- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Ich bin geschäftlich sehr viel unterwegs und übernachte regelmäßig in 4* Hotels. Ein so dermaßen schlechtes Hotel wie das Nuramar ist mir bisher jedoch noch nicht untergekommen. Auch wenn das hier dargestellte übertrieben und unglaublich klingt, so entspricht es dennoch leider zu 100% der Wahrheit. Leider reagiert unser Reiseveranstalter FTI nicht auf meine Schreiben (es kommt noch nicht einmal eine Rückantwort), so dass ich jetzt einen Rechtsanwalt eingeschaltet habe.
1. Sauberkeit, Hygiene und Wohlfühlcharakter des Apartments Gleich nach Betreten des Apartments fiel uns die nach verbrauchter Luft riechende Atmosphäre auf. Ein Gang auf die Toilette zeigte uns aber noch schlimmeres. Die Badarmaturen waren so voller Grünspan, dass es mehr als ekelig war, die Armaturen überhaupt anfassen zu müssen. Das Waschbecken und die Armaturen sahen so aus, als seien sie lange nicht mehr gereinigt worden, was den Gesamteindruck des Apartments ebenfalls wiederspiegelte. Ein Blick auf den Putzwagen der Reinigungsdamen untermauerte den Eindruck. Auf dem Putzwagen waren keinerlei Reinigungsmittel vorhanden. Der Boden wurde lediglich gekehrt oder mit klarem Wasser gereinigt. Die Badewanne zeigte deutliche Verbrauchsspuren. Die Abläufe waren schwarz, der Duschkopf speckig und am Wannenrand befand sich eine Rostnaht, die sich über die gesamte Front der Badewanne erstreckte. Ein Highlight war die Toilette im unteren Badezimmer. Hier waren die Schrauben zur Befestigung der Toilette nicht vorhanden, so dass die Toilette völlig frei stand, was das Geschäft wirklich zur spannenden Aktion machte. Im Wohnzimmer waren zwei Schlafsofas vorhanden. Beide waren ursprünglich wohl mal weiß-grün. Inzwischen zeigte der weiße Unterton aber deutliche gelbliche Flecken, so dass keiner von uns eine Berührung oder gar ein liegen auf dem Sofa riskieren wollte. In einem 4-Sterne Hotel hatte ich bisher noch niemals ein Ehebett der Größe 140x190cm. Da wir beide etwas kräftiger sind, machte es dies zu einer "bewegenden" Nacht. 2. Sicherheit im Apartment Wie bereits beschrieben, wurde die defekte Terrassentür während unserem gesamten Aufenthalts nicht repariert. Wir mussten jedes Mal sehr umständlich die Außenjalousien schließen, um einen einigermaßen Sicherheitsstandard für unser Apartment einhalten zu können. Hinzufügen möchte ich, dass selbst die Außenjalousien nicht den sichersten Eindruck machten. Diese wurden lediglich durch zwei Stifte und einen dünnen Mittelstift gehalten. Das gesamte Apartment war, wie die Außenanalage und Poolanlage auch, mit roten Fliesen ausgestattet. Die Fliesen wurden bei Nässe zur lebensbedrohlichen Rutschpartie. Ich bin selbst, beim Aussteigen aus der Wanne, einmal böse weggerutscht. Zwei Tage vor unserer Anreise ist gerade ein kleiner Junge am Pool ausgerutscht und hat sich den Unterarm gebrochen. Im oberen Badezimmer befand sich eine Badewanne, mit einer Fluchtschneise von 30cm vor der Badewanne entlang zur dahinterliegenden Toilette mit jeweils 15cm Platz links und rechts neben der Toilettenschüssel. Ein Gang entlang der Badewanne, erinnerte an einen Gang über ein Mienenfeld. Über die gesamte Länge der Badewanne erstreckte sich am oberen Rand der Wanne ein tiefer und ca. 3cm Roststreifen. Unserem Sohn ist einmal beim vorbeigehen das Bein angeritzt worden. 3. technische Ausstattung des Apartments Die technische Ausstattung des Apartments war ein Abendteuer. Mit dem Sicherungskasten, konnten Sie lustige Spielchen unternehmen. Sie mussten hierzu nur die Schlüsselkarte in das Elektroschloss stecken, die Klimaanlage einschalten, die Schlüsselkarte aus dem Elektroschloss einmal entfernen und erneut bei laufender Klimaanlage einstecken. Und voila: Der nächste Gang ging zum Sicherungskasten um die Sicherung wieder einzustecken. Besonders spannend war dieses Spiel, wenn Sie Abends im Dunkeln zum Apartment kamen, dummerweise vergessen hatten, dass Sie beim Verlassen des Apartments die Klimaanlage nicht ausgeschaltet hatten und noch dummerweise unbedarft und naiv die Schlüsselkarte in das Elektroschloss schoben. Denn dann konnten Sie die spanische Nacht genießen und sich an den Sicherungskaten tasten, da dann überhaupt kein Licht oder sonstige Elektrik mehr in dem Apartment funktionierte. Im Übrigen war der Zugang zum Apartment so schlecht beleuchtet, dass Sie das Schloss nur unter Zurhilfenahme eines Feuerzeuges fanden. Temporär war auch gleich die ganze Anlage mal nicht beleuchtet. Da ich aber zwischenzeitlich die Sicherung schon oft genug einsteckte, war der Gang zum Sicherungskasten inzwischen Routine für mich und ein gezielter Griff brachte dann wieder Licht in das Traumapartment. Wobei man sich hier fragte, ob es nicht besser gewesen wäre, die Sicherung gleich raus gelassen zu haben. Nicht vorenthalten möchte ich für Sie die Information, dass die Schlüsselkarte und der zugehörige Apartmentschlüssel nur in einmaliger Ausführung existierte, so dass bei drei Personen nur ein gemeinsames Kommen und Gehen koordiniert werden konnte. Sie konnten den Sicherungskasten übrigens auch anders überlisten. Sie mussten nämlich hierzu gar nicht die Schlüsselkarte verwenden. Wenn Sie es auf den Sicherungskasten drauf angelegt haben, brauchten Sie nämlich auch nur den Kühlschrank und die Klimaanlage gleichzeitig einschalten. Dann könnten Sie sich beruhigt auf das gelbe Sofa setzen, ein Lächeln aufsetzten und warten bis der Kühlschrank in den Kühlmodus ging. Anschließend brauchten Sie nur auf das Geräusch der herausfliegenden Sicherung zu warten. Im Urlaub sollte man sich entspannen, Sonne tanken, gut Essen und Ruhe haben. Fernsehen schauen sollte nicht dazu gehören. Nun dachte ich mir, in meinem jugendlichen Leichtsinn, dass wenn da ein Fernseher steht, könnte man auch mal schauen was Frau Merkel so in Deutschland treibt. Meine Euphorie beim in die Hand nehmen der Fernbedienung wurde aber abrupt beendet, als ich feststellte, dass der Fernseher kein einziges Programm anzeigte, sonder nur Schnee. Gut, positiv war zumindest, dass er nicht explodierte beim Anschalten.
All-Inclusive Verpflegung Die All-Inclusive Verpflegung des Nuramar Hotels war eine kulinarische Geisterbahn. Bei jedem neuen Gericht fragte man sich, welch kulinarische Köstlichkeit sich wohl hinter der Panade verbergen mag? Obwohl ich selber gerne und gut koche, wusste ich übrigens gar nicht, dass man so viele Gerichte panieren kann? Interessant war, dass es temporär schimmligen Käse und Schinken gab, und am nächsten Tag Panierten Schinken, wo man den Schinken erst beim aufschneiden der Panade wirklich erkannte. Was man aber positiv hervorheben muss ist die Tatsache, dass das Nuramar Küchenpersonal zumindest ihrer Linie treu blieben. Denn über panierten schimmligen Schinken hinaus, waren auch das Geschirr, das Besteck und die Gläser im Essensraum nicht sauber. Immer wieder hatte man einen Teller mit Speiseresten, Besteck mit Speiseresten, oder Gläser mit Lippenstift in der Hand. Das Essen war optimiert für Briten und entsprach in keiner Form einem internationalen Standard. Da es jeden Morgen das gleiche Essen gab, viel nach einigen Tagen der morgendliche Bohneneintopf gar nicht mehr auf. Spannend war auch die Tellersammlung auf dem Tisch. Da es keinen funktionierenden Abräumservice gab, fand zu den Mahlzeiten immer das gleiche Spiel statt: Wer schafft es in kurzer Zeit am meisten Teller auf seinem Tisch aufzustapeln? Da die Tische nicht eingedeckt und nur mit einer Papierdecke bedeckt waren, war allerdings ausreichend Platz zum Stapeln der Teller vorhanden. Meine Familie und ich haben uns noch niemals so sehr auf eine Pizza beim Heimkommen gefreut wie nach der Abreise aus dem Nuramar Hotel. Nach all den Negativbeispielen möchte ich eine positive Eigenschaft des All-Inclusive-Nuramar-Pakets hervorheben. Denn es gab Alkohol. Gut, in Plastikbechern. Aber immerhin in Mengen und umsonst. Haben Sie schon einmal einen Rotwein aus Plastikbechern getrunken? Nein? Sollten Sie einmal probieren. Spätestens dann verstehen Sie meine jetzige Aussage: Das Auge isst und trinkt mit. Getränke gab es aber nur, wenn die Bar auch besetzt war. Und dieses war leider immer wieder stundenweise nicht der Fall.
Service und Freundlichkeit im Hotel Nach dem Kapitel All-Inclusive Verpflegung, möchte ich Ihnen die Sympathie und Freundlichkeit des Nuramar Service Personals nicht vorenthalten. Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie in den Urlaub fahren, voller glücklicher Urlaubsgefühle an die Bar treten, und einen gut gelaunten und grinsenden Barkeeper/in entgegenschauen um ihre Bestellung aufzugeben? Dann dürfen Sie nicht in das Nuramar Hotel fahren. So wie das Essen dort ist, so schaut Ihnen auch das Service Personal entgegen. Wir haben ungelogen in der ganzen Urlaubzeit nur eine freundliche Servicekraft gesehen. Keine andere Servicekraft lachte auch nur einma, oder zeigte ein Zeichen von Freundlichkeit. Sie hatten zeitweise das Gefühl, dass sie sich entschuldigen müssen, weil Sie jetzt ein Getränk bestellen, geschweige denn kam jemals ein "guten Morgen", oder "guten Abend". Einmal konnten wir jedoch tatsächlich ein Lächeln auf den Lippen der Rezeptionistin entdecken. Zuvor fragen wir jedoch nach der Ausgabe von Badetüchern.
Die Lage des Hotels ist gut. Knapp 300m vom kleinen Strand entfernt. Die Insel ist sehr sehr schön. Ich kann empfehlen, dass man sich ein Mietwagen nimmt und kleinere Touren unternimmt. Es gibt es sehr viel auf der Insel zu sehen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool war lebensgefährlich. Am ersten Tag kam uns ein kleiner Junge mit Gipsarm entgegen, der am Tag davor auf den Fliesen ausgerutscht ist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörg |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |