Hotel Riu Arecas - Adults only

Das Hotel ist einfach zu groß - zumindest, was die restliche Ausstattung des Hotels angeht. Entsprechend merkt man auf Schritt und Tritt, dass alles nur auf eine schnelle Massenabfertigung von Urlaubern ausgerichtet ist. RIU sollte statt das Geld für die ständigen Fernsehwerbungen lieber in ein zusätzliches Restaurant investieren. "I want to go to RIU"? Never ever again! Dieser eine Besuch hat gereicht. Das Haus gehört laut einem Schild zwar zu den 100 beliebtesten TUI-Urlaubshotels weltweit, ich frage mich aber wirklich, welche Art der Befragung man anwendet, um zu so einem Ergebnis zu kommen.

Die Zimmer sind hellhörig, besonders vom Flur her. Man kann im gut mitbekommen, welches TV-Programm der Nachbar sieht. Die Zimmer sind ansonsten in Ordnung, was man aber von einem Hotel dieser Kategorie und Preisklasse auch erwarten kann.

Ungenügend. Das Restaurant hat zu wenig Plätze, sodass die Gäste für das Abendessen auf zwei Essenszeiten aufgeteilt wurden (18-20h und 20-22h). Womit man noch leben kann. Womit man nicht mehr leben kann, ist dass man aus Tischen für vier Personen zwei Tische für je zwei Personen gemacht hat - mit einem Tischabstand von ca. 10cm. Man saß also quasi immer mit fremden Menschen an einem Tisch. Persönliche Gespräche also unmöglich. Die Atmosphäre entspricht der eines IKEA- oder Karstadt-Restaurants an einem Samstag vor dem dritten Advent zur Mittagszeit: Voll, laut, eng und hektisch. Man konnte kaum zum Buffet gehen, ohne dass man verschiedenen Menschen in den Weg lief oder dass einem ständig andere Gäste im Weg standen. Zur Hektik trugen dazu noch die Keller bei, die so schnell waren, dass sie einem schon den Teller wegnahmen, obwohl man noch nicht einmal ausgekaut hatte. Man hatte also ständig das Gefühl, dass man schnell mit dem Essen fertig werden sollte, damit für die zweite Schicht eingedeckt werden kann. Tatsächlich wird das Buffet schon gegen 19.15h wieder abgeräumt, um es für die zweite Schicht vorzubereiten. "Show-Cooking" ist ein Witz, die Köche am warmen Buffet waren schwer damit beschäftigt, dem Ansturm der Gäste gerecht zu werden und mit der Zubereitung nachzukommen. Die Preise für die Getränke sind moderat, gab aber nur Flaschenbier. Die Qualität der gereichten Speisen war mäßig. Das Salatbuffet bestand aus zumeist schon angemachten Salaten und zu wenig Rohkost. Man merkt ständig, dass das Hotel versucht, die Kosten möglichst gering zu halten. Viele Soßen waren Convenience-Produkte, Gemüse zu Tode gekocht oder frittiert. Die angebotenen Mojo-Soßen waren Knoblauchtunken ohne weiteren Geschmack, ebenso das am Nudelbuffet angebotene Pesto. Statt frischem Obst wurde verstärkt auf den aus deutschen Jugendherbergen bekannten Frucht-Cocktail aus der Dose zurückgegriffen. Für das Frühstück musste man sich auch immer einen Tisch suchen. Aber nicht, weil das Restaurant voll gewesen wäre, sondern weil auf den nicht besetzten Tischen noch das Greschirr der Vorgänger stand. Das Personal kam nicht damit hinterher, die Tische abzuräumen oder eine neue Decke aufzulegen. Man muss also auch mit den Kaffeeflecken oder Krümeln des Vorgängers leben. Und das ist für ein Hotel dieser Kategorie- und vorallem Preisklasse ungenügend.

Der Service ist unpersönlich-professionell. Die Rezeption behandelte den Wunsch nach einem Zimmerwechsel schnell und unkompliziert. Check-Inn ging schnell. Allerdings waren die Mitarbeiter nicht sonderlich freundlich. Ein Lächeln, ein "Willkommen" oder "Gute Reise" fehlten.

Das Hotel liegt am Rande des Touristen-Zentrums Los Chistianos-Americas-Costa Adeje. Die Lage des Hotels kann man für diese Gegend als ruhig bezeichnen - wenn man kein Zimmer bekommt, dass zur Zufahrt des RIU Palace weist. Dann hat man von früh bis spät Verkehrslärm. Dafür ist man, wenn man einen Mietwagen hat, schnell auf der Autobahn.

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