das Besteck für den Salat mit der Konsequenz, dass dann ja das Besteck für den Hauptgang fehlt. Dieser steht dann vor einem und ein Besteck dafür wird nur manchmal gebracht. Getränke zu bestellen, war teilweise auch eine zeitraubende Erfahrung. Manchmal hat es auch gut geklappt. Erstaunlich ist die Dame, die den Speck, Rühreier .... zubereitet. Sie ist ein wirkliches Multitasking-Genie. Sie schafft es tatsächlich, für jeden Gast ein offenes Ohr zu haben und in einer sehr schnellen Zeit das gewünschte Gericht zu zaubern. Daneben macht sie noch Rührei mit Speck für den Warmhalter. Hektik ist dabei nicht zu vermeiden. Alleine das bloßen Zusehen am Morgen schlägt mir schon auf den Magen. Die Speiseräume sind sehr sauber. Nur einmal hat scheinbar die Spülmaschine ihre Aufgabe nicht erfüllt. Beim Ausräumen der Teller ist dies scheinbar niemandem aufgefallen. Beim Frühstück kann man sich die Brötchen in kleine Körbe legen. In diese Körbe ist eine Serviette gelegt. Diese wird etwas zu selten ausgetauscht. Wenig erfreulich. Die Kärtchen mit den Zimmernummern auf den Tischen sind auf normalem Druckerpapier mit Perforationslinie ausgedruckt. Auf jedem Kindergeburtstag sind die Kärtchen besser. Auch dachte ich, dass man die Speisekarte für den Abend (DIN-A4) in der Mitte faltet; aber so mancher hat vielleicht eine andere Auffassung, was man unter der Mitte versteht. Die Druckqualität war auch nicht berauschend. Dies hat eher den Charme einer Kantine. Für den Safe im Zimmer gibt es keine Anleitung. Spielerisch haben wir es geschafft, den Safe zu versperren. Das Hotel wollte ihn wieder entsperren, hat dies aber bis zum Ende unseres Aufenthalts nicht geschafft. Bei der Anreise war der Heizkörper im Zimmer kalt. Ein Techniker hat sich darum gekümmert. Das Matratzen sind etwas zu weich und sollten alters entsprechend ausgetauscht werden. Das Waschbecken im Bad hatte einen Sprung und die Mechanik für den Ablaufverschluss der Badewanne war defekt. Also konnte die Badewanne nur mittels Fingernägel oder einem anderen Werkzeug abgelassen werden. Desweiteren fehlt es im Bad an Möglichkeiten, die Badetücher aufzuhängen. So wäre genügend Platz für eine Stange über bzw Haken neben der Badewanne. Da die Badetücher über Nacht nicht trockneten, benötigten wir neue. Dies ist für das Hotel kostspielig und nicht umweltfreundlich. Einen Heizkörper hatten wir nicht im Bad. Ein elektrischer Umluftlüfter mit Aktivkohlefilter ist im WC nicht vorhanden. Vielmehr läuft die Lüftung des WCs über die Hausanlage. Allerdings mit mäßiger Leistung. Auch ist das Zimmer selbst bei Vollbeleuchtung nicht hell. Die Glühbirnen sollten durch stromsparende LEDs ersetzt werden. Auf dem Balkon ist anstelle einer Außenbeleuchtung der Draht zu sehen. Im Hallenbad hat an allen 5 Tagen eine Lampe geflackert. Desweiteren fehlen Abdeckungen an den Armaturen und einer der beiden Seifenspender in den Duschen ist defekt. Am Morgen war die Dusche kalt. Abschließend betrachtet, sind dies für mich sämtlich Fehler des Managements und nicht des Personals. Ich hatte nicht den Eindruck, dass das Betriebsklima gut ist. Ein Wohlfühlen kam bei mir nur im Wellnessbereich/Hallenbad auf. Ich habe diese Rezension so ausführlich in der Hoffnung geschrieben, dass sie vom Hotelmanagement gelesen und auch verstanden wird. Ich würde gerne wieder kommen. Deshalb auch mein Titel "Es könnte so schön sein" wenn sich einiges ändern würde. p.s.: Ich dachte es handelt sich um ein inhabergeführtes Hotel. Ich habe von der Familie niemanden kennengelernt. So etwas kenne ich von anderen Hotels nicht.

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