Sehr geehrte Damen und Herren, Die Leute sind ziemlich hartnäckig und nicht leicht zufrieden zu stellen, wenn es ums Trinkgeld geht. Das merkten wir bereits am Tag unserer Anreise. Wir waren bereits 23 Stunden auf den Beinen und auch die Konzentration hat nachgelassen, für die Angestellten ein gefundenes Fressen, meine Frau machte sich für das Abendessen in der Waschniesche zurecht die vorne und hinten verspiegelt war, als ein Hotelangestellter zum Minibar auffüllen kam. Ich ließ ihn herein er füllte die Bar auf und wartete darauf das ich ihm Geld gab. Da ich alles im Safe hatte, der wiederrum genau in dieser verspiegelten Waschniesche angebracht war mußte ich ihn öffnen. Dieser Junge blieb direkt neben meiner Frau stehen die sich wunderte, weil er so dicht aufrückte, wie wir später nachstellten kam er so an unsere Geheimnummer des Safes, die man gut im Spiegel ablesen konnte. So kam es das wir schon am 5. Tag (vielleicht auch früher da ja alles incl. ist zählt man nicht jeden Tag sein Geld) um 250 Doller beklaut wurden. Nachdem wir das Hotel wegen des Diebstahles benachrichtigt hatten, wurde ein Gerät an den Safe geschlossen, das genau ersichtlich machen sollte wann der Safe offen und zu war. Leider zeigte das Gerät weder das richtige Datum noch das richtige Jahr. Angeblich soll der Safe offen gestanden haben (was anscheinend für alle Angestellten ein Freifahrtschein für das klauen ist, so kam es zumindest rüber) ob dieser vom Dieb nicht wieder verschlossen wurde wie er uns beklaut hat stand nicht zur Debatte, so wurde mehr oder weniger uns die Schuld an unsere Missere gegeben, aber ab da sollten wir dann jeden Tag beim Direktor antanzen ob es Neuigkeiten gibt bezüglich des Diebstahles und einem Bericht sollten wir schreiben u. s. w. So schauen also die schönsten Wochen im Jahr aus, es war einfach kaum zu glauben. Wir hatten schliesslich lange für diesen, "nicht gerade billigen Urlaub" gespart, denn auch in Deutschland wächst das Geld nicht auf den Bäumen und dann sowas. Zum Schluß kam natürlich nichts dabei raus und entschuldigt wurde sich auch nicht vom Hotel, sonst wäre es ja (Zitat) ein Schuldeingeständnis gewesen. Als wir dann von einem Mitreisen erfuhren das sein Parfüm entwendet worden ist, (vermutlich war dieser ja selber schuld, warum hat er es nicht im Safe eingesperrt) und meinem Mann die Schwester eines Einheimischen für ein Paar Turnschuhe angeboten wurde, reichte es uns entgültig. Wir werden dieses Land nie wieder betreten und auch allen anderen die unsere Meinung hierzu wissen möchten davon abraten. Zum Schluß möchte ich noch betonen, daß ich natürlich nicht alle Kubaner über einen Kamm scherre aber das diese ganze Missere natürlich ein schlechtes Licht auf alle wirft. Mit freundlichen Grüßen M. Baur