Hotel Paradis Palace

Das Hotel macht für tunesische Verhältnisse und von außen betrachtet einen sehr guten Eindruck. Der tiefere, innere Blick zeigt jedoch deutlich, dass die besten Jahre vor unserem Aufenthalt lagen. Das Mobiliar ist altbacksch, im Bad z. T. durch die Feuchtigkeit aufgequollen. Die Polstermöbel im Foyer und im Restaurant haben bessere Tage gesehen - z. T. keine Deckfasern mehr vorhanden. Hier besteht dringender Nachholbedarf. Im Poolbereich wirkten die Liegen neuer, wurden jedoch von uns nicht genutzt. Am Strand allerdings fanden wir fast durchgängig durchgelegene Liegen, die nicht durch eine Auflage zu ergänzen war. Als Gäste umgaben uns weitere Deutsche, Österreicher, Schweizer, Italiener, Russen, Polen, die insgesamt sehr nett und friedvoll miteinander Urlaub machten. Dringend neue Möbel in der Lobby und am Strand (mit Auflagen) - erster Eindruck! Trinkgeldabgabe für alle! Ansonsten ist vieles sicherlich auch Mentalität. Das vorhandene kostenlose W-Lan in der Lobby war kollossal. Das Wetter war grandios, nicht zu warm, allerdings 2 Tage mit Gewittern überschattet. Preis-Leistungs-Verhältnis i. O. bei vorhandener Kompromissbereitschaft, v. a. wenn man schon Besseres kennen lernte. Wir hatten uns von der Auszeichnung Top 100-Hotel-Holidaycheck lenken lassen, mussten dann aber im Hotel feststellen, dass es sich um die Bewertung der älteren und damit ferienunabhängigen Generation handelte. In den Ferien doch mehr Massentourismus.

Die Größe des Zimmers mit Meerblick war super. Es hätten auch vier Leute dort schlafen können. Die Möblierung wie oben schon erwähnt sehr altbacksch, aber es wurde das Beste draus gemacht. Die Klimaanlage funktionierte und die Minibar war stets frisch gefüllt. Die Sauberkeit entspricht tunesischen Standards, somit Kompromiss-Bereitschaft gefragt (siehe oben). Das Bad war na ja, aber wir waren froh, nicht im Bungalow zu wohnen, wo das Bad direkt an die Betten grenzt und fast offen betrieben wird.

Das Essen war reichhaltig, vielfältig und qualitativ in Ordnung. Selbst zwei pingelige Esser unserer Familie konnten jeden Tag verschiedenes Essen genießen. Es gab landestypische, aber auch europäische Speisen. Es wurde sehr sauber und hygienisch gearbeitet. In der Ferienzeit ist allerdings ein Hauch Massentourismus gerade im Restaurant verspürbar (sehr laut, Platzmangel). Wieder sehr besonders sind natürlich die Nachspeisen-Buffets. Da wir keine Verfechter von Trinkgeldern für wenige Einzelne sind, haben wir - bis auf das Zimmermädchen - von weiteren Zuwendungen abgesehen. Trotzdem war der Urlaub komfortabel. Wir würden gern zum Abschluss eine - gern auch festgelegte - Summe für das gesamte Team des Hotels hinterlassen, denn nicht nur Kellner, Zimmermädchen, ggf. Strand-Boys tragen zum Erfolg des Urlaubs bei, sondern vor allem auch die vielen anderen im Hintergrund Tätigen. (Beispiel Kreuzfahrtschiffe!)

Das Personal war wirklich sehr bemüht (obwohl es sich blöd anhört), den Gästen alles Recht zu machen. Zimmer war der Lebensphilosophie entsprechend sauber und immer sehr ansprechend dekoriert (mit Trinkgeld-HIntergrund). Ein Großteil des Personals sprach deutsch. Freundlichkeit war v. a. im Restaurant zu spüren (Kellner), obwohl wir nicht mit Trinkgeld winkten. Die Köche allerdings waren nicht gerade freundlich, bis auf die jüngeren! Wäsche: Gebügelte Tischdecken waren nicht vorhanden, aber zumindest waren sie immer ausgetauscht und sauber. Dafür gab man sich mit Dekorationen sehr große Mühe, v. a. wenn Geburtstage gefeiert wurden. Ein zusätzlich für den Balkon georderter Stuhl wurde uns - selbst auf Nachfrage - nicht geliefert, obwohl zugesagt. Insgesamt aber positiver Eindruck bei Kompromissbereitschaft.

Wir kannten Tunesien bereits und hatten von vornherein nicht vor, das Hotel groß zu verlassen. Jeden Morgen unternahmen wir einen Strandspaziergang nach links oder rechts, fanden aber unsere Eindrücke von Voraufenthalten bestätigt, dass es einfach außerhalb der Hotels sehr dreckig und müllbeladen ist. Vielleicht könnten sich alle Hotels der Umgebung einmal zusammenschließen, einen Trecker o. ä. anschaffen und mit einem Flug den Sand vom sehr groben Schmutz, v. a. Plastikflaschen, Müllbeutel, alte Klamotten, beseitigen. Das würde für alle Urlauber an den Strandabschnitten die Attraktivität der Region deutlich erhöhen. Strand ansonsten wirklich sehr nah, Hammamet mit ein wenig Geduld sogar fußläufig, aber eben nicht attraktiv, zu erreichen. Flughafen-Transfer-Zeit 3/4-Stunde, damit erträglich. Möglichkeiten vor Ort haben wir nicht genutzt, weder Einkauf, noch Ausflug.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab zu unserer Zeit bei rechtzeitigem Aufstehen (Ich mache immer Morgengymnastik und das am Strand noch besonders gern.) genügend Liegen. Die Strand-Boys reservierten zur selben Zeit immer Liegen, die sie dann Spätaufstehern für ein kleines Endgelt - selbst in den besten Lagen - zur Verfügung stellten. Ob das so ok ist, weiß ich nicht, aber es läuft dort halt so. Ansonsten wäre es schön gewesen, wenn der Strandabschnitt bereits ab dem ersten Tag von den Algen und sonstigem Dreck befreit worden wäre, denn das ist ja wohl auch die vorrangige Tätigkeit der Strand-Boys. Es gab dann wohl eine Kontrolle und danach war der Strand super sauber, dazu kam natürlich noch die andere Windrichtung, die dazu beitrug. Animation: Nach drei Tagen kam das Angebot eines Teens-Clubs, der unserem Sohn sehr gut gefiel. Es kam sogar zu einem kleinen Auftritt auf der Bühne am Abend durch die jungen Leute. Die Shows selbst waren nicht so unser Geschmack, wir hatten bereits qualitativ hochwertigere Animationsteams bewundern dürfen. Hier besteht ein absoluter Nachholbedarf und auch beim Engagement des Teams. Irgendwie war die Luft raus, oder.? Wassergymnastik und Step-Aerobic waren i. O. Mehr nicht genutzt.