Hotel Mare Nostrum Resort

Mein erster Eindruck war: Warmbadetag in der Reha-Klinik. Rund um die Rezeption nur Gäste jenseits der 70 Jahre und ein Geruch wie im Thermalbad. Die Flure des Hotels sind edel und hygienisch in Marmor gefliest, aber dieser Fussbodenbelag hat auch Nachteile – dazu später mehr. Zuerst mal in die beiden Zimmer mit Verbindungstür: grosse Betten – dadurch etwas eng in dem zu kleinen Zimmer, Schrankkapazität befriedigend, Safe, Minibar – die man ausräumen und als Kühlschrank nutzen kann, Bad ok. Die Poolanlage machte im Prospekt einen tollen Eindruck, aber der grosse runde Pool (Mediterranean Palace) wird nur Eisbären und Pinguinen so recht zusagen, denn die angeblich vorhandene Poolheizung wurde während unseres Aufenthalts nicht eingesetzt. Der wesentlich kleinere Pool in der Nachbaranlage (Cleopatra), die man bequem per Tunnel erreicht, war da schon wesentlich angenehmer temperiert. Der Strand ist nur eine kurze Treppe und eine Fußgängerwegüberquerung entfernt, also super zu erreichen und schön feinsandig – prima. Das Essen erreicht 3, 5*- bis 4*-Niveau, aber auf 5*-Annehmlichkeiten wie z. B. frischgebackene Omlets, Waffeln, Crepes oder echten O-Saft muss man leider verzichten und die Variation der Speisen reicht ebenfalls nicht an 5* heran. Jetzt zurück zum Marmor. Da haben sich die Hotelputzfrauen ein tolles Spiel ausgedacht: Es beginnt mit Schrubberweitwurf. Über die Wurfweite der laut polternd landenden Schrubber wir durch lauten Rufen abgestimmt. Wer gewonnen hat darf eine Türe zuknallen. Sehr lustig am Nachmittag, wenn man versucht mit der erkrankten Tochter einen Mittagsschlaf zu halten. Nachts dürfen dann die Gäste ran: ob der ältere Herr mit der Gehhilfe oder die aufgetakelte Italienerin auf ihren Stöckelschuhen morgens um halb drei den größeren Krach gemacht haben, sind sich die Punktrichter nicht einig geworden. Wir waren mit zwei noch nicht schulpflichtigen Kindern in der Nebensaison unterwegs und hofften, dass diese schnell Kontakt zu anderen Kindern knüpfen könnten, was sich wegen der Sprachbarriere eher schwierig gestaltete: Wie sich nämlich bald herausstellte, stammten in unserer ersten Urlaubswoche ein Grossteil der Gäste aus Russland, einige wenige aus Italien, England, Niederlande und Spanien. In der zweiten Woche trafen wir dann doch noch eine deutsche Familie mit einer 7-jährigen Tochter – ja, Glück muss man eben haben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand