Hotel Playa de la Luz

Wir waren im Mai zum vierten Mal im Playa de la Luz - das sagt ja eigentlich schon alles. Natürlich ist alles eine Frage des persönlichen Geschmacks - aber für mich strahlt kein Hotel so sehr das Gefühl von Urlaub und Entspannung aus wie das Playa de la Luz. Die Hotelanlage ist Andalusien pur, nicht ein irgendwie "nachgeäffter" "andalusicher", "arabischer" oder sonstiger Klischee-Stil. Bedingt durch die Bauart (einstöckig oder zweistöckig) bewegt man sich sehr viel im Freien, sei es zum Restaurant, sei es zur Bar oder auch zur Rezeption, immer führt der Weg durch eine wunderschöne, gepflegte Gartenlandschaft. Viele der Zimmer öffnen sich direkt in den Garten und nicht auf einen Hotelkorridor. Zimmer gibt es übrigens ca. 235 in verschiedenen Kategorien. Die Costa de la Luz ist recht windig, das kann schon mal nerven. Viele Ausflugsziele liegen in der Nähe, Rota selber, Cadiz (Schiff ab Rota, 8 €), El Puerto de Santa Maria (sehr spanisch), Chipiona und San Lucar. Wir hatten das Glück, in Sanlucar das Übersetzen der Romeros (el-Rocio-Pilger) über den Guadalquivir aus nächster Nähe miterleben zu können; Pfingsten ist ja die große Wallfahrt nach el Rocio. Das war ein Erlebnis. a propos San Lucar: San Lucar ist die Hauptstadt des Manzanillas. Manzanilla ist die bessere Variante des Fino Sherries. Man kann die Bodegas auch besichtigen. Es muss also nicht immer Jerez de la Frontera sein.

Wir hatten ein Standardzimmer direkt im Garten. Die Zimmer sind eher klein, aber geschmackvoll möbeliert. Bad sehr schön, Zustand einwandfrei. Es g ibt Fernsehen (alle gängigen deutschen Programme) , Safe und Minibar. Da unser Zimmer in einem einstöckigen Bereich lag und direkten Zugang zum Garten hatte, war es entsprechend ruhig. Keine Lärmbelästigung durch Nachbarn usw. Nur den Atlantik, den hört man fast die ganze Nacht - aber wozu wäre man sonst auch hierher gekommen?.

Frühstück ist so, wie man es von einem 4-Sterne-Hotel erwartet, alles da einschließlich Sekt und frisch zubereiteten Eierspeisen. Das abendliche Buffet (Halbpension) ist Spitze. Große Auswahl, alles wirklich lecker und vor allem: warm bzw. heiß. Die Speisetheken verfügen über wirklich funktionsfähige Warmhaltevorrichtungen, das findet man nicht überall. Es gibt Themenabende (in unserem Falle: mexikanisch) und "Galas". Der Speiseraum selbst ist sehr schön und geschmackvoll, keine Kantinenatmosphäre. Getränkepreise sehr moderat, große Flasche Hauswein 9 €, kleine 6 €. Es g ibt natürlich nicht nur Hauswein, die Weinkarte ist sehr ordentlich. Bei schönem Wetter kann man auch im Innenhof sitzen, der wurde übrigens gerade renoviert und wird noch schöner als bisher. In der Hotelbar und in der Strandbar kann man zwischendurch auch allerlei essen, Tapas oder kleinere Speisen, alles nett und freundlich serviert, auch im Freien. Es gibt übrigens keine Essensschichten, die Essenszeiten beginnen abends um 19 Uhr 30 und man kann kommen, wann man will bei freier Tischwahl.

Freundlchkeit wird hier groß geschrieben, in allen Bereichen. An der Rezeption sprechen viele deutsch, im Restaurant gibt es eine nette junge Dame aus Belgien, die spricht glaube ich alle Sprachen. Zimmerreinigung funktioniert super, Arzt steht im Bedarfsfalle - glaube ich - sogar kostenlos zur Verfügung. Im Restaurant hatte man abends nach unserem Eindruck die Personalstärke etwas reduziert im Vergleich zu früher - das führte manchmal zu kurzen Wartezeiten beim Getränkeservice und beim Abräumen der Teller - das sollte das Hotel nochmals überdenken- Kostendruck hin - Kostendruck her.

Entfernung von unserem Zimmer zum Strand ca. 30 (dreißig) Meter. Sandstrand so wie überall an der Costa de la Luz: toll. Durch die Gezeiten des Atlantiks liegt natürlich auch mal Seegras am Strand, wenn das Wasser zurückgeht, aber das stört wirklich nicht. Zu den in einigen der Vorbewertungen erwähnten "Korallenriffen": Es handelt sich hierbei um "Corrales", das ist das spanische Wort für Einzäunung und hat nix mit "Korallen" zu tuen. Diese Becken dienten früher dem Fischfang; ihre Funktionsweise wird übrigens auf Informationstafeln sehr schön erklärt. Die nächste Stadt, Rota, liegt knapp drei km weit weg und lässt sich zu Fuß, mit Bus oder Taxi leicht erreichen. Taxi kostet übringens 5 € vom Hotel aus. Rota ist ein nettes spanisches Städtchen, vom Tourismus bisher verschont, mit viel Flair und allem, was eine typische spanische Stadt so braucht: alte Kirchen, alte Burg, alte Markthalle, schöne Patios. Von der amerikanischen Militärbasis merkt man übrigens praktisch gar nichts, wer es nicht weiß, dass es sie gibt, wird es wahrscheinlich gar nicht merken. Soldaten gehen nur in zivil aus, haben ihre eigenen Kneipen und benehmen sich unauffällig bis unsichtbar. Es gibt auch keinen störenden Fluglärm. Einkaufen kann man sehr gut in einem kleinen Tante-Emma-Laden ca. 150 m vom Hotel weg, hier gibt es alles. Und der Senor, der den Laden betreibt, ist ein Original, muy sympatico.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sehr schöner Swimmingpool, quadratisch, praktisch, einfach gut zum Schwimmen. Abendunterhaltung Sonntags mit Flamenco-Show. Sonntags gratis Fisch-Barbecu. Unter der Woche schon mal Einladung durch die Hoteldirketion auf die Hotelterasse zum Sonnenuntergangs-Sherry oder zum Sherry-Empfang mit Informationsveranstaltung. Alles aufmerksam und liebevoll. Das beste ist natürlich der Atlantik, der liegt vor der Haustür, und man kann so oft man möchte, direkt vom Zimmer weg innerhalb von einer Minute in den Fluten sein. Damit dürfte das Playa de la Luz konkurrenzlos sein. Der Atlantik war übrigens erstaunlich warm, sicher deutlich über 20 Grad, viel wärmer als eine Woche vorher in der Nähe von Tariffa. Jedes Zimmer hat übrigigens seine eigenen Liegestühle, die man auf der Wiese vor dem Zimmer aufbauen kann. Ansonsten gibt es im ganzen Hotel Liegestühle zu Hauf: Handtuchreserviererei gibt es hier nicht. Wer will, kann auch direkt auf der Antlantikterasse liegen, hier kosten Liegstühle preiswerte 2 € pro Tag (wenn überhaupt kassiert wird).