Sichere Dir jetzt bis zu 500€ auf die Top-Deals für Deinen Last-Minute-Urlaub.
Alle Bewertungen anzeigen
Pius Ralph (36-40)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Familie • Juni 2025 • 2 Wochen • Sonstige
Unvergessliche Erfahrungen auf Thassos
2,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Wir hatten im Juni 2025 unvergessliche zwei Wochen im Hotel Makryammos und die Ehre, schon wenige Tage nach Saisonstart unsere geräumigen, schönen und komfortablen Bungalows zu beziehen. Im Hotel wurde groß investiert – sieben Millionen Euro, wie man liest – in eine neue Pool-Area sowie einen neuen Spa- und Gymbereich, einen neuen Spielplatz und einen modernen Kids-Club. Die Anlagen sind wunderbar und werten das Hotel deutlich auf. Leider konnten wir – bis auf die Pools – wenig davon nutzen, da nichts vollständig fertiggestellt war. So konnten wir das Hotel noch in vollen Zügen als ungesicherte Baustelle erleben – mit offenen Leitungsschächten, unbeleuchteten Bereichen, offenen E-Leitungen und allem was dazu gehört. Das Hotel ist laut seiner eigenen Website und Social Media Kanäle im Jahr 2025 zum Fünfsterne-Hotel aufgestiegen und stolz darauf. Unser zweiwöchiger Aufenthalt war vermutlich zu kurz, um herauszufinden, wie die fünf Sterne erreicht werden konnten. Einige interessante Ansätze konnten wir jedoch im Makryammos erleben. Innovativ ist zB das Konzept des Hotels, das Housekeeping in den Bungalows zu sehr unterschiedlichen Zeiten und tageweise gar nicht zu erledigen. So kam es manchmal vor, dass wir nach einer Wanderung oder einem Tag am Strand am frühen Abend ins Zimmer zurückkehrten, und dort noch den Sand vom Vortag, die bereits benutzen, nassen Handtücher, benutzte Kaffeetassen und kein Toilettenpapier vorfanden. In konstruktiven Diskussionen wurde dieses Problem vom Personal zur Kenntnis genommen. Ebenfalls als sehr innovativ fiel uns die Führung des Hotelrestaurants auf. Eingebettet in einzigartige Natur, bietet die große Außenterrasse einen wundervollen Lebensraum für Wespen. Leider war es für die Gäste kaum möglich, dort zu essen – insbesondere nicht mit Kindern. Unter den Gästen viel diskutierte, naturnahe Lösungsansätze für das gravierende Problem wurden vom Hotelpersonal ebenfalls zur Kenntnis genommen. Das Innere des Hotelrestaurants hat eine einzigartige Atmosphäre. Der Gastraum kommt völlig ohne Schalldämmung aus. So wurden beim Essen unseren Messungen nach regelmäßig Lärmpegel von 80-90 Dezibel erreicht. Die Bestuhlung ist optimal an die Fläche des Restaurants angepasst, sodass kein Quadratzentimeter verschwendet wird. Man sitzt häufig mit den Gästen am Nachbartisch Rücken an Rücken, was eine angespannt-familiäre Atmosphäre schafft. Die angebliche Fünfsterne-Bewertung drängte sich an den Buffets zum Frühstück und am Abend dezent in den Hintergrund. Auf Nachfrage konnte das Restaurantpersonal in keinem einzigen Fall die Frage beantworten, was man denn am Buffet vor sich habe. An der Grillstation wurden täglich kiloweise Hähnchenfleisch oder zu Burgern gepresstes Hackfleisch gebraten – ohne Saucen oder Marinaden. Die Küche folgt hier einem kulinarischen Konzept, das noch sehr viel Potenzial bietet. Die warmen Speisen am Buffet ließen kein thematisches Konzept, Abstimmung oder Kreativität erkennen. Die Saucen hatten stets den schleimigen Glanz synthetischer Bindemittel. Die Auswahl der Zutaten erschien in Summe ausgesprochen kosteneffizient. Butter, Kondensmilch, Salz, Pfeffer, Zahnstocher – das alles wird in kleinen Wegwerfverpackungen angeboten. Plastikstrohhalme erhält man einzeln in Plastikfolie verpackt, und selbst die Desserts werden in Wegwerf-Plastikbechern serviert. Weshalb das Hotel auf seiner Website dennoch mit einer angeblichen Öko-Zertifizierung wirbt, konnte von uns nicht geklärt werden. Das Personal im Restaurant wies während unseres Aufenthalts am Saisonbeginn noch überschaubare Gastronomieerfahrung auf. Selbst einfache Wünsche („Black Tea”) blieben gänzlich unverstanden. Bei Weinbestellungen wurde unbeholfen agiert, und bei der Benutzung eines mit Eiswürfeln gefüllten Weinkühlers wurden von den Kellnerinnen und Kellnern sehr kreative Lösungen entwickelt, die für viel Vergnügen unter den Gästen sorgten. Wir warteten nur noch darauf, dass der Wein gleich von der Flasche in den Eisbehälter gegossen würde, was letztlich aber nie geschah. Immerhin. Im Restaurant war es während unseres Aufenthalts leider streng verboten, kleine Tische zu größeren Tischen zusammenzuschieben, wodurch wir selbst als fünfköpfige Familie häufig nicht gemeinsam essen konnten. Das war unserer Stimmung nicht zuträglich, und störte auch viele andere Familien, mit denen wir uns unterhielten. Das Hotelpersonal nahm auch dieses Problem zur Kenntnis – mit dem Hinweis, da habe das Hotel nunmal eine strikte Policy, man habe keine Möglichkeiten, man könne nicht, man dürfe nicht. Der Mangel an qualifiziertem Personal schlug sich während unseres Aufenthalts in derart langen Wartezeiten und abstrusen Situationen nieder, dass jeder Gang ins Restaurant, zur Bar oder zur Rezeption zur völlig aberwitzigen Erfahrung mit Slapstick-Charakter wurde. Die simple Bestellung einer Flasche Wein am Abend konnte leicht 20 Minuten dauern. Eine zweite Tasse Filterkaffee während des Frühstücks zu erhalten: fast unmöglich. Vom Personal eine Antwort auf einfachste Fragen („Wie lang dauert es zu Fuß bis zum Nachbarstrand?”) erhalten: fast unmöglich. Ein Late-Check-Out: unmöglich. Nach dem Check-Out am letzten Tag vor der abendlichen Abreise noch einmal im Hotel zu duschen: unmöglich. Ketchup zum überteuerten Schinken-Käse-Toast an der Bar: unmöglich. Mehrere Stammgäste des Hotels, mit denen wir während des Aufenthalts sprachen, zeigten sich entsetzt vom Zustand des Restaurants und der dünnen Personaldecke in der Saison 2025. In Summe erlebten wir das Hotel Makryammos als wunderschöne Bungalowanlage, die durch den neu gestalteten Pool- und Strandbereich eine bauliche Aufwertung erfahren hat. Gleichzeitig gelangten wir zu dem Eindruck, dass sich hier ein Hotel durch bauliche Maßnahmen und gleichzeitige massive Kosteneinsparungen beim Personal und bei den Produkten in der Gastronomie für den Verkauf an eine große Hotelkette vorbereitet. Auf Nachfrage erklärte uns sogar dass Personal an der Rezeption selbst, man sei noch nicht wirklich – wie im Marketing des Hotels behauptet – ein Fünfsterne-Resort, sondern auf dem Weg dorthin. Wir wünschen den Betreibern dabei viel Erfolg. Nun erwarten wir eine Teil-Refundation unseres Reiseveranstalters und raten vom Besuch des Hotels strikt ab.


Zimmer
  • Gut

  • Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht

  • Service
  • Sehr schlecht

  • Lage & Umgebung
  • Gut

  • Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juni 2025
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Pius Ralph
    Alter:36-40
    Bewertungen:1