Hotel MyTirol

Hallo, wir, meine Frau Iris und ich möchten/müssen leider mit Euch unsere schlechten Erfahrungen zu unserem Tirol-Urlaub teilen. Wir waren für eigentliche 10 Tage im Hotel MyTirol eingebucht und sind frühzeitig aufgrund der widrigen Umstände wieder abgereist (und da hat das Wetter nur eine Nebenrolle gespielt). Wo also fange ich an: Das Hotel liegt an einem steilen Hang, der nur mit dem Auto oder E-Rolli zu erklimmen ist, ein normaler "Faltfahrer" hat da gar keine Chance. Angekommen im Hotel stellten wir fest, dass es tatsächlich gar keine barrierefreien Zimmer gibt, obwohl diese als solches in der Werbung ausgeschrieben war. Vielmehr handelt es sich beim Hotel MyTirol um eine "umgestaltete" und leider auch heruntergekommene Jugendherberge mit ebensolchem Charme, inklusive Schließ- und Öffnungszeiten und fehlendem Service. Die Rezeption ist nur zwischen 8h und 20h zugegen, danach gibt es nicht einmal einen Nachtportier, ach, ja, doch, aber nur über das Telefon erreichbar. Und wenn man kein Smartphone dabei hat? Ich musste nachts leider mit unserem Hund raus und kam dann nicht mehr ins Hotel, da der Eingang nach Innen verschlossen war. Nur durch Hilferufe meinerseits weckte ich einen Hotelgast, der im Bademantel bekleidet ins Foyer kam, um mir die Tür von innen zu öffnen. So wie der ganze Bau und das "Konzept" anmuten lässt, verhält es sich auch mit den alles andere als barrierefreien und niemals gemütlichen Zimmern: Betten auf ca. 120cm Höhe, (darüber hinaus noch wahlweise als 2 bis 5-Bett-Zimmer nutzbar), Dusch- und Toilettentür gerade einmal 60cm breit, danach je ein ca. 6qm kleiner Raum; also keine Chance, weder auf die Toilette noch in die Dusche zu gelangen. Die Zimmer sind mit beleuchteten Glastüren verschlossen, dazwischen gibt es eine Innentür, die beim Öffnen und Schließen der eigentlichen Haupttür im Weg steht. Der Eingangsbereich der Zimmer ist mit romantischem Neonröhrenlicht beleuchtet. Im Zimmer selbst findet man neben den viel zu hohen Betten, dann auch kasernenmäßige Stockbetten. Ablagemöglichkeiten waren ebenfalls Mangelware. Das Personal war sehr bemüht, wobei die Bemühungen durch fehlende Deutschkenntnisse im Keim erstickt wurden. Die Mitarbeiter sprachen nahezu durchweg nur Tschechisch, kein Englisch und nur fragmenthaft deutsch. Im Foyer befand sich die Hotelbar, sowie eine Rollstuhltoilette, die aber immer abgeschlossen war. Der Restaurantbereich glänzte durch sein Krankenhaus-Buffet, à la Carte gab es schlichtweg nicht. Dieses Buffet wiederholte sich täglich und auch das Frühstück lies leider zu wünschen übrig. Der sogenannte "Wellnessbereich" (dort konnte ich zumindest einmal duschen) befand sich im 4. Stock und war offiziell bis 15h verschlossen, obwohl dieser mein einzig geeigneter Platz zur Körperpflege gewesen wäre. Das Sauna-Areal selbst ist recht geräumig, auf die Terrasse kommt man allerdings nur über ein ca. 15cm hohe Stahltür-Brüstung, keine Chance für Rollifahrer. Alles in allem frage ich mich, wer genau für die Entscheidung, dieses Hotel als barrierefrei zu betiteln, zuständig war oder ist. Zu vermuten ist, dass dieser in die Jahre gekommene Stahlbau mit Subventionen zu einer "Inklusionsstätte" gemacht wurde, ohne dabei die eigentliche Zielgruppe und Kundschaft mit einer Körperbehinderung zu befragen, geschweige denn, in die Planung mit einzubeziehen. Insofern ist mein Fazit leider sehr sehr düster und enttäuschend, obwohl es sehr schade für die Region ist.

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