- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wie üblich, hatten wir uns vor der Buchung in HC informiert, was die Gäste zu dem Hotel bisher gesagt haben. Die relativ wenigen kritischen Stimmen hatten wir zwar registriert, aber gemeint, daß es sich dabei um Leute handeln könnte, die halt immer etwas auszusetzen haben. Heute sehen wir das anders. Wir fragen uns jetzt, wie man dieses Hotel derartig loben und schönreden kann. Tatsache ist, daß einer Reihe von positiven Punkten schwerwiegende Mängel gegenüberstehen, die den Gesamteindruck bestimmen und zu einem eher negativen Urteil führen. Wenn man das Hotel betritt, ist man von der großzügigen Halle beeindruckt. Alles hell, freundlich, sauber. Später haben wir dann bei näherem Hinsehen erkannt, daß Reparaturen nicht schaden würden. Treppenstufen waren schadhaft, die Fußdusche auf dem Weg vom Strand zum Hotel fiel fast aus der Wand, die WC-Spülung im Bad war nur mit gutem Zureden betriebswillig. Das Restaurant wirkt durch die Einrichtung und vor allem die Lage mit Blick auf das Meer einladend. Angrenzend an den Speisesaal kommt man auf eine Terrasse, wo auch die Mahlzeiten eingenommen werden können, sofern man einen Platz ergattert. In der Regel lassen sich dort die Raucher nieder. Offiziell wird einem am Beginn des Urlaubs im Restaurant ein fester Platz zugewiesen, den man dann über die gesamte Dauer behält. Warum das so ist, hat sich uns bis zur Abreise nicht erschlossen. Man sollte es den Gästen überlassen, sich jeweils einen freien Platz zu suchen, dann ist man auch nicht gezwungen, immer mit denselben Menschen an einem Tisch zusammen-zusitzen. An einer Theke am Eingang zur großen Bar holen sich die Gäste ihre Getränke aus Automaten. Da gibt es Alkoholfreies, Bier, Rotwein, Roséwein, Weißwein - alles in Plastikbechern. Andere Drinks werden von Barkeepern ausgegeben. Bei schönem Wetter setzen sich die Urlauber auf die große Freiterrasse und stellen fest, daß die Anzahl der Sonnenschirme bei weitem nicht ausreicht. Wenn man in den Innenraum der Bar ausweicht, leidet man unter der stickigen Luft und klebrigen Sesseln. Zu unserer Zeit wohnten auffallend viele Gruppen im Hotel, vermutlich Kegel- vereine, Frauenkränzchen, Firmenabteilungen, Motorradclubs usw. Sie saßen dann immer zusammen und feierten, zwar niemals ausfallend, aber durch den steigenden Geräuschpegel doch oft störend. An einem Regentag verlagerte sich das von der Außenterrasse in die Bar. Dort war der Lärm dann unerträglich! Da vermißte man schmerzlich einen Raum, in den man sich zurückziehen und gemütlich und ruhig zusammensitzen konnte. In einem 4-Sterne-Hotel kann man das erwarten. Der Hotelpool ist im Vergleich zur Gästezahl viel zu klein. Sonnenschirme sind Mangelware, also wandern die ersten Leute morgens um 6 Uhr und reservieren Liegen mit Schatten. Das wird man den Deutschen wohl nie mehr austreiben können. Wer AI bucht und die Absicht hat, sich für Tagesausflüge ein Lunchpaket geben zu lassen, sollte sich von zuhause Plastiktüten mitbringen, denn das Hotel stellt eine Papiertüte mit Wasserflasche und etwas Obst zur Verfügung. Den Rest muß man sich selbst im Frühstücksraum zusammenstellen und einpacken. Die besten Zimmer liegen im vierten, dem obersten Stock. Wegen der starken Sonneneinstrahlung und der Geräusche von der Terrasse samt Bühne würden wir keinen direkten, sondern seitlichen Meerblick wählen. Uns selbst betrifft das nicht mehr, denn es wird für uns in diesem Haus keine Wiederholung geben.
Beim Einchecken teilte man uns ein Zimmer im ersten Stock zu. Wir baten aber um einen Raum möglichst weit oben und bekamen problemlos Zimmer 1310 in der dritten Etage. Das war ein guter Griff, denn von anderen Gästen erfuhren wir später, daß es im ersten Stock Zimmer gibt, bei denen man vom Balkon auf eine Wand schaut. Wir hatten seitlichen Meerblick. Es war sehr ruhig, nur am vorletzten Tag zogen über uns wohl neue Gäste ein, denn von da an nervten uns des öfteren Geräusche von Highheels und auf den Fliesen herumgeschobenen Stühlen. Beim Bezug des Zimmers fiel uns sofort auf, daß es im Raum viel zu warm und stickig war. Die Klimaanlage lief und ratterte laut, aber die Wirkung war kaum spürbar. Erst am zweiten Tag kam uns die Erleuchtung: Man mußte die zweite Schlüsselkarte, die wir extra am Empfang angefordert haben, rund um die Uhr im Schlitz stecken lassen, damit die Anlage immer in Betrieb blieb. So war es nach einiger Zeit erträglich temperiert, aber halt immer recht laut im Zimmer, leider auch nachts. Die Raumgröße war gut. Neben den Betten gab es noch ein Sofa. Der Kühlschrank war leer und in seiner Funktion stark eingeschränkt. Aber eine geringe Kühlung war vorhanden. Wer es liebt, über eine ca. 60 cm hohe Wand in die Badewanne zu steigen und dann den Duschvorhang am Körper kleben zu fühlen, wird sich mit dem Bad anfreunden können. Uns wäre eine richtige Dusche mit Türen viel lieber gewesen. Und einen Frisierspiegel hätten wir auch gern gesehen. Wir haben den im Schrank eingebauten Safe genutzt und dafür 17 € für eine Woche gezahlt. Das ist bei vier Sternen schon dreist.
Das Frühstücksangebot war durchschnittlich gut. Der Kaffee war allerdings nicht genießbar. Als Ausweg nutzten wir heißes Wasser und Teebeutel. Das Problem: Es gab nur einen einzigen Automaten für heiße Getränke. Also wanderten alle Gäste mit Tassen in der Hand zu dieser einen Station und bildeten eine oft recht lange Schlange. Das könnte man besser lösen. Zum Mittag- und Abendessen kann man nur sagen: Als 4-Sterne-Hotel darf man den Gästen so etwas einfach nicht zumuten. Einfallslos, ohne große Abwechslung, ohne erkennbare Verwendung von Gewürzen, immer der gleiche Salat, zähes Fleisch, trockener Fisch, undefinierbare Soßen, als Nachtisch immer die gleichen Cremes aus der chemischen Industrie, nicht ein einziges Mal ein kleines Käsebuffet. Wir hatten den Eindruck, daß bei den verwendeten Zutaten unglaublich an der Qualität gespart wird. Einmal gab es zu unserer Freude mit Hackfleisch gefüllte Paprikaschoten. Die Freude war nach wenigen Bissen weg, wir kauten auf Knorpel- und Sehnenstücken und gaben auf. Wir wollen aber gern auch mal loben, denn das Eis war absolute Spitze und die in den Automaten angebotenen Getränke (Bier und Wein) hatten eine gute Qualität.
Uns ist im Hotel niemand vom Personal begegnet, der nicht freundlich gewesen wäre. Egal, ob an der Rezeption oder im Restaurant, wir konnten nicht klagen. Das Zimmermädchen schien allerdings nicht übermotiviert, denn sie tat trotz ausreichend Trinkgeld nur das Nötigste. Und als die Erstausstattung mit Wasserflasche, Shampoo und Duschgel aufgebraucht war, hat sie nichts nachgelegt. Aber das war möglicherweise eine Anweisung des Managements.
Wenn man mit einem Mietwagen vom Flughafen nach Cala Ratjada fährt, hat man das Ziel in ca. 1 Stunde erreicht. Wir hatten den Transfer im Gesamtpaket mitgebucht und brauchten fast 4 Stunden (1 ¾ Stunden im Bus sitzen und warten, bis er losfährt, dann Autobahn, danach ca. 10 Hotels abklappern, bis wir zum Na Forana kamen). Die Lage des Hauses direkt am Strand in der kleinen Bucht ist der absolute Pluspunkt. Ein paar Treppen hinunter, dann nur wenige Schritte bis zum Wasser – aber Vorsicht, nicht auf die dicht an dicht liegenden Menschen treten. Wir hatten bei der Buchung unterstellt, daß der Strand zum Hotel gehört. Vor Ort haben wir dann festgestellt, daß er öffentlich ist und von Einheimischen und allen Urlaubern aus den umliegenden Hotels und Quartieren genutzt wird. Selbst wenn man bereit ist, sich teure Liegen und einen Sonnenschirm zu mieten, hat man schlechte Karten, es sei denn, man wandert schon am frühen Morgen und reserviert. Unweit vom Hotel führt eine schöne Promenade nach Cala Ratjada und zum Hafen, vorbei an Bars und Restaurants.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Daß der Pool zu klein ist, haben wir schon erwähnt. Schwimmen im Meer ist eine gute Alternative, wenn man das Wasser nach dem Slalomlauf durch die am Strand Liegenden endlich erreicht hat. Die Abendunterhaltung bestand zum überwiegenden Teil darin, daß ein junger Mann sich mit seinem Laptop neben der Bühne aufbaute und seine gespeicherte Musik auf die Leute losließ. Viel seelenloses elektronisches Gedudel, dazwischen mal „Ein Stern“ und „Du hast mich tausendmal betrogen“, alles aber sehr laut. Und da die in Gruppen zusammensitzenden Gäste sich dabei unterhalten wollten, redeten sie entsprechend laut, so daß uns der Geräuschpegel zu hoch war. An einem Abend trat eine kleine Flamencogruppe auf. Die jungen Damen waren nicht schlecht und gaben sich große Mühe, kamen aber beim Publikum nicht richtig an. Es unterhielt sich lieber und ignorierte das Geschehen auf der Bühne weitgehend. Eigentlich schade. Am letzten Abend machten zwei Männer die Musik, ein Schlagzeuger und ein Gitarrist, die beide auch sangen. Die restlichen Instrumente wurden elektronisch dazugesteuert, so daß es zwar ein gewisses Tonvolumen, aber nicht richtig gute Musik ergab. Aber den Leuten hat es gefallen, denn es wurde sogar getanzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anni & Wolfgang |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 109 |
Wir bedanken uns für diese ausführliche Bewertung und nehmen wir sie zur kenntnis. Wir können Ihnen aber nicht gestehen, dass die Reparaturen im Na Forana nachgelassen werden , noch wo wir manchmal von einem gewissen Missbrauch belastet sind. Noch zu erklären ist dass unser Pool von Conselleria de Turisme selbstverständlich gemessen war, und geeignet gesagt worden ist . Wir sind der Meinung dass die Sonnenschirme in der Ziet doch genügend waren und wollen hinweisen , dass sie jederzeit bei der Bar oder Rezeption vom Gast gefordert werden können . Das selbst Zusammenstellen des Lunchpakets ist eine Anregung einiger Gäste , weil man immer mehr oder wenig und dies oder jenes möchte. Wir bedanken uns für Ihre Buchung und wünschen Ihnen Alles Gute. Ihr Na Forana Hotel Team . Cala Rajada 28.09.2011