Hotel Riu Palace Boavista

Das Hotel ist sehr modern und hat eine luftige Architektur, die den Wind in die Flure hinein lässt. Obwohl es eine sehr große Anlage mit über 500 Zimmern ist, hat man nicht das Gefühl beengt zu sein, es verläuft sich irgendwie alles. Die Einrichtung ist sehr geschmackvoll, angefangen von der Lobby bis hin zu den einzelnen Restaurants. Die Wege sind großzügig, und trotz der klimatischen Widrigkeiten ist man bemüht ein bisschen Grün überall möglich zu machen. Drei große Pools laden zum Baden ein, und wem das nicht reicht, kann zum Hotel Strand gehen, der riesig ist. Überall sieht man fleißige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ständig alles sauber halten. Sehr praktisch und sehr innovativ ist auch die App von der Hotelkette Riu, die einem sämtliche Informationen über die Hotelanlage und Aktivitäten gibt, und auch die Möglichkeit Dinge einzufordern, die einem fehlen. Die Corona Maßnahmen, wie die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln und das Tragen von Masken wurden von dem Hotel vorbildlich durchgeführt. Nachhaltigkeit der Hotelanlage: Das Thema Nachhaltigkeit ist für immer mehr Leute ein Thema bei der Wahl einer Urlaubsdestination. Letztendlich ist natürlich der Fahrradausflug zum Baggersee sicherlich die Ökologisch einwandfreier Urlaubswahl. Doch das Erleben anderer Landschaften, anderer Regionen, anderer Kontinente, anderer Kulturen, anderer Speisen, die Begegnung von Menschen die andere Lebensbedingungen haben, ist meist nur mit einer längeren Anreise möglich. Da man die Kapverdischen Inseln schlecht mit Fahrrad und Paddelboot erreichen kann, ist dann auch klar, das eine Flugreise die einzige Möglichkeit ist dorthin zu kommen. Die Frage die sich dann stellt, wie sieht es mit der Nachhaltigkeit vor Ort aus. Schaut man sich die Insel etwas genauer an, so stellt man fest dass die Landschaft doch eher der Oberfläche des Mars ähnelt, wenn nicht ab und zu mal ein paar Palmen, ein paar Büsche und ein paar wilde Esel wären. Es regnet nur ein paar Tage im Jahr, Landwirtschaft ist kaum möglich und die Wüste ist vorherrschend. Das Wasser wird hier aufwändig mit einer Meerwasserentsalzungsanlage produziert, und per Tankwagen verteilt. Da bekommt man schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn man mehr als 5 Minuten unter der Dusche steht. Das Gleiche gilt für den Strom, der mit Diesel Generatoren erzeugt wird. Bei unseren Rundfahrten haben wir nur drei Windräder gesehen, obwohl das Potenzial für Windkraft und für Solar- und Sonnenkollektoren hier sehr groß ist. Wo das Abwasser landet, konnte ich nicht herausbekommen, eine Kläranlage konnte ich nicht finden. Ein Einheimischer meinte, es würde einfach alles ins Meer geleitet. An einigen Stellen, zum Beispiel der Haibucht, findet man auch jede Menge Müll am Strand. Bei unseren Rundfahrten haben wir einige klägliche Felder gesehen, wo ein bisschen Landwirtschaft versucht wird, mit Tröpfchenbewässerung. In dem Hotel, wird wohl der einheimische Kaffee, der von der Nachbarinsel Fogo kommt, benutzt und auch Fische aus dem lokalen Fischfang werden verarbeitet. Ansonsten muss aber alles, vom Klopapier bis zum Rotwein importiert werden. Angesichts des Angebotes auf dem Buffet, wo viele frische Dinge sind, Früchte und Gemüse und so weiter, kann man sich vorstellen was da jeden Tag transportiert wird. Natürlich haben viele Einheimische durch so ein Hotel einen Job, was angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, die bei ca. 50 % liegt, sehr gut ist. Jeder muss natürlich für sich selbst entscheiden, ob man mit diesen Fakten ein Problem hat oder nicht. Immerhin verzichtet man auf Plastikstrohhalme und Wegwerfbecher.

Wir hatten ein Standard Zimmer (2030), welches aber sehr geräumig ist. Betten sind mit 110 × 200 cm wirklich sehr groß und bequem. Die Dusche ist ebenerdig, und so groß dass eine ganze Familie gleichzeitig dort duschen könnte. Sehr praktisch auch die Sitzbank dort drin, wo Mann sich in Ruhe nass den Bart rasieren kann (oder Frau die Beine :-)). Der Balkon hat Meerblick, und ist mit Stühlen ausgestattet, die sich auch zur Liege umbauen lassen. Sehr üppig ist die Ausstattung der Minibar, die nicht nur den üblichen Kühlschrank vorweist, sondern oberhalb noch mal eine zusätzliche Bar mit vier Spirituosen (Rum, Gin, Wodka, Whiskey) zum Selberzapfen hat. In der ersten Etage des Gebäudeteils findet man auch eine Eismaschine, wo man sich mit seinem Eisbehälter Eis holen kann, so dass dem abendlichen Gin Tonic nichts im Wege steht. Der Fernseher bietet circa zehn deutschsprachige Sender. Der kostenlose WLAN Empfang war in unserem Zimmer so gut, dass wir über Netflix auf dem Tablet auch mal einen Film gucken konnten.

Die ganze Gastronomie in dem Hotel hier ausführlich zu beschreiben, würde den Rahmen einer solchen Besprechung absolut sprengen. Soviel sei nur gesagt, es ist für jeden was dabei, in jeder Menge und fast zu jeder Tageszeit. Neben den absolut üppigen Buffetangeboten, gibt es auch noch drei Themen Restaurants, die optional zu gebucht werden können. Dort gilt allerdings ein Dress Code, was bedeutet dass man dort nicht in Shorts und Badehose hingehen kann. Dort wird man gepflegt bedient, und es ist schon ein anderes Erlebnis, als das Übliche am Buffet lang gehen. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wenn es hier in diesem Forum Leute gibt die die Gastronomie in diesem Hotel kritisieren. Ich frage mich dann manchmal, was dann diese Leute zu Hause essen. Ich gehöre selber zur Ü60 Generation, die Generation der „alten Säcke“, die aber statistisch gesehen die häufigsten Meckerer hier sind! Eine Sache muss ich dann doch aber hervorheben, das ist das unglaubliche Angebot an Käse, was ich so in all Inklusiv Restaurants noch nicht erlebt habe.

Den Service würde ich als ausgesprochen kundenorientiert bezeichnen. Uns fehlte am ersten Tag die Fernbedienung für den Fernseher. Daufhin rief ich bei der Rezeption an, und ein paar Minuten später klopfte es an der Tür und ich bekam die Fernbedienung. Zwei Minuten später rief die Rezeption an, ob nun auch alles in Ordnung sei. Man ist also wirklich sehr bemüht. Wir haben im ganzen Hotel, egal in welchem Bereich, nur unglaublich freundliches, aufmerksames und zuvorkommendes Personal angetroffen!

Das Hotel ist nur ein paar Minuten vom Flugplatz entfernt und liegt direkt an der Küste. Größere Ortschaften sind nicht in der Nähe, so dass jegliche Einkaufsmöglichkeiten fehlen. Die Fahrt in die Inselhauptstadt Sal Rei kostet mit dem Taxi Hin- und Zurück 20€. Dies ist aber auch nicht wichtig, da man ja über das all Inklusiv Konzept eigentlich alles hat.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Hotel selbst, gibt es etliche Angebote vom Fitnessraum über Aquagymnastik. Abends gibt es kleine Shows, Karaoke und Ratespiele. Die Reise Veranstalter und auch externe Anbieter, bieten etliche Ausflüge in die Umgebung an. Wir haben eine Tour mit einem Quad gemacht, was ein tolles Erlebnis war, wobei 2 Stunden völlig ausreichend sind, weil die Landschaft ja doch eher öde ist. Dort dabei war unter anderem auch ein Fotograf, der von uns jede Menge Action Fotos geschossen hat. Für die 20 €, die wir ihm dann gegeben haben, bekamen wir nicht nur unsere eigenen Fotos, sondern noch etliche schöne Bilder von der Insel Boa Vista, und eine Menge landesytypische MP3 Musik Files, die wir toll zum Vertonen unseres Urlaubsvideos benutzen können. Die zweite Tour führte uns dann in den Norden der Insel und einige Ortschaften. Der lokale Tour Guide sprach hervorragend deutsch und hat uns ungeschönt Einblicke in das Leben hier auf dieser Insel vermittelt. Die dritte Tour, führte uns dann in die dunkle Wüste, wo wir uns von fachlich versierten Menschen den Sternenhimmel haben erklären lassen, nachdem wir vorher in einem Wüstenrestaurant landestypischer Speisen serviert bekamen.