Eine große Anlage, die Ende Oktober / Anfang November zwar immer noch gut besucht, aber nicht überfüllt war. Wir hatten keinerlei Probleme, jederzeit einen freien Tisch und freie Liegen zu bekommen. Sehr schön die Möbel in den Gemeinschaftsräumen (außer Speisesaal), z.B. das Mobiliar im Gang von Rezeption zur Terrasse, die Sessel auf der Terrasse oder die Liegen an den Pools - nicht das übliche Plastikzeugs, sondern stilvoll und chic. Das AI-Angebot war üppig, sowohl was die feste und flüssige Nahrung anging, als auch hinsichtlich der sonstigen Leistungen (Strandhandtücher, Sportgeräte wie Tennisschläger, kostenloses Wlan). Die Gäste kamen etwa zu 80% aus Deutschland und Frankreich, zu 15% aus Tunesien, der Rest "gemischt" - eine sehr nette und friedliche Atmosphäre, keinerlei "Ausraster". Wir hatten ein paar wenige Regentage, die wir aber angesichts der vielen Vorteile, die die Nachsaison mit sich bringt, gerne in Kauf genommen haben. Ich fahre seit etwa 25 Jahren regelmäßig nach Tunesien. Für mich war das "Paradis Palace" das bisher beste Hotel dort, auch - aber nicht nur - was das Preis-/ Leistungsverhältnis angeht. Zu beachten ist (Holidaycheck stellt die Frage, deshalb dieser Schlusssatz), dass man open-minded und mit positiver Grundeinstellung nach Tunesien fahren sollte. Ein Urlaub dort ist anders als ein Urlaub am Timmendorfer Strand oder im Schwarzwald, aber das macht den Reiz (oder ist vielleicht sogar gut so?).
Die Zimmer waren ok, nicht mehr, aber auch nicht weniger - groß (auch die Balkons), das schon etwas ältere Mobiliar nicht so chic wie in den Gemeinschaftsräumen (s. oben), aber in Ordnung. Störend war, dass man kaum duschen konnte, ohne zumindest das Badezimmer unter Wasser zu setzen - eine größere Abtrennung würde das verhindern, den Zimmermädchen viel Arbeit ersparen, und man bräuchte nicht täglich etliche Handtücher als Fußmatten zu vergeuden, um trockenen Fußes ins Badezimmer zu kommen. Aber wenn sonst nichts ist...
"Gefährlich" war das Essen, weil es so gut war - man konnte kaum widerstehen. Der riesige Hauptspeisesaal gewinnt sicher keinen Architektur-, das Mobiliar keinen Schönheitspreis. Aber mehr gibt es auch nicht zu bequengeln. Mittags und nachmittags auf einer Terrasse am Strand zu essen, das ist kaum zu toppen. Was es zu essen gibt, ist schon etliche Male beschrieben worden, das spare ich mir. Erwähnenswert ist aber, dass im "Paradis Palace" noch selbst gekocht wird. Nicht nur die Gerichte vor den Augen der Gäste ("Show-Cooking" - wie fast überall, hier nur ein wenig mehr), nein, 23 Köche rackern sich sich in der Küche ab, bereiten Salate zu, schnippeln Gemüse, backen Kuchen usw. Da werden keine Tüten aufgeschnitten, der Inhalt zusammengekippt, erwärmt und dann den Gästen serviert - hier wird noch das gemacht, wofür man "Koch lernt" (den Seitenhieb auf deutsche Restaurants spare ich mir - bei unseren Lohnkosten kann das unsere Gastronomie nicht leisten). Höhepunkt der Buffets waren die Desserts - selbst jemand wie ich, der zum Nachtisch normalerweise lieber noch eine herzhafte Vorspeise isst, konnte da nicht widerstehen.
Herausragend war der Service. Der ist ja in tunesischen Hotels ohnehin schon besser als in deutschen, anfangend mit der Begleitung und dem Gepäcktransport zum Zimmer bei Ankunft, endend mit dem Frühstücksbuffet um drei Uhr nachts für Frühabreisende. Wir haben trotz intensiver - "wohlwollender" - Suche nichts gefunden, was zu beanstanden gewesen wäre. Wir hatten einen Drei-Personen-Bungalow gebucht, der uns dann aber wegen des offenen Bades nicht so gut gefallen hat - der Umzug in ein Hotelzimmer (incl. Gepäcktransport) war kein Problem. Ich habe mir beim Chefkoch eine Knoblauchsauce gewünscht - die wurde eigens zubereitet und am Tisch serviert. Gegen Ende hatten wir einen Tisch mit / für fünfzehn Personen, davon sechs Kinder, die immer (zum Glück nicht nur) Pizza aßen - nachdem ich einmal den Wunsch geäußert hatte, bekamen wir von da an zu jedem Abendessen eine große Pizza am Tisch serviert, mussten also dafür nicht mehr zum Buffet. Dass ein Direktor sich im Hotel zeigt und den Kontakt zu den Gästen sucht, ist zwar nicht üblich, aber auch nicht außergewöhnlich. Im "Paradis Palace" gibt es allerdings ein Sahnehäubchen namens Ursula Nabti. Sie, eine Dame aus der Schweiz, ist die hoteleigene Gästebetreuerin (deutsch als Muttersprache), die nicht nur jeden Wunsch erfüllt (Beispiel: Ich wollte mit einer Gruppe von Gästen die Küche besichtigen - kein Problem, eine fachkundige Führung zu bekommen), sondern auch gute Ratschläge gibt (Beispiel: Als sie von unseren Plänen hörte, den Zoo zu besuchen, riet sie, den Zoo-Veterinär aufzusuchen). Am letzten Abend kam sie zu uns an den Tisch und fragte, ob wir mit dem Urlaub zufrieden gewesen seien, was man besser machen könnte und wünschte eine gute Heimreise. Frau Nabti war "jederzeit" ansprechbar (sogar schon vor dem Urlaub) - ein perfekter Service, wie ich ihn in noch keinem Hotel erlebt habe.
Die Top-Lage am Strand wurde ja schon zur Genüge beschrieben - näher geht es nicht. Man lernt das spätestens dann zu schätzen, wenn man die sog. "Strand-Hotels" in Yasmine-Hammamet sieht - den Strand (halb so breit wie beim "Paradis Palace") erreicht man erst nach Überqueren der sechsspurigen Uferstraße. Um das Hotel herum ist nicht viel (wie in Tunesien üblich). In der näheren Umgebung lohnt ein Besuch von Hammamet-Stadt, für 5 Dinar (= 2,50 €) mit dem Taxi zu erreichen. Ein einziger Besuch reicht aber auch - entweder geht man in die nervige Medina (das macht man ohnehin nur einmal...), oder man lässt sich etwa einen Kilometer hinter der Medina an der Hauptstraße absetzen, da ist es etwas ursprünglicher, kauft Gewürze, Süßigkeiten und Schuhe, geht zum Friseur - alles locker in zwei Stunden zu erledigen. Als Ausflug ist die zweitägige Wüstensafari zu empfehlen - man fährt allerdings 1250 km, Abfahrt am ersten Tag um 6 h, am zweiten um 5 h. Danach sind alle platt - bis auf den Busfahrer. Nett war auch der Zoo-Besuch. Den kann man per organisierter Tour machen, wir haben es mühelos auf eigene Faust (per Taxi für insgesamt 40 Dinar + Trinkgeld, h/r incl. zwei Stunden Warten des Fahrers) geschafft.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2011 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Klaus |
| Alter: | 51-55 |
| Bewertungen: | 21 |
Lieber Klaus, liebe Teenager Vielen herzlichen Dank für Eure ausführliche Topbewertung. Wir freuen uns mit Euch, dass Ihr einen tollen Urlaub bei uns verbracht habt und hoffen, dass es klappt mit der Buchung für Sylvester ! So aufgestellte, zufriedene aber auch kritischeGäste sind bei uns immer herzliche willkommen. Und wer weiss, vielleicht liegt auch wieder ein Badeurlaub drin nächstes Jahr. Wir freuen uns auf Euch ! Euer Paradis Palace Team !

