- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel liegt inmitten des Ortes St. Michael in unmittelbarer Nähe einiger anderer Hotels. Bei der Anreise kann man direkt vor dem Haupteingang mit dem Auto halten und es wird einem das Gepäck abgenommen und aufs Zimmer gebracht. Danach parkt man das Auto am hoteleigenen Parkplatz im Freien. Die Lobby verströmt fast den Charakter eines kleinen Grandhotels, aber wie gesagt nur fast. Der Empfang ist sehr herzlich und die Orientierung im Hotel fällt nicht weiter schwer. Ganz allgemein hat man den Eindruck, dass das Hotel seine besten Tage aber schon hinter sich hat. Fotos an den Wänden von allseits bekannten Gästen (vom deutschen Bundespräsidenten abwärts, oder aufwärts, wie mans sieht) erlauben einen Blick in die glorreiche Geschichte des Hauses. Was vor 10 oder 20 Jahren "state of the art" war wirkt aber eben heute einfach stellenweise überholt. Eher unwahrscheinlich, dass man heute einer ähnlichen Berühmtheit beim Wastlwirt begegnet. Wer sich bei einem so traditionellen Haus gebürstetes Alu und schlichte Glasfronten erwartet ist natürlich sowieso fehl am Platz. Trotzdem verlässt man sich in manchen Bereichen des Hotels zu sehr auf das, was früher einmal üblich war, heute aber einfach verstaubt wirkt. So empfanden wir Plastikpalmen, Kokosnüsse und opulente Scheinarchitektur an manchen Wänden eher als störend denn als einen Gewinn für das Wohlbefinden. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Alles in allem ein schönes Hotel. Freilich, zur absoluten Spitze fehlt ein Stück, aber das würde auch deutlich mehr kosten. Fragen sie bei der Buchung nach einem Zimmer weit weg vom Aufzug. Wenn sie eine Wellnessoase suchen dann sind sie hier falsch. Sie finden aber ein gemütliches Hotel bei dem man eine schöne Zeit verbringen kann. Aktivitäten planen sie besser vor der Türe. Kinder werden sehr herzlich behandelt.
Wir hatten sicher eines der schlechten Zimmer. Hoffentlich! Den Aufzug hört man mehr als deutlich, zum Glück ebbte das am späteren Abend ab und es war ruhig. Leider war die Matratze extrem weich oder durchgelegen. In jedem Fall hatte man das Gefühl irgendwie in die Mitte hineinzurollen. Der Baldachin über dem Bett war staubig und das ganze Zimmer roch irgendwie etwas muffig. Völlig unverständlich ist es leider auch, dass deutliche Mängel nicht behoben werden. Risse und MakeUp Flecken in den Vorhängen, ein Sprung im Waschbecken, ein geheimnisvoller Fleck am Sofa. Das darf nicht sein! Nicht zeitgemäß leider auch der Fernseher. Ein mini Röhrengerät mit wenigen Sendern, die nochdazu durch rauschende Leerplätze getrennt sind. Warum nur? Unser Zimmer war eher kühl aber man brachte uns auf Wunsch sofort einen extra Raditor mit dem es dann warm genug wurde. Am Zimmerschlüssel baumelt übrigens ein ca. 500g schwerer Anhänger für den man sich manchmal ein extra Tischchen wünscht.
Frühstück und Abendessen werden im Restaurantbereich angeboten. Dort findet sich auch die Schauküche wo in der Früh Spiegeleier und Co. und am Abend alle Hauptgerichte frisch zubereitet werden und man dabei zusehen kann. Wirklich sehr schön gelöst! Von Mittag bis zum späten Nachmittag wird in der Lobby ein kleines Buffet angeboten. Beim Frühstück mangelt es an nichts. Ein breites Angebot aller gängigen Frühstückszutaten findet sich in hoher Qualität. Standardmäßig wird eine Kanne Kaffe serviert, auf Nachfrage gibt es aber auch kostenlos Latte Macchiato und Cappuccino. Vermisst haben wir ein Birchermüsli, dafür gibt es drei verschiedene Joghurts, allerdings die überall gleich schmeckenden Großhandelsvarianten. Obstsalat besteht aus frischen Früchten, hier wurde keine Konserve geöffnet. Schön! Zum Nachmittagsbuffet: Hier findet man Salate, Brot und Gebäck mit Aufstrich und einen Kuchen den man, wenn man möchte, mit Zucker bestäuben und mit Schlagobers garnieren kann. Leitungswasser und Schiwasser gibts kostenlos in Flaschen. Aus einem unerfindlichen Grund gab es drei Tage hintereinander den gleichen Kuchen, der lediglich durch die dabei verwendete Obstsorte Abwechslung bot. Schmeckte gut aber hier wäre Abwechslung angebracht und sehr leicht zu machen. Den Kuchen findet man beim Abendessen übrigens auch unter den Desserts. Das Abendessen: Kulinarisch gesehen sicherlich das Highlight. Hier wird wirklich was geboten. Mehrere verschiedene Hauptspeisen auf wirklich hohem Niveau. Dafür leider immer die gleichen Salate. Antipasti, Schinken, Brot und Gebäck. Als Nachtisch zwei Sorten Eis, Cremes im Glas, Kuchen, Käse. Wie gesagt, die Qualität der angebotenen Speisen ist perfekt, mit etwas mehr Phantasie könnte man aber noch mehr Variation in Vor- und Nachspeisen bringen, und das ohne viel Kosten und Mühen. Sehr angenehm ist, dass auch beim Abendessen kostenlos Leitungswasser in Flaschen angeboten wird. Hier wird man als Antialkoholiker nicht mit sündteurem Mineralwasser bestraft. Großes Lob! Alle Speisen sind übrigens zum selber holen. Die Kellner servieren nur ab. Für Familien mit Kindern gibt es die passenden Stühle für die Kleinen. Bei der Abreise gabs einen Laib Brot als Geschenk - coole Idee!
Das Personal ist sehr freundlich und höflich. Neben dem Chef, der sehr präsent ist, und den Damen an der Rezeption, haben wir allerdings fast keinen Angestellten mit österreichischen Wurzeln angetroffen. Das macht aber nichts denn die Sprachkenntnisse aller Servicekräfte sind ausreichend gut. Besonders hervorzuheben sind die beiden ungarischen Köche die sich an der Schauküche sehr um die Gäste bemühen. Auch die junge Dame die in der Früh für Spiegeleier und Omelett zuständig ist, punktet mit einer ehrlich gemeinten Freundlichkeit wie wir sie selten erlebt haben. Top!
Das Hotel liegt nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt und ist sehr leicht zu erreichen. Der Ort St. Michael wirkte auf uns bei einem ausgedehnten Nachmittagsspaziergang stellenweise wie ausgestorben. Außer anderen Urlaubern begegnet man fast niemandem und die meisten Geschäfte im Ortskern machen schon mal 3 Stunden Mittagspause. Ein Spaziergang lohnt sich trotzdem. Entlang der Durchzugsstraße reihen sich Supermärkte an Drogeriemärkte und Tankstellen, ein eher entbehrlicher Anblick für den erholungssuchenden Touristen. Wir haben aber ehrlich gesagt auch keine kulturellen Kleinode erwartet oder gesucht sondern wollten einfach ein paar Tage Ruhe und Entspannung. Und dafür eignet sich das Hotel und seine Umgebung sehr gut. Keine Touristenströme die bis spät in die Nacht an der Schirmbar dem Alkohol fröhnen. Gut so!
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Zum Sportangebot außerhalb des Hotels können wir nichts sagen, da waren wir fast nicht. Bestimmt finden sich aber einige Schigebiete in der Nähe und im Sommer ist mit Sicherheit ein Badesee in der Nähe. Das Sportangebot im Hotel ist sehr überschaubar. Ein Fitnessraum, bestehend aus drei Cardiogeräten und einer Sprossenwand, lädt wahrlich nicht zum Trainieren ein und wirkt sehr vernachlässigt. Daneben gibt es noch einen Billard- und einen Tischtennistisch. Dazu abgewetzte Schläger. Außerdem ausgeschaltete Computerspielautomaten aus dem Jahre Schnee die man eher in einem Spielzeugmusem vermuten würde. Leider liegen dort auch noch am Nachmittag Chipsreste und Gläser herum, die jegliches Wohlfühlen in diesem Bereich unmöglich machen. Man fragt sich wirklich ob bzw. was man sich hierbei gedacht hat. Viel kanns nicht gewesen sein. Da wäre man besser beraten einen zusätzlichen Ruheraum oder einen Außenbereich für die Sauna zu schaffen anstatt einen dermaßen lustlosen "Sportbereich" zu schaffen. Der indoor Pool ist angenehm warm und groß genug um ein bißchen zu schwimmen. Die Sauberkeit ist in Ordnung. Das Drumherum (Plastikpalmen u.ä.) aus einer längst vergangenen Ära. An der Tatsache, dass sich auch die Gäste, die man beim Abendessen schon am Geruch erkennt, vor dem Schwimmengehen nicht duschen, können auch die Hinweisschlilder zum Thema Hygiene nichts ändern. Achja, es gibt noch ein Solarium, eine Sauna und ein Dampfbad. Wohlgemerkt 1x Sauna, 1x Plastik Dampfbad mit hellem Scheinwerfer an der Decke. Hier hält man sich auf, wenn man mit dem eigenen Partner oder sehr guten Freunden unterwegs ist. Oder man möchte schwitzenderweise neue Bekanntschaften machen, denn Platz ist hier wirklich Mangelware. Es gibt Früchte und Tee zum selber aufbrühen. Auch an einen Ruheraum wurde gedacht in dem man sich mit einer der aufgelegten Illustrierten zurückziehen kann. Einen eigenen Kinderbereich gibt es beim Pool nicht, was den Kindern aber ziemlich egal war. Ihnen hat es dort sichtlich Spaß gemacht. Die Lautstärke steigt bei zunehmender Besucherzahl (meist am späteren Nachmittag) deutlich, um die Mittagszeit kann man dort aber auch mal ganz alleine sein. Der ganze Freizeitbereich wirkt irgendwie so, als ob sich niemand dafür zuständig fühlen würde und insgesamt wenig ansprechend.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Januar 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Kat |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 10 |