Hotel Punthill Knox

Nach insgesamt 15 Nächten im Punthill Knox Apartment-Hotel fühle ich mich in der Lage, dem Haus eine entsprechend umfangreiche Bewertung geben zu können. Grundsätzlich sei zu wissen, dass das Haus zwei unterschiedliche Unterbringungsmöglichkeiten beinhaltet: Im EG (dem Ground Level), dem ersten und dem zweiten Geschoss kommen Hotelgäste unter, die einen kurz- bzw. mittelfristigen Aufenthalt planen, im dritten Stockwerk sind die Langzeitmieter untergebracht. Das Punthill liegt an einer viel befahrenen Kreuzung (Zusammenfluss zweier mind. 6-spuriger Straßen), weshalb ich von Grund auf empfehlen möchte, ein Zimmer zu wählen, das fernab des Haupteingangs liegt. Ich bin z. B. mit Apartment 205 B gut gefahren, wenngleich dieses – wie jedes zweite Apartment – durch die Gefängniszellen-ähnliche Außenfassade unter einem geringeren Lichteinfall „leidet“. Abzuraten ist von den Zimmern, die direkt an die Stud Road grenzen. In der ersten Nacht war ich etwa in Raum 215 B untergebracht – der Lärm der anfahrenden und röhrenden Autos (in Australien scheint man es mit dem TÜV-Wesen nicht allzu genau zu nehmen) gerade in den Morgenstunden störend war. Ein absolutes Plus war die Nähe zum Westfield Knox Shopping Centre, das nun wirklich für alle und jeden etwas zu bieten hat. Der Food Court hat eine bunte Auswahl, schließt jedoch an 5 von 7 Wochentagen bereits um 17.30 Uhr. Für die Zeit danach haben jedoch im Außenbereich des Shopping Centre (östlich der Hauptanlage) einige Restaurants bis in die Nacht geöffnet. Und für den schnellen Hunger gibt es in unmittelbarer Nähe des Hotels einen 7-Eleven, ein Domino‘s Pizza, ein Pizza Hut und eine Noodle Box. Versorgung und Verpflegung werden damit definitiv zu keinem Zeitpunkt zu einem Problem. Darüber hinaus ist das Hotel an die Öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Ab Knox City Shopping Centre Interchange lassen sich viele Bahnhöfe in der Gegend erreichen. Zum Melbourner Hauptbahnhof, der Flinders Street Station, sind es summa summarum etwa 60 min. Wer ein Auto sein Eigen nennt, erledigt dies in 35-45 min – abhängig von der Verkehrslage und der eigenen Bereitwilligkeit für die teure Eastlink-Tollroad zu zahlen. Den Motorway erreicht man in ca. 5 min. Wer die Natur sucht, braucht ca. 20 min bis zum Eintrittstor der Dandenong Ranges in Belgrave. Das Apartment-Hotel an sich ist, wie die Zimmer und öffentlichen Räumlichkeiten, schlicht, zweckmäßig, aber sauber und mit dem Notwendigsten ausgestattet, was für einen Geschäftsreisenden von Interesse ist. Der kleine Pool- und Fitnessbereich ist kostenfrei nutzbar, gleiches gilt für das WLAN (wenn nicht: Kostenfrei für die Punthill Rewards registrieren). Die Rezeption ist, wie alle anderen öffentlichen Bereiche, die privat nutzbar zu machen sind, von 7 bis 20 Uhr besetzt bzw. geöffnet. Das Parken ist, wenn so gebucht, auf dem hauseigenen Parkplatz kostenfrei möglich, es waren immer ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden. Der Frühstücksraum ist überschaubar groß, Platznot gab es jedoch nie. Die Auswahl ist für australische Verhältnisse wohl in Ordnung. Es gibt drei verschiedene Sorten an Toast, Peanut-Butter, gesalzene Butter, Vegemite, Marmelade, Zerealien und Cornflakes, Joghurt, Obst im Becher, kleine Muffins, Orangen- und Apfelsaft, verschiedene Tees und frischer Kaffee aus einer Nespresso-Maschine. Wer mehr fürs Frühstück zahlt, als nur den kontinentalen Preis, erhält ein „cooked breakfast“, welches mit Rührei oder Spiegelei, Bacon und Tomate angeboten wird. Zudem gibt es ab und an einen Fruchtsalat oder auch kleine Gebäckstücke. Alles in allem ist das Frühstücksbuffet – wenn ohnehin im Preis enthalten – vollkommen in Ordnung, auch wenn dem Deutschen hier und da die Wurst und der Käse fehlen wird. Die Eigentümer des Hauses, ein älteres Ehepaar, sind aufgeschlossen, möglicherweise aber auch etwas schrullig – ich selbst hatte keine Probleme. Mein Wunsch nach einem anderen Zimmer wurde erfüllt und auch bei Reklamationen, die die Nachtruhe betraf, wurde schnell reagiert. Ohnehin ist im Zuge des Punthill-Verbundes sichergestellt, dass über 24h ein Rezeptionist zu erreichen ist. Dass es sich nicht mehr um eine brandneue Immobilie handelt, ist in den Zimmern erkennbar. Dort sind die Wände teilweise schon mit Gebrauchsspuren versehen, aber nichts, was wirklich störend wäre. In meinem Falle waren keine Mängel an der Ausstattung auszumachen. Jedes Apartment verfügt mind. über eine Mikrowelle, eine Spüle, Besteck und Geschirr sowie einen Kühlschrank – die Selbstverpflegung ist also definitiv möglich, wenn man nicht auf einen Herd angewiesen ist. Ein Schreibtisch kann zum Arbeiten genutzt werden, der TV, den ich kein einziges Mal angeschaltet hatte, ist etwa so klein wie ein 15-Zoll-Laptop und damit absolut nicht mehr zeitgemäß. Ein Bügelbrett und ein Bügeleisen sind vorhanden, auch einige Bügel, um Kleidung aufzuhängen. In einigen Apartments sind wohl auch Waschmaschinen und Trockner aufgestellt, die kostenfrei benutzt werden können. Zum Aufhängen von Wäsche kann auch ein Wäscheständer genutzt werden. Angenehm ist, dass ein Radiowecker mit Uhrzeit auf dem Nachkästchen bereitgestellt wird. Eine absolut störende Komponente ist die Doppelapartmentlösung: Um zu Apartment 205 B zu gelangen, muss man zunächst durch Tür 205 in einen Mini-Eingangsbereich treten, der Zutritt zu den Apartments 205 A und 205 B ermöglicht. Gerade mit Gepäck ist das doppelte Türenöffnen nervig und noch dazu laut, wenn Gäste die Türen ins Schloss knallen lassen. Hier hätte ich mir eine bessere Lösung gewünscht, bei der man z. B. die erste Eingangstür entfernt hätte. Das Bad ist hell und groß, die Dusche kann auch zum Baden genutzt werden. Handtücher werden täglich gewechselt, die Bettwäsche max. einmal pro Woche. Geizig ist man, wenn es um Duschgel und Conditioner geht – hier füllte man in meinem Falle nur alle zwei Tage die Bestände auf. Eine dickere Dicke liegt im Wandschrank bereit. Im Großen und Ganzen war ich mit meinem Aufenthalt zufrieden, auch die Kategorisierung mit Vier-Sternen ist vermutlich gerechtfertigt. Privat hätte ich mir diese Unterkunft jedoch nicht leisten wollen, da der Preis pro Übernachtung zu teuer gewesen wäre. Wer jedoch aufgrund eines geschäftlichen Ausflugs in der Region arbeitet und den Aufenthalt bezahlt bekommt, kann mit dieser Unterkunft nicht viel verkehrt machen, vorausgesetzt man achtet auf die wenigen Kleinigkeiten, die ich in dieser Bewertung vorgetragen habe. Luxus darf nicht erwartet werden, doch das Platzangebot des Apartments, die bequemen Betten und Kissen (für den ein oder anderen sind diese möglicherweise zu hart) und die Nähe zu wirklich allen Annehmlichkeiten hinterlassen rückblickend einen guten Eindruck.

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