- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Nettes Personal, guter Service, kinderfreundlich, schöner Pool, für Fans des Pauschalurlaubs mit mittleren Ansprüchen durchaus zu empfehlen. Gleichermaßen deutsche wie italienische Gäste, vor allem Familien. Contra: große eher anonyme Anlage. Viele buchen nur eine Woche, dadurch ein ständiges Kommen und Gehen. Ich würde nicht mehr dorthin fahren, allerdings aus Gründen für die das Hotel nichts kann. Das parmante Aufeinandertreffen auf Gäste mit denen sonst auch nicht unbedingt was zu tun haben will, hat mich genervt. Ich kann der Reiseform pauschal All inklusiv nichts abgewinnen und bin froh, dass unsere Kinder bald groß genug, dass längere Autofahrten und z.B. Campingplatz wieder möglich ist.
Die Apartments sind groß und okay, halt zweckmäßig, gemütlich ist anders. Küchenbenutzung mit Herd kostet 30 Euro zusätzlich. Wir hatten allerdings Glück und ein Meerblickzimmer (das sind die 500er und 600er Zimmer). Bei den anderen schaut man auf den Apartmentblock gegenüber. Vor allem die Zimmer im Erdgeschoß stelle ich mir ungemütlich vor, da man dann mit seiner Terrasse direkt am Durchgangsweg ist. Die Zimmer am Ende des Blocks sind an einem Generator. Wenn man das nicht möchte, wird vom Hotel aus darauf bestimmt Rücksicht genommen, es gibt ja genug Alternativen. Die Kissen sind hart, flach und unbequem. Die Klimaanlage ist laut, dafür kostenlos. Wer bei offenem Fenster schlafen möchte sollte ein Moskitonetz oder Autan mitnehmen.
Das Essen war angesichts der drei Sterne völlig in Ordnung. Die Hauptgerichte waren lecker, es sei denn man hasst Pasta, es gab jeden Tag eine Fisch und eine Fleischsorte zur Auswahl. Das Vorspeisenbuffet war sehr abwechslungsreich, gegrilltes Gemüse, Käse, Wurst, Salate. Oft konnte man die Reste des Vortags dort wieder finden, was ich völlig okay finde, warum alles wegwerfen, aber die Kreationen z.B. Salat aus kalten Pommes und Auberginen oder Reis mit Wurststückchen überzeugten nicht immer. Der Früstückscafé schmeckte nicht gut und kein bisschen nach Italien, dafür aber sehr gut an der Poolbar, die ja dann um 10.00 aufmacht. Die Brötchen waren außen so hart, dass man sie mit dem normalen Tischmesser nicht aufschneiden konnte, dafür gab es immer leckere Croissants. Wirklich nervend fand ich eher die Umstände. Die Essenssituation war reine Massenabfertigung (ist wahrscheinlich in der Nebensaison besser). Es war so voll, dass man oft kein Tisch bekam und warten musste, jedenfalls wenn man wie wir einen 4er-Tisch brauchte. Hatte man dann einen, saß man in einem ungemütlichen tief gekühlten Saal, in dem bereits zum Frühstück erbarmungslos laute Musik (Hits der 80er/ 90er) auf einen eindröhnte. Dazu kam entwürdigendes Schlange stehen am Buffet. Dem entfliehen kann man, indem man möglichst spät Essen geht, so eine halbe Stunde vor Schluss, dann ist der Spuk nämlich vorbei.
Das Personal war durchweg von der Rezeption bis zur Putzfrau sehr freundlich und hilfsbereit. Eigentlich erstaunlich, angesichts der Masse der Gäste, die nicht immer gutes Benehmen hatten. Alle Widrigkeiten, die man aus Urlaubsdokus aus dem Privatfernsehen kennt waren zu beobachten. Z.B. Wasserflaschen am Getränkeautomat im Restaurant auffüllen. Besonders nervig: das Reservieren von Liegen am Pool. Es standen tatsächlich morgens um 10.00 bevor der Pool aufmachte, Menschen Schlange, die Handtücher auf die Liegen legten, anschließend in die Stadt oder an den Strand gingen, um dann nachmittags zum Pool zurückzukehren, wo ihre Liegen den ganzen Tag unbenutzbar waren. Unverständlich, dass der Bademeister nicht dagegen vorgeht, zumal es laut Benutzerordnung nicht erlaubt war.
Zwar ist das Hotel direkt über dem Strand (tolle Aussicht), aber wie schon mehrmals beschrieben muss man zu diesem viele Stufen hinunter- und vor allem beim Rückweg wieder hoch steigen. Belohnt wird man dann - zumindest theoretisch- mit einem wahren Traumstrand. Es gibt vereinzelt selbstgebaute Bambushütten, die schön Schatten spenden. Der Traumstrand hat allerdings Tücken. Z.B. er ist naturbelassen und das ist in Süditalien gleichbedeutend mit vermüllt. Auch existieren diverse obskure Rohre aus denen Wasser sickert. An einem, das direkt am Strand versickert, haben sich die Italiener sogar gewaschen und ihre Kinder dort spielen lassen, deshalb muss es nicht unbedingt Abwasser sein. Ein ziemlich fettes eindeutiges Abwasserrohr führt jedoch tief ins Meer. Es ist zwar weit genug weg, aber klar der Gedanke ist nicht angenehm. Es riecht auch am Strand und auf dem Weg dorthin vereinzelt nach Fäkalien. All diese Widrigkeiten verhindern, dass allzu viele Menschen an diesen Strand gehen, er ist nie überfüllt. Dann gib es noch den hoteleigenen Strand „Lido Charly“ in Tropea zu dem der Shuttle Bus fährt, gepflegt, mit Restaurants und Mietschirmen. Dort waren wir aber nie, da man dann immer aufpassen muss, dass man den Bus nicht verpasst. Es gibt einen Fußweg (10 min) in den kleinen unaufgeregten Ort Paghelia, dort gibt es Cafés, Eisdielen und kleine Geschäfte. Und natürlich den Shuttle Bus nach Tropea. Tropea ist vor allem abends sehr schön und quirlig, aber auch recht touristisch. Paghelia liegt sehr günstig an der Bahnstrecke. Man kann günstig und schnell fast alle Küstenorte von Lamezia bis Reggio (an der Stiefelspitze, große Stadt) bereisen. Ansonsten braucht man ein Mietauto, wenn man was sehen will. Wir hatten eines für einen Tag (ab 60 Euro mit Aircon). Wir haben damit die Südküste abgefahren und waren im Asperomonte-Gebirge. Es war nicht sehr lohnend, die Südküste ist sehr vermüllt, viele unvollendete Baustellen (liegt an der Ndrangetha) und viele Orte wenig ansprechend, gibt natürlich auch Ausnahmen (z.B. Scilla, Pizzo, Gerace) und der Asperomonte: endlose kurvige Bergstrassen, hat alles ewig gedauert, viel Wald aber wenig Aussichtspunkte, nur wenige zudem zwielichtige Bars (Asperomonte ist Sitz der Ndranghtea). Vielleicht ist der Norden Kalabriens oder das Hinterland von Tropea (Serra San Bruno) schöner.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für kleinere Kinder ist das Rocca di Tropea gut geeignet. Es gibt viel Platz zum Spielen, einen Spielplatz, einen Bolzplatz und den Pool. Es gibt ein nettes Kinderanimationsteam, alles nett und in kleinem Rahmen. Im Miniclub sind eher Mädchen im Vorschulalter. Abends ist die einzige Unterhaltungsmöglichkeit die Poolbar. Es sei denn man geht Essen in Paghelia, ansonsten muss man nach Tropea. In der Poolbar war die Stimmung anonym bis öde, aber immer voll. Manchmal spielte ein skurriler Alleinunterhalter italienische Songs, das war dann schon der Höhepunkt. Für Familien mit größeren Kindern im Jugendalter ist die Anlage eher langweilig. Und warum man als junges Paar dort seinen Urlaub verbringt ist mir rätselhaft. Da hat man auf einem Campingplatz mit netter Strandbar bestimmt mehr Spaß. Wir haben einen Tagesauflug zu den Inseln Vulcano, Lipari und Stromboli gemacht. Die Wahrscheinlichkeit dabei Delphine zu sehen ist recht hoch. Man hat allerdings pro Insel maximal 1,5 Stunden Zeit. Lipari hat eine tolle Altstadt mit schönen Cafés und Geschäften, deshalb bloß nicht die langweilige Busrundfahrt machen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susan |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |