Hotel Playa de la Luz

Es war unser fünfter Aufenthalt innerhalb der letzten Jahre und wir waren wieder begeistert. Eigentlich ist in den Vorbewertungen ja schon alles beschrieben. Das Hotel hat ca. 230 Zimmer. Die Anlage ist wunderbar gepflegt und wirkt trotz ihrer 40 Jahre wie neu. Hervorragende Reinigung, wunderschöne, weitläufige Gartenanlage. Gästestruktur eher etwas älter (mit einigen sehr reizenden Ausnahmen). Nationalitäten überwiegend deutsch, spanisch, auch Briten und Franzosen. Verständigung im Hotel kein Problem. Hervorzuheben ist die Freundlichkeit des Personals. Das Hotel liegt in einzigartiger Strandlage am Atlantik; der Atlantik ist natürlich nicht das Mittelmeer, darüber muss man sich vorher klar sein: Gezeiten und speziell an der Costa de la Luz: es kann sehr windig sein. Dagegen helfen aber die geschützten Innenhöfe des Hotels Tipps für den Hotelier: Käseauswahl beim Abendessen verbessern Toilettenbürsten anschaffen Preis für die Internet-Terminals ist mit 1 EUR für 10 Minuten eindeutig zu hoch Mal über Preiserhöhungen für die Zimmer nachdenken. Das Playa de la Luz ist für das Gebotene im Vegleich mit anderen Hotels an der Costa de la Luz (die ich zum Teil auch kenne) einfach zu preiswert. Den Mehrerlös dann vielleicht teilweise in die wenigen Sachen stecken, die man noch verbessern könnte. Tipps für die Gäste: Einfach genießen. Rota hat ein fantastischen Klima und ist ein rezendes Städtchen. Man benötigt übrigens - entgegen der hier häufig vertretenen Meinung - nicht unbedingt einen Mietwagen, um den Aufenthalt zu genießen. Für ein bis zwei Wochen ist auch im mit Taxi, Bus und Schiff erreichbarem Umfang genug geboten.

Wie in den meisen Hotels gibt es verschiedene Zimmerkategorien unterschiedlicher Größe. Überwiegend gibt es die "Standardzimmer". Diese sind sicher nicht riesengroß, reichen aber völlig aus, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass man sich in diesem Hotel nur selten im Zimmer aufhalten wird. Die Zimmer sind nett und vollständig ausgestattet, Minibar, Safe (10 EUR die Woche), Flach-Fernseher mit sehr, sehr vielen deutschen Kanälen, einige kann ich nicht mal zu Hause empfangen. Vemisst haben wir nur Arte und Bayern drei. Die fehlende Toilettenbürste wurde ja schon erwähnt. Die meisten der Zimmer sind ebenerdig vom Garten aus erschlossen; mit kleiner Terasse, Tisch und zwei Stühlchen davor. Perfekt. Badezimmer hat Wanne mit Dusch-Spritzschutz, Toilette und Bidet (das Letzte ist übrigens nicht für sondern gegen Babies).

Wir hatten Halbpension, also Frühstück und Abendessen. Läßt beides kaum Wünsche offen, vor allem nicht, wenn man den Preis berücksichtigt. Atlantikbedingt spielt beim Abendessen Fisch natürlich eine wesentliche Rolle, aber auch Fleischesser und Vegetarier werden nicht verhungern. Besonders zu erwähnen sind die Süßspeisen - einfach herrlich - , davon gibt es einige auch zuckerfrei. Schön ist die Möglichkeit, auch draußen zu frühstücken oder zu essen. Insgesamt bin ich immer wieder erstaunt, wie frei von Hektik der Betrieb im Speisesaal abläuft. Man hat trotz der Buffet-Form das Gefühl, sich in einem Restaurant zu befinden, was sicher auch an dem recht stilvollen Ambiente des Speisesaals liegt. Die Essensszeiten sind abends ab 19 Uhr 30. An manchen Tagen gibt es bestimmte Themen oder Galas, ist sicher nett, muss für mich aber nicht sein. Getränkepreise im Restaurant sind moderat, auch für Wein. Einziger Verbesserungspunkt für mich wäre die Käseauswahl; da hat Spanien sicher mehr zu bieten. In den beiden Hotelbars (Cherry und las Dunas) gibt es zu jeder Zeit leckere Kleinigkeiten (auf deutsch nennt man sie glaube ich Tapas). Des Restaurant "Atlantico" hatte - wie eigentlich immer bei unseren Aufenthalten - geschlossen. Macht nichts.

Wie schon oft beschrieben ist das Personal super, super, super freundlich. An der Rezeption wird deutsch gesprochen (teilweise sogar ziemlich gut), der Rest des Personals bemüht sich in allen Sprachen. Zimmerreinigung erfolgt täglich und gründlich. Da wir gerade bei der Reinigung sind: Eine Besonderheit gehobener spanischer Hotels scheint die Abwesenheit von Toilettenbürsten auf den Zimmern zu sein (gilt z.B. auch für Paradors). Offensichtlich will man deren Gebrauch dem anspruchsvollen Gast nicht zumuten. Wir haben uns dann gleich am ersten Tag in Rota eine gekauft (EUR 2,95) - das gehört übrigens zu den wenigen Dingen, die der kleine Supermarkt beim Hotel nicht führt - falls der Senor mitliest: Marktlücke. Falls der Hotelier mitliest: Marktlücke beseitigen.

Die Strandlage dürfte einzigartig sein, wie schon oft beschrieben und auf vielen Bildern hier gezeigt. Das Hotel liegt max. 3 km vom Zentrum in Rota entfernt. Es gibt Bus, billige Taxis, man kann auch zu Fuß gehen. Rota selbst ist entgegen manchen Darstellungen hier ein nettes und durchaus interessantes Örtchen mit allem, was eine typische spanische Stadt ausmacht, einige alte Kirchen, eine alte Burg, eine typisch spanische Markthalle, nette kleine Geschäfte, Bars und was das schönste ist: alles weitgehend touristenfrei. Natürlich ist Rota nicht Sevilla oder Granada - und das ist auch gut so. Ideal ist die schnelle Fährverbindung (40 Minuten) nach Cadiz (Euro 4,80 einfache Fahrt). Ansonsten sehenswert: El Puerto Santa Maria (sehr spanisch, sehr hübsch), Chipiona (Sommerfrische), San Lucar d. B. (vor allem wenn gerade die El Rocio Wallfahrt ist), wenn es etwas weiter sein soll :Arcos (hat leider durch den Tourismus ein wenig von seinem urpsrünglichen Charme verloren, aber immer noch sehenswert), die Sierra de Grazalemna, Medina Sidonia. Interessant ist ein Besuch der Stierzuchtfarm "Campo Abierto" - Infos gibt es im Hotel. Sevilla kann man, muss man aber nicht unbedingt gesehen haben. In der Nähe des Hotels (ca. 150 Meter) gibt es übrigens einen entzückenden kleinen Supermercado. Sollte man schon deshalb gesehen haben, um glauben zu können, wie viel Zeug man in wie wenig Raum unterbringen kann. Der Laden hat eigentlich alles. Und das Besitzerehepaar ist richtig nett. Den ab und an mal hier erwähnten Luftwaffenstützpunkt der Amerikaner kann (und sollte) man getrost vergessen, man bekommt absolut nichts davon mit und wer es nicht weiß, bemerkt es wahrscheinlich nicht. Die Marinebasis ist übrigens nicht amerikanisch sondern spanisch. Nightlife gibt es in Rota wohl eher nicht und ich hoffe, das bleibt auch noch die nächsten Jahres so.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sport: der Hotelpool ist einer der besten, die ich kenne, Olympiamaße und vor allem: halbwegs tief, Ideal zum Bahnenschwimmen. Wird (unverständlicher- aber glücklicherweise) wenig genutzt, oft hatten wir den Pool für uns alleine. Kinderbecken gibt es auch, wird rege genutzt (von Kindern). Klassische Animation findet glücklicherweise im Hotel überhaupt nicht statt. Es gibt Angebote für verschiedene Aktivitäten, diese werden in einer Art Stundenplan bekanntgemacht. Wer also Disko oder große Abendunterhaltung sucht, ist im Hotel eindeutig falsch. Auch die früher üblichen Auftritte der örtlichen Volkstanzgrupen ("Flamencoabende") fanden während der acht Tage, die wir da waren, nicht statt und wurden nicht vermisst. Dafür war am Dienstag (Gala!!) ein Pianoplayer in der Bar Cherry für zwei Stunden aktiv. Er gab sich herzlich Mühe und bekam auch herzlich Applaus (und von einem Gast sogar ein Bier). Auch hier wieder ein Rat an den Hotelier: Klavier stimmen lassen. Liegestühle gibt es jede Menge. Jedes Zimmer hat seine eigenen Liegstühle (gelb), die man in der ganzen Anlage aufstellen kann, wo man möchte. Das in den meisten Hotels übliche "auf den Liegen um den Swimmingpool liegen, die besten Plätze mit Handtüchern reservieren und dann doch nicht ins Wasser gehen" findet im Paya de la Luz also zum Glück nicht statt. Wieder ein Punkt, den das Hotel wirklich auszeichnet. An der hoteleigenen Strandterasse gibt es noch blaue Liegestühle, diese kosten wohl 2 EUR pro Tag (für eine Woche wohl noch günstiger).