- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Gemessen am indischen Standard und mit den Abstrichen, die man in diesem Land zwangsläufig machen muss, handelt es sich beim Nandhini um ein tolles Hotel, dass ich mir gern geleistet habe und was durch den Sonderpreis auch erschwinglich war. Ich konnte mich an diesem Wochenende dort im Zimmer sehr wohlfühlen und genoss die gute Lage als Ausgangspunkt für Unternehmungen in die Stadti. Was wurde bei der Internetbuchung versprochen? Unter anderem auch Wi-Fi, was mich im Grunde sehr erfreute, denn eine Verbindung nach Deutschland zu haben, ist bei einem längeren Aufenthalt in Indien immer gut. Wie sich dann einmal wieder typisch indisch herausstellt, funktionierte das Wi-Fi mal wieder nicht. Alles andere würde, nach dem was ich bisher erlebte, fast an ein Wunder grenzen. Nach einer geschäftlichen Reise zu einer Messe in Bangalore wollte ich auch das Wochenende in der Stadt verbringen und dort Freunde treffen, so dass ich dafür Ausschau hielt nach einem Hotel, welches eine für Unternehmungen bessere Ausgangslage hat als das, welches mein Arbeitgeber zuvor organisiert hatte. Auf das Nandhini in der St. Marks Road stieß ich, nachdem wir vorher fluchtartig ein günstigeres Hotel verlassen hatten, welches für mich an diesem Wochenende einfach nicht ertragbar gewesen wäre, da ich mich auch etwas im Zimmer von dieser anstrengenden Millionenstadt erholen wollte und es nicht nur zum Schlafen nutzen wollte. Allerdings mussten wir auch einen gewissen finanziellen Rahmen einhalten. Das Nandhini Hotel bestach durch 2 entscheidende Punkte: Es lag sehr günstig in der Nähe der MG Road und es war im Verhältnis günstig.
Das Zimmer war, obwohl es nur ein Standardzimmer war, wirklich einwandfrei ausgestattet. Mit Klimaanlage und Ventilator. Auf die Klimaanlage kann man, wenn man sich länger in so einem Land aufhält, ohne weiteres verzichten. In diesem Zimmer war sie allerdings von Vorteil, denn das Zimmer hatte leider keine Fenster. Ein klares Manko. Andere Zimmer des Hotels verfügen auch über Fenster, was durchaus viel schöner ist, besonders wenn man zu zweit reist und zu unterschiedlichen Zeiten am Morgen wach wird. Stellt sich die Frage, ob wir durch unsere Discountbuchung dieses fensterlose Zimmer bekommen haben. Ansonsten gab es eine Minibar und einen Flachbildschirmfernseher. Alles in allem kann ich darauf gern verzichten, wenn ich Urlaub mache. Da ich aber länger im Land lebe, freue ich mich schon, wenn ich ab und an mal ein paar englische TV Sender zu Gesicht bekomme. Das Bad war auch wie das Zimmer selbst, sehr geräumig und mit allem notwendigen ausgestattet. Alle möglichen Toilettenartikel standen bereit. Und endlich eine funktionierende, warme Dusche. Warmes Wasser, welches doch tatsächlich aus der Duschbrause kam und nicht nur aus dem kniehohen Wasserhähnen. Wasser, welches sich temperieren lässt und nicht entweder eiskalt oder kochend heiß ist. Alles hier keine Selbstverständlichkeit. Ok, der Hebel zur Einstellung der Temperatur fiel immer wieder ab, aber ansonsten war mir dieses Bad heilig. Wo man sich im Alltag schon daran gewöhnt hat, sich sein Duschwasser in Eimern zu mischen und es sich überzuschöpfen, braucht man ab und an einfach diesen Luxus. Auch die Preise der Minibar waren human.
Im Preis inklusive war bei diesem Hotel auch ein Frühstück, auf das ich sehr gespannt war. Wird es typisch indisch sein oder gibt es auch westliches Essen? Nach ein paar Monaten in Indien ist es bei mir mittlerweile so, dass ich indisches Essen gar nicht mehr vertrage und ich mich über jedes noch so kleine westliche Mahl ungemein freue. Und vom Frühstück war ich dann durchaus begeistert. Es gab neben den typisch indischen Items wie Idli (eine Art Reisküchlein), Chapati (eine Art indisches Fladenbrot), den entsprechenden Saucen und einem Omelett, was sehr indisch mit vielen Zwiebeln und Tomaten zu bereitet war, auch genügend kontinentales Essen. Die indischen Dinge kann ich gar nicht vollständig aufzählen, da ich ihnen nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet habe. Für mich gab es drei verschiedene Sorten aufgeschnittenes Obst (Papaya, Ananas, Banane), Toast, Butter, Honig und Marmelade (die indische supersüße Variante). Es gab auch Cornflakes, dazu aber nur heiße Milch. Als Getränke standen Kaffee, mein geliebter indischer Chai, ein Saft (Ananas, Wassermelone) und eine Art Milchshake bereit. Ich konnte im Grunde genommen gut frühstücken. Die Qualität der Speisen war gut, wenn man davon absieht, dass in Indien alles überzuckert. Sehr angenehm in Erinnerung blieben mir auch die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Angestellten des Restaurants.
Das Personal ist angenehm und freundlich.
Für westliche Touristen liegt das Hotel eigentlich sehr gut in der Nähe der MG Road. Dieses bietet Möglichkeiten, Essen zu gehen, Auszugehen und Einzukaufen. Auch die Commercial Street zum Einkaufen ist fußläufig zu erreichen. Erstaunlicherweise war das Hotel dann doch wieder nur durch Inder bewohnt. Ich denke, es gehört noch zu den erschwinglicheren Hotels dieses Viertels. Das St. Marks Hotel auf der anderen Straßenseite ist mindestens dreimal so teuer. Das Viertel verfügt über viele Ausgehmöglichkeiten wie Cafés, Restaurants, Pubs und Bars. Sofern man bei einer Sperrstunde von 23.30Uhr in Bangalore überhaupt von ausgehen sprechen kann. Mir bekommen diese indischen Zeiten allerdings sehr gut. Egal wie, man schafft es eigentlich immer, am nächsten Morgen wieder frisch zur Arbeit zu erscheinen. Ein vom indischen Essen geplagter Magen wie meiner, erfreut sich auf jeden Fall über die Vielfalt der Küche in der Gegend. Wenn auch zu einem vielfach höheren Preis. Unter anderem befindet sich das Hardrock Café in direkter Nähe. Zu empfehlen ist auf jeden Fall auch der Biere Club, eine Brauerei im Pubstil. Um Bangalore zu erreichen bzw. zu verlassen, führt in den meisten Fällen kein Weg vorbei an der City Railwaystation und dem riesigen Busbahnhof für die staatlichen und privaten Busse, der direkt daneben liegt. Diesen erreicht man mit der Rikscha innerhalb von ca. 15 Minuten. Immer schön auf das Anschalten des Meters bestehen oder handeln. Mehr als 50 INR sollte es nicht kosten. Gerade wenn man versucht vor einem besseren Hotel eine Rikscha zu bekommen, werden einem meist Preise von 100 INR für diese Strecke abverlangt. Einfach ein Stück weiterlaufen und wenn es die Zeit erlaubt, eben die dritte oder vierte Rikscha abwarten. Erkundungen der Sehenswürdigkeiten können auch per Hotel oder Rikscha unternommen werden. Auch dafür liegt das Hotel zentral und ist gut dazu geeignet, wobei ich in Sachen Sehenswürdigkeiten Bangalore nicht viel abgewinnen kann. Es gibt einen netten botanischen Karten, den Iskcon Tempel (nachts sehr schön beleuchtet), den Big Bull Tempel und vermutlich noch einiges mehr.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2011 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | KindofEscapism |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 59 |