Hotel Phellos

Das Hotel liegt zentral, nur wenige Gehminuten vom Hafen und dem Ortskern entfernt. Die Zimmer sind eher klein, etwas altbacken eingerichtet und hellhörig. In der Vorsaison muss mit Baulärm gerechnet werden. Der Clubcharakter (d. h. Bar, Billiardtisch, schwere Sessel) entspricht nicht mehr den heutigen Erwartungen. Der Speisesaal ist eher nüchtern. Sobald die Temparaturen es zulassen, wird jedoch auf der Terasse gespeist, und der Blick auf das Meer und die vorgelagerte griechische Insel entschädigt für so manches, jedoch nicht für alles. Was mich extrem gestört hat, war der übereifrige Service bei Tisch. Im Vergleich zum letzten Jahr verschwanden Teller und Besteck zwar nicht derart blitzartig vom Platz, dafür stürzte nach jedem Gang zum Buffet, aus welcher Ecke auch immer, ein beflissener Geist herbei und rückte den Stuhl zurecht. Das stete "have a nice meal madam", "yes madam", "thank you madam" gemahnte fast schon an Dinner for one. Dies hatte m. E. nichts mehr mit echter und herzlicher Gastfreundschaft zu tun. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch die ständigen Fragen nach einem Getränke- bzw. Extrawunsch. Mit nur Eistee oder einem Bier zum Essen machte ich mich nicht gerade beliebt. Insgesamt kann ich das Hotel noch empfehlen. Das Vorspeisenbuffet ist überdurchschnittlich, der Swimmingpool hat eine ordentliche Größe und wer das Hotel als zentralen Ausgangspunkt für Unternehmungen sieht, ist hier richtig. Ein Kinderparadies ist es sicher nicht, es sei denn, die Kleinen sind auch ausflugswillig. Zu meinen beiden Reisezeiten (Anfang Mai in 2006 und Ende Mai in 2007) war der Ort noch nicht überlaufen. Ausflüge und Mietautos kann man gut in den örtlichen Agenturen buchen. Ein absoluter Tipp ist die Tour "Land und Leute", die von Galip Dogan (Ali Baba Rent a Car) im Ort angeboten wird. Sie führt in zwei Dörfer im Hinterland. Man bekommt Kontakt zu den Einheimischen und lernt deren bäuerliche Lebensart kennen. Der Ausflug schließt mit einem Forellenessen auf einer Terasse mit phantastischem Ausblick ins Felsgebirge. Galip, der fließend Deutsch spricht, und die Tour leitet, weiß zudem tatsächlich eine Menge über Land und Leute zu erzählen, was sich auch für weitere Exkursionen und Mietwagentouren als nützlich erweist. Leider muss ich sagen, dass die Ausflugspreise von Öger Tours dieses Jahr gestiegen sind. Eine Buchung in der Agentur ist in jedem Fall günstiger.

Für zwei Personen sind die Zimmer eher klein. Sie sind zudem recht hellhörig, aber sauber. Die Einrichtung ist etwas altbacken, jedoch noch in angemessenem Zustand. Ein Fön ist vorhanden, ebenso ein Fernseher mit zwei deutschsprachigen Programmen. Die Klimaanlage hat funktioniert. Einen Safe muss man für einen relativ hohen Betrag an der Rezeption mieten. Zu meiner Reisezeit habe ich beide Male ein Zimmer mit Meerblick bekommen. Der Balkon ist allerdings auch recht klein, lediglich mit zwei Plastikstühlen ausgestattet. Insgesamt handelt es sich sicher nicht um Rundumwohlfühlzimmer, die zum längeren Verweilen einladen, aber wer will das bei dem Wetter und der Umgebung schon?

Gegessen wird im Speisesaal und bei milderen Temparaturen immer auf der Terasse. Das Vorspeisenbuffet überrascht durch seine enorme Vielfalt, ist landestypisch und schon zum Sattessen. Der Hauptgang hat solides 3-Sterne-Niveau (d. h. öfter mal Huhn, Nudeln, Frittierfisch und Co.), der Koch lässt sich jedoch immer etwas Neues einfallen. Auch bei den Nachspeisen wird man in jedem Fall fündig. Am Frühstücksbuffet hatten einige Gäste etwas auszusetzen. Mag sein, dass für Familien mit Kindern nicht genügend Marmeladen, Cornflakes etc. dabei sind. Es ist halt auch eher landestypisch, mit Käse, Tomaten, Oliven. Säfte gibt es keine, der frische Orangensaft, zu dessen Konsum man stets ermuntert wird, kostet extra, ebenso das Rührei.

Siehe zuerst unter "Hotel allgemein". Den Jungen und Mädchen, die aus den Dörfern kommen, um in der Gastronomie zu lernen, wird man allerdings keinen Vorwurf machen können. Sie sind sehr nett und ein wenig schüchtern. Mit etwas Englisch und Deutsch kommt man in jedem Fall weiter. Die Reinigungskräfte sind praktisch unsichtbar und halten die Zimmer sehr sauber. Je nachdem, wer an der Rezeption sitzt, geht es mal mehr, mal weniger professionell zu. Umfassende Ausflugstipps oder dgl. sind hier nicht zu erwarten. Im Ort gibt es jedoch Agenturen, die keineswegs überteuert sind, und zahlreiche Ausflüge sowie Mietautos anbieten (siehe unten).

Alle Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe. In zehn Gehminuten erreicht man den Bahnhof für Sammeltaxis bzw. Busse. In der Vorsaison verkehren die Busse nicht ganz so häufig - nachfragen. Der Hafen ist gleichfalls schnell erreicht. Auch hier gilt: In der Vorsaison kommen nicht jeden Tag Bootstouren zustande. Die Transferzeit vom Flughafen beträgt wenigstens drei Stunden. Wird man auf der Rückreise mit Gästen früherer Flugzeiten zusammengelegt, kann es vorkommen, dass man zudem noch erheblich eher los muss. Dafür verbringt man seinen Urlaub an einem Ort, der auf Grund seiner Lage (keine großen Badestrände, steil aufsteigende Felsen im Hintergrund) eben keinen Massentourismus zulässt.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Hallenbecken und Swimmingpool in ordentlicher Größe sind vorhanden, Handtücher werden gereicht. Zu meiner Reisezeit war es kein Problem, sich jederzeit auf einer Liege mit Sonnenschirm zu platzieren. Für ganz kleine Kinder gibt es ein Extrabecken, ansonsten noch eine Rutsche, die eine Etage tiefer führt, jedoch nicht rund um die Uhr in Betrieb ist. Massage kann im Hotel gebucht werden. Einen Internetzugang habe ich nicht gesucht, im Ort gibt es einige Internetcafes. Insgesamt gilt: Die Unterhaltung sucht man sich am besten außerhalb des Hotels. Kinder können sicher nicht den ganzen Tag im Hotel beschäftigt werden.