Hotel Maistrali

Wir hatten uns in diesem Jahr ganz bewußt dafür entschieden, einmal Urlaub abseits der großen Sternehotels zu machen. Es sollte diesmal etwas familiärer zugehen und mit der Pension Maistrali in Sarti sind wir da fündig geworden. Die 100%ige Weiterempfehlung auf HolidayCheck ließ uns die idyllische Pension buchen. Schon die erste Kontaktaufnahme per Internet ließ uns erahnen, was da auf uns zukommen würde. Deutsche Korrektheit, gepaart mit südländischer Lebensfreude - das war die Mischung, die unsere Gastgeber so hervorragend kommunizierten. Die deutsche Komponente kommt nicht von ungefähr. Georg hat jahrelang in Neuss gearbeitet, bis es ihn später zurück in sein Heimatland zog, um gemeinsam mit seiner Familie etwas für die Zukunft aufzubauen, ein Familienhotel mit etwa 20 Zimmern. Oder wie er es salopp formulierte, das Gesparte einzusetzen, um weiterarbeiten zu können. Es wurde gebaut, eine Zufahrtsstraße errichtet, angebaut und ein Biergarten eröffnet. So entstand im Laufe der Jahre eine schmucke Pension mit fantastischem Meerblick und das beste Restaurant im Ort, frequentiert von einer Vielzahl von Stammgästen, hauptsächlich aus Deutschland. Bisher ging dieses Konzept bestens auf, die Zimmer wurden gut gebucht und das Einkommen reichte für alle Familienmitglieder, von der Oma bis zum Enkel, halbwegs aus. In diesem Sommer ist es ein wenig anders. Zum ersten Mal gab es Stornierungen von bereits georderten Zimmern, wie uns Georgs Tochter Jenny erzählte. Sie tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und leitet überwiegend die Geschäfte. Die Deutschen haben einfach Angst nach Griechenland zu kommen. So recht verstehen kann sie das nicht. Bei uns wird doch niemand verfolgt, weil er Deutscher ist, verhungern muß auch niemand und die Landschaft ist unverändert schön. Vielleicht hat die deutsche Presse mit ihrer tendenziellen Berichterstattung ja ihren Anteil daran. Was folgte, war ein fast entschuldigender Blick in meine Richtung. Natürlich trifft das nicht auf alle Medien zu, schon gar nicht auf Euch, sonst würdet ihr ja Euren Urlaub nicht bei uns verbringen. Und ganz ehrlich, wir haben unsere Entscheidung zu keiner Minute bereut. Irgendwie fühlten wir uns nicht als schnöde Urlauber, sondern regelrecht zur Familie gehörend. Alle umsorgten uns: Jennys Mama Cora und Küchen-Costas verwerteten viele Produkte aus dem eigenen Anbau zu schmackhaftem Kulinarischen, Jennys Mann Michael verbrachte gerade seinen Urlaub in Sarti und half dem anderen Costas, der in der Saison eigens aus Athen kommt und hier arbeitet. James war der Mann für alle Fälle: egal ob Techniker, Handwerker, Barkeeper oder Küchenhilfe, er war immer ansprechbar. Die Oma (bei der Fitness der alten Dame verbietet sich diese Bezeichnung fast von selbst) war verantwortlich für das Waschen der Wäsche. Mit ihrem langgezogenen Kalimeeeera verbreitete sie zudem schon am Morgen gute Laune. Und auch die Putzfrauen machten ihren Job voller Hingabe, bestens gelaunt und ausgesprochen gut. Selbst der 4-jährige Sohn von Jenny und Michael fungierte quasi als Animateur für die kleinsten Gäste. Diese Wohlfühlatmosphäre verspürten offensichtlich nicht nur die Urlauber. Zur Familie zählen übrigens auch jede Menge Haustiere, die ebenso liebevoll versorgt werden wie die zahlenden Gäste. Wenn die Vierbeiner sprechen oder schreiben könnten, würden sie sich garantiert bei Georg und seiner Familie auf diese Weise bedanken.

Beliebte Aktivitäten

• Strand